Seit Jahren schon brüten Wanderfalken unter der Brücke der Autobahn bei Thaleischweiler-Fröschen. Ist so ein Vogelnest direkt unter der Fahrbahn einer mit Lastwagen befahrenen Schnellstraße eine gute Idee? Unbedingt, meinen Vogelschützer. Die Falken haben dort ihre Ruhe, auch wenn das widersprüchlich klingt. An den Lärm der Lastwagen, Motorräder und Autos auf der Brücke gewöhnen sich die Tiere schnell. Problematischer ist es aber, wenn ein Mensch dem Nest zu nahe kommt. Und das passiert auf so einer Autobahnbrücke praktisch nie. Wer läuft schon auf einer Autobahnbrücke herum? Das ist ja ohnehin verboten. Die Falken haben in der Höhe von mehr als 100 Metern optimale Bedingungen für ihre Jagd. Falkenpapa und Falkenmama stürzen sich aus dem Nest und können bequem über das Schwarzbachtal segeln. Die Falkenkinder sitzen derweil sicher unter der Brücke, über die die Autos mit 100 Sachen donnern. An einem Felsen in einem abgeschiedenen Tal dürfte es da um einiges idyllischer sein. Aber dort wimmelt es gerade an Wochenenden von Wanderern und Kletterern, von denen öfter auch mal einer dem Nest zu nahe kommt − dann also doch lieber unter der Autobahn brüten. Seite 3