Bisher waren Kampfsportarten für mich etwas Grobes, das vor allem der Selbstverteidigung dient. Jetzt weiß ich es besser: In einem Seminar habe ich neben ein paar coolen Kampfgriffen die Philosophie und die Werte hinter dem Sport kennengelernt. Erst mal musste ich aber ein bisschen Ordnung in die verwirrenden Begriffe bringen. Budo, wie es auch im Clubnamen des Niedersimter Kampfkunst-Vereins heißt, ist der Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste. Die umfassen neben der reinen Kampftechnik eine „innere“ Lehre, die auch Do-Lehre genannt wird. Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine Lebenseinstellung. Der erste Wortteil „Bu-“ heißt so viel wie kriegerisch und das „-do“ am Ende gibt dem Wort seine zweite Bedeutung: „Weg“. Bushido, eingedeutscht auch Buschido, heißt wörtlich übersetzt „Weg des Kriegers“. Der Dreh- und Angelpunkt dieses Weges ist aber nicht der Kampf im eigentlichen Sinne. Vielmehr werden die Kampftechniken als Hilfe zur Selbstverwirklichung oder zur Selbstdisziplin und zum Selbstvertrauen gesehen. Den Weg des Kriegers sind zuerst die Samurai gegangen – japanische Krieger, die ganz entfernt an unsere europäischen Ritter erinnern.