Nils fragt: Was ist denn eine Realschule plus?

Früher gab es Haupt- und Realschulen. Dann hat die Landesregierung in Mainz die Hauptschulen abgeschafft. Blieben nur noch Realschulen, Gymnasien und Gesamtschulen. Die Realschule plus gibt es nur in Rheinland-Pfalz. Damit will die Landesregierung erreichen – also die Chefs im Land, die diesen Weg entschieden haben –, dass stärkere und schwächere Schüler länger zusammen lernen. So müsst ihr euch nicht gleich nach der vierten Klasse entscheiden, welchen Abschluss ihr an dieser Schulart machen wollt. Es gibt zwei Arten von Realschule plus: die kooperative und die integrative. Klingt voll kompliziert, ich weiß. In beiden lernen die Schüler erst mal zwei Jahre zusammen. Bei der kooperativen Realschule plus werden die Schüler dann in unterschiedliche Klassen getrennt, je nachdem, ob sie eher nach der neunten Klasse einen Beruf erlernen wollen oder einen Abschluss nach zehn Jahren anstreben. Wechseln ist aber immer möglich. In der integrativen Realschule plus lernen die Schüler weiter zusammen.

Nils erklärt: Schlüssel für die Sicherheit

Die Schlüssel, die man in der Wohnung oder im Haus nutzt, sehen nicht alle gleich aus. Jene für die Zimmertüren innen haben meistens eine andere Form als die Schlüssel für den Eingang. Das hat mit der Sicherheit zu tun. Eingangstüren müssen besonders gut gegen Einbrecher gesichert sein. Dafür gibt es sogenannte Zylinderschlüssel. Zu erkennen sind diese Schlüssel an den Zacken, die sie unten oder auch unten und oben haben. Nur wenn die Zacken ganz genau in den Zylinder des Schlosses passen, lässt sich die Tür öffnen. Für die Wohnung innen reichen einfachere Schlüssel aus. An der Seite, die ins Schloss gesteckt wird, haben diese Schlüssel eine geschwungene Form. Das bietet wenig Sicherheit, weil sich diese Formen bei allen Zimmerschlüsseln ziemlich ähneln. Mit etwas Geschick lässt sich eine Zimmertür sogar mit einem kleinen Haken öffnen.

Nils fragt: Was heißt Mitbestimmung?

Hui, bin ich aufgeregt. Normalerweise entscheidet immer Papa Nagbert, wo wir den Sommerurlaub verbringen. Gestern durften ich und meine Geschwister Nals und Nessy ebenfalls Wünsche äußern. Zum ersten Mal. „Es wird Zeit, dass ihr mitbestimmen dürft“, sagte Papa. Unser Vorschlag war, eine Biber-Pension am Bodensee zu besuchen. Unsere Eltern waren begeistert. Die Stadt Kaiserslautern versucht mit dem Projekt „Jes! Eigenständige Jugendpolitik – mit Pep vor Ort“, junge Menschen noch mehr am Leben in der Stadt zu beteiligen. Klingt kompliziert, ist es aber eigentlich nicht. Die Leute, die an dem Projekt arbeiten, wollen herausfinden, was jungen Menschen in Kaiserslautern fehlt, um sich wohl zu fühlen. Es werden Vorschläge gesammelt und junge Menschen dazu bewegt, diese auch umzusetzen. Mit Hilfe von Erwachsenen, wenn diese benötigt wird. Das Ziel ist, dass junge Menschen dauerhaft ihre Ideen einbringen.

Nils fragt: Wer sind die Landfrauen?

Meine Mama Naglinde geht immer zu den Treffen der Landfrauen. Das Wort klingt ein bisschen altmodisch, dabei sind die Landfrauen modern und sehr wichtig für die Gemeinden, sagt meine Mama. Sie stemmen viele Feste, helfen beim Auf- und Abbau und fassen überall mit an, wo es nötig ist. Aber das ist noch nicht alles: Die Landfrauen wollen für die Gleichberechtigung von Mann und Frau stehen. Wenn Frauen etwas Besonderes tun, soll das anerkannt werden. Mit Vorträgen und Kursen können die Mitglieder der Landfrauen Neues lernen. Das kann ein Kurs zum Thema Gesundheit sein, ein Fahrsicherheitstraining oder ein Vortrag zu der Frage, wie man am besten Cocktails mixt.

Nils erklärt: Was macht eine Vase im Kohlenmeiler?

Künstler zeigen im Juni wieder Keramik aus dem Kohlenmeiler in Erfweiler. Die haben tatsächlich Vasen und Schalen aus gebranntem Ton beim Aufschichten des Kohlenmeiler zwischen die Baumstämme gelegt. Dabei geht natürlich jedes Jahr auch einiges kaputt, wenn der Meiler tagelang vor sich hinkokelt, die verkohlten Holzstämme zusammenrutschen oder beim Öffnen etwas falsch gemacht wird. Die Stücke, die aber heil wieder beim Öffnen des heißen Meilers rauskommen, haben es in sich. Da kann man richtig das Feuer auf der Keramik sehen. Die Schalen oder Tassen sind tiefschwarz und zwar so schwarz, wie es mit einem normalen Keramikbrand nicht zu erreichen ist. Und die bleiben dann auch so schön tiefschwarz. An vielen Stücken sind die züngelnden Flammen noch zu sehen. Nicht umsonst gibt es viele Töpfer und Keramiker, die ihre Sachen in einer Erdgrube oder einem Fass mit Holzspänen vermischt in Brand stecken und dann tagelang kokeln lassen. Und wenn in Erfweiler schon so ein Riesen-Kohlenmeiler aufgeschichtet ist, dann kann der auch für einen Meilerbrand der Keramik schön genutzt werden. Für einen Keramiker ist so ein Meiler das ein richtiger Glücksfall. seite 6

Nils fragt: Was ist denn ein Regional-Express?

„Express“ hießen früher vor allem schnelle Züge, die ganz weite Strecken fuhren. Besonders berühmt ist der „Orient-Express“. Weil das Wort schick klingt, wird es seit einiger Zeit auch für Regionalzüge verwendet, die schneller als andere sind. In vielen Fällen ist ein Regional-Express ein Zug, den man früher Eilzug nannte. Er hält nicht an allen Stationen, aber doch meistens häufiger als ein Fernzug wie der Intercity oder der ICE.

Allerdings gibt es keine klaren Regeln, wie schnell ein Zug sein muss, um Regional-Express genannt zu werden. Das zeigt vor allem ein Beispiel in der Westpfalz. Auf der Strecke von Kaiserslautern nach Homburg fährt jede Stunde ein Zug, der in Kindsbach, Landstuhl, Hauptstuhl und Bruchmühlbach-Miesau hält. Dagegen fährt er an den Stationen Kennelgarten, Vogelweh und Einsiedlerhof durch, ohne zu halten. Früher wurde dieser Zug als „Regional-Express“ bezeichnet – im Unterschied zu den Zügen, die alle Halte bedienen. Nun heißt er bescheidener „Regionalbahn“, weil es jetzt einen Regional-Express gibt, der deutlich schneller ist und zwischen Kaiserslautern und Homburg nur in Landstuhl hält.

Nils fragt: Dürfen Bäume nicht immer gefällt werden?

Für einen Biber ist das ganz schön schwer zu verstehen: Bei den Menschen regelt ein Gesetz, wann sie Bäume fällen dürfen. Genau gesagt, ist es das Bundesnaturschutzgesetz. Es geht darum, dass Tiere, die in den Bäumen leben, nicht gestört werden sollen, wenn es Frühling wird. Das sind vor allem Vögel. Sie können dann in Ruhe brüten und ihre Jungen aufziehen. Diese Schonzeit gilt vom 1. März bis 30. September. Dann fällt die Natur ja nach und nach wieder in Winterschlaf, es passiert nicht mehr viel. Damit fällt der Startschuss, dass ein Baum grundsätzlich gefällt werden darf. Unsere Biberburg aus Baumstämmen und Zweigen hat mein Vater Nagbert im Spätherbst gebaut. Aber ich glaube, das war eher Zufall …

Nils fragt: Was ist eigentlich Gülle?

Kühe und Schweine produzieren Kot und Urin. Sie müssen schließlich auch mal. Dieses Gemisch nennt man Gülle. Da ist zwar viel Wasser drin, aber auch Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und organische Substanzen sind enthalten. Deshalb ist Gülle ein wichtiger Dünger, er wird auch Wirtschaftsdünger genannt. Bringen die Bauern die Gülle auf die Felder, dann nehmen die Pflanzen die Nährstoffe auf und können besser wachsen, die organische Substanz verbessert den Boden insgesamt. Gülle stinkt. Da gibt es nichts schön zu reden. Deshalb müssen die Bauern die Gülle schnell in den Boden einarbeiten. Und zu viel Gülle darf auch nicht auf das Feld. Wenn die Pflanze dort nämlich gar keine Nährstoffe braucht, vor allem kein Stickstoff, dann kann der bis ins Grundwasser gelangen. Und da gehört er nicht hin.