Wen küsst er, der Küster? Das habt ihr euch vielleicht gefragt. Manchmal nennt man den Küster auch Mesner. Küster hat nichts mit Küssen zu tun, das Wort hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Erst hieß es „custos“, das ist Lateinisch und bedeutet „Wächter“. Später wurde daraus „Custor“ und dann schließlich „Küster“. Das Wort „Mesner“ hat nichts mit Messe zu tun, sondern kommt auch aus dem Lateinischen. Da heißt „Mansio“ Haus und ein „Mansonarius“ hat auf das Haus aufgepasst. Heute ist damit das Gotteshaus, nämlich die Kirche gemeint. Wächter braucht man aber nicht mehr.
Ein Küster ist eine Art Hausmeister für die Kirche. In der Pfalz gibt es ein deutsches Wort für dieses Amt: Kirchendiener. Er schließt die Kirche auf und zu, läutet die Glocken zu besonderen Gelegenheiten und sorgt dafür, dass der Pfarrer alles hat, was er braucht. Der Kirchendiener kauft den Messwein ein und kümmert sich darum, dass die Kirche für besondere Anlässe schön geschmückt ist. Aber auch weitere Gebäude, wie etwa ein Gemeindesaal oder Pfarrzentrum werden vom Kirchendiener mitbetreut. Früher mussten die Mesner noch selber an Stricken ziehen, um die Glocken zu läuten. Das war schwer, weil so eine Glocke aus Bronze riesig groß ist und Tonnen wiegt. Heute geht das Läuten zum Glück elektrisch.