Neulich habe ich mich lange mit Förster Siegfried Weiter unterhalten, der beim Forstamt Haardt in Landau arbeitet. Er hat mir von den Pflanzen erzählt, die es in unseren schönen Wäldern gibt. Manche gibt es schon seit vielen Jahrhunderten in der Pfalz, andere kamen später dazu. Neophyten werden eingewanderte Pflanzen genannt, die Europa nach 1492 erreichten, sagt der Förster. 1492 ist das Jahr, in dem Christoph Kolumbus den amerikanischen Kontinent erreichte und ein Austausch von Lebewesen zwischen Europa und Amerika begonnen hat. Die Menschen brachten auf ihren Schiffen essbare Pflanzen mit, um sie zu Hause anzubauen. Kartoffeln zum Beispiel: „Grumbeerstambes“ ist zwar heute typisch pfälzisch, unsere Vorfahren kannten Kartoffelbrei aber noch gar nicht. Auch Paprika, Tomaten, Mais und die scharfen Chilis stammen aus Amerika. Manche Pflanzen wurden und werden bis heute versehentlich mitgebracht: Als blinde Passagiere reisen ihre Sporen auf Schiffen oder in Flugzeugen mit und verbreiten sich dann hier bei uns. Pflanzen, die es vor 1492 in Europa gab, werden Archäophyten genannt.