Nils erklärt: Kaninchen fressen ihren eigenen Kot

Habt ihr daheim Kaninchen? Dann ist euch vielleicht schon aufgefallen, dass sie manchmal Teile ihres Kots fressen, den sogenannten Blinddarmkot. Als Biber muss ich sagen, dass ich das nicht so appetitlich finde. Aber es hat zwei Vorteile für die Tiere, wie ich in der Ausstellung des Pfalzmuseums gelernt habe: Zum einen werden dadurch im Blinddarm gebildete Vitamine aufgenommen und zum anderen wird die im Futter enthaltene Energie besser genutzt. Überhaupt kann ich euch nur empfehlen, mal im Naturkundemuseum vorbeizuschauen. Es lohnt sich!

Nils fragt: Warum ist der Strohhalm nicht aus Stroh?

„Weil …“, Opa Nörgel macht eine Pause und putzt umständlich seine Brille. „Also, der Strohhalm, heißt so“, sagt er, „weil er früher tatsächlich aus Stroh hergestellt wurde. Aus Roggenstroh, weil die Halme schön lang und stabil sind.“ Und warum trinkt man heute mit Plastikhalmen?, fragt Nils. „Weil man die billiger herstellen kann“, antwortet Opa Nörgel, „und weil Plastik länger hält. Mit einem Halm aus Stroh musst du deine Erdbeermilch zügig trinken. Der wird nämlich weich, wenn er im Getränk steht. Aber Stroh hat auch einen Vorteil: Du kannst dir selbst Trinkhalme machen – und hast nach dem Gebrauch keinen Müll, sondern Kompost.“

Nils erklärt: Wendig unterwegs

Eben noch wollte die Blindschleiche über den Weg im Poppental kriechen. Dann spürte sie wohl eine Gefahr und machte kehrt: Wendig im wörtlichen Sinn ist sie und erstaunlich biegsam! Oft wird die Blindschleiche für eine Schlange gehalten. Ist sie aber nicht. Trotz ihres schlangenförmigen Körpers gehört sie zu den Eidechsen. Im Gegensatz zu Schlangen kann sie ihre Augenlider bewegen. Außerdem haben Blindschleichen keine Lücke in der Oberlippe wie die Schlangen. Um mit der Zunge Gerüche aufzunehmen, müssen sie also die Kiefer leicht öffnen. Wegen ihres Namens denkst du vielleicht, dass die Blindschleiche nichts sehen kann. Sie heißt aber so, weil ihre Schuppen glänzen und schimmern. Der Name hat also nichts mit „blind“ zu tun, sondern mit einem sehr alten Wort für „blendend“. Blindschleichen und andere Eidechsen brauchen Stellen, wo sie sich ungestört sonnen und aufwärmen können. Dann sind sie auch flink genug, vor Gefahren zu fliehen. Leider liegen die Tiere zum Wärmen oft auf Straßen und Wegen. Das ist wegen der schnelleren Autos und Zweiräder gefährlich. Erst recht, weil Blindschleichen auf dem glatten Boden nur ziemlich langsam wegkriechen können.

Nils fragt: Was bedeutet „Prepaid“?

Hast du ein Handy? Dann hast du vielleicht auch ein Prepaid-Guthaben. Das steht dir zum Telefonieren zur Verfügung. Deine Eltern haben es dem Betreiber des Handynetzes im Vorhinein bezahlt. „Prepaid“ ist der englische Begriff für „vorausbezahlt“. Der Vorteil für deine Eltern ist, dass sie ihre Kosten unter Kontrolle halten: Du kannst nur so viel Geld vertelefonieren, wie sie vorher bezahlten.

Bei Banken gibt es dieses Prepaid auch. Das Guthaben wird dort auf eine Kreditkarte aufgeladen. Mit dieser Karte können dann auch Jugendliche an einem Automaten Geld ziehen und in Geschäften oder Restaurants bezahlen. Das hat den Vorteil, dass sie nicht so viel Bargeld mit sich herumtragen müssen, etwa wenn sie mit der Schule wegfahren. Im Unterschied zu normalen Erwachsenen-Kreditkarten kann sich der Kartenbesitzer nicht verschulden, weil seine gesamte Ausgabensumme auf die Höhe des Guthabens begrenzt ist. Das ist gut für junge Leute, die noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit Geld haben.

Nils erklärt: der Moorfrosch

Der Moorfrosch ist wie der Springfrosch und der Grasfrosch ein so genannter Braunfrosch. Kopf und Rumpf zusammen werden etwa 5 bis 6 Zentimeter lang. Besonders große Exemplare bringen es auch auf 8 Zentimeter. Der Moorfrosch liebt nasse Wiesen, Niedermoore und sumpfiges Grünland. Da fühlt er sich wohl, und da findet er auch seine Laichgewässer. In denen legt das Weibchen die Eier ab, aus denen später kleine Kaulquappen schlüpfen. Aus denen entwickeln sich dann neue Moorfrösche. Ob die in Haßloch ausgesetzten Männchen versuchen, die Weibchen mit einer Blaufärbung zu beeindrucken, lässt sich jetzt noch nicht sagen.

Das tun nämlich nicht alle Moor-froschmännchen. Bei manchen aber kann die Haut himmelblau leuchten, wenn sie so richtig verliebt sind. Vielleicht wollen sie damit aber auch gar nicht den Weibchen imponieren, sondern ihre Mitbewerber loswerden. Da sind sich die Forscher noch nicht sicher. Zu beobachten ist der Farbwechsel auch nur in der Paarungszeit Ende März. Da könnt ihr, wenn ihr ganz aufmerksam seid, die Männchen „uog, uog, uog“ rufen hören. Damit locken sie die Weibchen an. Es klingt ein bisschen wie das Blubbern, wenn ihr eine offene leere Flasche unter Wasser drückt.

Nils fragt: Was ist eine Jumelage?

Das Wort Jumelage kommt aus dem Französischen und bedeutet Zusammenfügung. Meist geht es dabei um eine Partnerschaft zweier Gemeinden. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden Gemeinde- oder Städtepartnerschaften, um zu zeigen, dass Kriege sinnlos sind. Bürger aus beiden Gemeinden treffen sich öfter. Meistens gibt es Gastfamilien in beiden Ländern, bei denen man wohnen kann. Sie feiern, erzählen und essen gemeinsam, besuchen Konzerte oder besichtigen die Region. Bei einem Aufenthalt in Frankreich oder einem anderen Land lernt man das Leben und die Leute dort besonders gut kennen. Umgekehrt ist das genauso. Seite 2

Nils erklärt: Was macht ein Redakteur

Die meisten Menschen stehen morgens früh auf, frühstücken und lesen die RHEINPFALZ. Müssen Redakteure morgens eigentlich auch früh aufstehen? Nein! Zumindest die Lokalredakteure bei der RHEINPFALZ fangen erst um 10 Uhr an und arbeiten bis etwa 19 Uhr, manchmal auch länger. Mit einem speziellen Programm gestaltet der Redakteur täglich die Seiten, schreibt und korrigiert Artikel. Zwischendurch recherchiert er und nimmt Termine wahr.

Nils erklärt: Abschleppen und anschleppen

Vielleicht hast du schon einmal ein Auto mit Panne am Straßenrand gesehen. Das ist ein Auto, das nicht weiterfahren kann, weil etwas an ihm kaputt gegangen ist. Der Fahrer des Pannenautos kann sich dann von einem Spezialunternehmen abschleppen lassen. Der Fahrer dieses sogenannten Abschleppdienstes zieht das Pannenfahrzeug auf einen Lastwagen und fährt mit ihm zur Werkstatt. Häufig gelingt es aber auch, das Auto privat abschleppen zu lassen. Hierfür kann jemand aus der Familie oder dem Bekanntenkreis mit seinem eigenen Fahrzeug gefahren kommen, um das Pannenauto an einem Seil oder einer Stange in die Werkstatt zu ziehen.

Ähnlich funktioniert das auch beim Anschleppen. Das dient dazu, den Motor des gezogenen Autos zum Anspringen zu bringen. Wenn etwa die Batterie in eurem Auto zu schwach ist, um den Motor zu starten, kann es angeschleppt werden. Das bedeutet, dass ein anderes Auto es zieht und anrollen lässt. Dieser Schwung reicht manchmal aus, um den Motor bei eingeschalter Zündung zum Laufen zu bringen.

Vorsicht bei Autos mit Automatikgetriebe und bei Elektrofahrzeugen: Ihre Technik kann schweren Schaden nehmen, wenn man sie an- oder abschleppen will.

Nils fragt: Was heißt Schule schwänzen?

Habt ihr auch schon mal einen Tag gehabt, an dem ihr euch vor einer Mathe- oder einer Physikstunde gedrückt habt? Ihr dem Unterricht ferngeblieben seid, weil ihr keine Hausaufgaben hattet, Angst vor einem Test oder einer mündlichen Abfrage? Oder ihr einfach keine Lust hattet, bis zur achten Stunde dem Unterricht zu folgen? Ihr euch einfach aus der Schule verdrückt und euch sonst wo aufgehalten habt? Euch bei schönem Wetter lieber im Strecktalpark amüsiert habt oder in der Stadt ein Eis essen wart?

Diese Verhaltensweisen von Schülern nennt man Schwänzen. Schwänzen meint dann soviel wie dem Unterricht fernbleiben, fehlen, abwesend sein. Umgangssprachlich würde man Schwänzen auch als Blaumachen bezeichnen. Kommt das einmal vor, wird der Lehrer nach einer Verwarnung vielleicht noch ein Auge zudrücken. Kommt das mehrere Mal vor, wird die Schule das Schwänzen mit einer Ordnungsmaßnahme ahnden, mit einem Eintrag in der Schülerakte. Oder die Schule wird die Eltern und gegebenenfalls das Jugendamt informieren. Denn vom Schule schwänzen ist der Weg, die Schule ganz zu verweigern, nicht weit.

Nils erklärt: Was ist eigentlich ein Controlling?

Meine Schwester Nessy ist genervt. Insbesondere dann, wenn Papa oder Mama sie fragen, wo sie hingeht, was sie macht und vor allem wann sie gedenkt, wieder daheim zu sein. „Hört auf, mich dauernd zu kontrollieren“, hat sie neulich laut gebrüllt. Als ich dann auf den Begriff Controlling gestoßen bin, habe ich zuerst gedacht, das sei nur eine neumodische Bezeichnung für Kontrollieren. Stimmt aber nicht ganz. Der Begriff Controlling kommt aus der Wirtschaftslehre und beschreibt – grob gesagt – die Tatsache, dass bei Wirtschaftsunternehmen die Kennzahlen immer im Blick gehalten werden. So weiß der Geschäftsführer immer genau, wie viel Geld gerade für was ausgegeben wird und ob der Betrieb damit über seine Verhältnisse lebt oder nicht. Es geht also viel um Zahlen. Auf meine Schwester übertragen sind die Nachfragen meiner Eltern sowohl Kontrolle als auch Controlling: Wenn Papa und Mama von Nessy eine Uhrzeit wissen wollen, wann sie wieder heim kommt, wollen sie auch nur eine Zahl wissen …