Eichenprozessionsspinner leben auf Eichen. Das kleine graue Schmetterlingsweibchen legt etwa 150 Eier in einer Art Nest ab. Die Jungraupen überwintern in ihren Eiern. Im Frühjahr schlüpfen sie. Die Raupen fressen Eichenblätter. Das tun sie meist abends, und tagsüber verstecken sie sich, zum Beispiel am Fuß des Baumes. Wenn sie zum Fressen wollen, wandern sie alle in einer Art Prozession den Stamm hinauf. Sind die Raupen herangewachsen, bilden sie Härchen aus. Und die haben es in sich: Sie enthalten ein Nesselgift. Das soll dazu dienen, Fressfeinden den Appetit zu verderben. Allerdings wirkt das Gift auch bei Menschen. Wenn die Härchen auf bloße Haut kommen, stechen sie und entleeren ihr Gift. Dann kann es zu Juckreiz und roten Pusteln kommen. Werden die Haare eingeatmet, werden Mund und Nasenschleimhäute gereizt, es kann zu Husten kommen. Hat man sehr viel abbekommen, können Schwindel und Fieber folgen. Bei hoch allergischen Menschen kann es zu einer Schockreaktion mit Atemnot und Kreislaufzusammenbruch kommen – ein Fall für den Notarzt. Dummerweise fliegen die Haare der Raupen in der Luft, und die Nester, auch verlassene, sind immer noch voller Haare. Da das Gift, eine Eiweißverbindung, relativ haltbar ist, können sie noch lange Ärger machen.