Da drüben in dem Artikel steht was von einer Heißmangel. Mangel … hab ich noch nie gehört. Was soll das denn sein? „Kein Wunder, dafür bist du auch viel zu jung“, klärt mich Oma Nagute auf. Dieses Gerät stammt nämlich aus einer Zeit, als es noch keine Bügeleisen gab. Aber genau das macht die Mangel: Wäsche glatt. In der Maschine stecken zwei Walzen dicht nebeneinander, die sich drehen. In den schmalen Schlitz dazwischen wird die Wäsche eingelegt und von den Walzen eingezogen. Weil die Walzen heiß sind – wie ein Bügeleisen –, wird die Wäsche geglättet.
Es gibt aber auch Kaltmangeln – der Urtyp der Heißmangel. Dabei wird die Wäsche nicht durch Hitze geglättet, sondern durch Gewicht. Ein 500 Kilogramm schwerer Mangelkasten, der mit Steinen, Blei oder Sand befüllt ist, fährt immer wieder über die Wäsche, bis sie glatt ist. Daher stammt auch der Name. Das mittelalterliche Wort „mange“ bezeichnet eine Steinschleuder, die im Krieg benutzt wurde. Damit die Schleuder Schwung hatte, hängte man einen Steinkasten daran, bevor sie abgefeuert wurde. Und mit dem Steinkasten-Gewicht-Prinzip arbeitet ja auch die Wäschemangel.
Weil so eine Mangel für einen einzelnen Haushalt zu teuer war, haben sie Menschen früher gemeinsam benutzt. Im Waschhaus oder in Mangel-Geschäften, die es bis in die 1950er-Jahre gab. Heute nutzen Wäschereien noch Heißmangeln für Laken, Bettzeug, Tischdecken oder Geschirrtücher.