Deutschland in der Krise, Regierungskrise, Krise der Kanzlerin: Wenn Nils derzeit die Nachrichten aus Berlin verfolgt, fällt ständig das Wort „Krise“. Auch in der Schule hat Nils es schon gehört. Ein Freund sagt immer „Ich krieg’ die Krise“, wenn er eine schlechte Note bekommt. „Aber Noten sind in Berlin doch nicht verteilt worden, oder?“ fragt Nils seinen Opa Nörgel. „Nein“, antwortet sein Großvater, „das Wort Krise kommt aus dem Griechischen und beschreibt eine schwierige Situation.“ „Aha“, sagt Nils, „mein Bruder Nals hat mal wieder meinen Fußball versteckt. Jetzt bin ich in einer Krise, weil ich nicht spielen kann.“ Opa Nörgel hebt die Augenbrauen: „Eine Krise ist schon schlimmer. In Berlin haben vier Parteien wochenlang darüber geredet, eine Regierung zu bilden. Und jetzt hat eine, die FDP, gesagt, dass sie nicht mitmachen will.“ „Oh“, staunt Nils, „da sind die anderen sicher sauer.“ „Genau“, erwidert sein Großvater, „und vor allem wissen sie nicht, wie es jetzt weitergehen soll. Das ist eine Krise.“ Opa Nörgel erklärt seinem Enkel, dass niemand weiß, wann es eine neue Regierung geben wird. „Da ist die Sache mit dem Fußball wirklich einfacher“, sagt Nils und grinst seinen Opa an: „Ich sag’ dir einfach, dass du mit Nals schimpfen sollst.“