„Waren das nicht weiße Trauben, die da im Wingert hingen?“, fragte ich Papa Nagbert, „die hatten doch noch so eine schöne grüne Farbe.“ „Am Anfang sind alle Trauben grün, dann verfärben sie sich“, erklärte er mir und wir besuchten Gabi Klein von der Winzergenossenschaft Vier Jahreszeiten. Die erklärte das so: Momentan beginnt der Zuckergehalt zu steigen, wodurch die Beeren weiter wachsen. Dieser Vorgang dauert etwa drei bis vier Wochen. Da die Blüte dieses Jahr im Mai sehr früh war, weil es so warm war, verfärben sich auch die Trauben früher. Da es von der Blüte bis zur Reife etwa 100 Tage dauert, sprechen Winzer von der 100-Tage-Regel. Wann sich die Trauben färben, ist aber noch abhängig von der Rebsorte. Frühburgunder, wie auf dem Foto, ist der erste Rotwein, der reif wird. Manche Beeren sind schon lila, die anderen brauchen noch ein bisschen. Cabernet Sauvignon hingegen wird später reif, da die Rebsorte ein wärmeres Durchschnittsklima zur Reife benötigt. Da sind momentan alle Beeren noch grün. Und die Weißweinsorten? Die bleiben natürlich grün.