Ein Gimpel strahlt in Leistadt

Bestimmt kennst du das Kinderbuch vom Räuber Hotzenplotz. Dort wird der Spitzbub vom zornigen Zauberer Petrosilius Zwackelmann in einen Gimpel verwandelt. Vielleicht suchte der Schriftsteller gerade diesen Vogel aus, weil man ihn früher als plump und schwerfällig ansah.

Da oben auf dem Busch bei Leistadt sitzt also ein Gimpel. Um es genau zu sagen: Es ist ein Männchen. Plump wirkt es überhaupt nicht. Trotz der strahlenden Farbe sind diese Vögel nicht leicht zu entdecken. Gern verbergen sie sich im Schutz dichter Zweige. Im Winter ist das Verstecken nicht so einfach, weil viele Büsche und Bäume keine Blätter tragen. Die Weibchen haben keine rote Unterseite, bei ihnen sieht sie grauer aus.

Andere Namen: Dompfaff und Blutfink

Ein weiterer Name für den Gimpel lautet „Dompfaff“. Das klingt nach „Dom“ und „Pfaffe“. Rotes Gefieder und ein schwarzes Käppchen, vielleicht auch das runde Bäuchlein haben die Namensgeber wohl an bestimmte Kirchenmänner erinnert. Seltener wird der Vogel auch „Blutfink“ genannt. Er gehört zu den Finken. Typisch für diese Vogelfamilie ist ein kräftiger Schnabel zum Öffnen von Samen und Früchten.

Früher hielt man viele Gimpel in Käfigen, weil sie Melodien nachpfeifen können. Zum Glück ist das Fangen von Wildvögeln heute bei uns verboten. Vielleicht von der Sonne hervorgelockt, hat sich der „Leistadter“ Gimpel aus der Deckung gewagt und lässt sein sanftes „düü düü“ hören.

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