Nils erklärt: Winterzeit ist Erkältungszeit

Hatschi! Dass Mütter aber auch immer Recht behalten müssen. „Nils, zieh dir eine Jacke an, wenn du raus gehst“, hat Mama Naglinde mir noch hinterhergerufen, als ich neulich aus dem Biberbau gesaust bin, „sonst wirst du noch krank“. Winterzeit ist Erkältungszeit. Wenn wir frösteln, ziehen sich unsere Blutgefäße zusammen, die Schleimhaut in der Nase wird nicht mehr so gut durchblutet und kann sich nicht so gut gegen Eindringlinge wehren. Viren, winzig kleine Krankheitserreger, können spielend leicht durch die Nase und den Hals in unseren Körper kommen und sich vermehren. Aber – und das werde ich meiner Mama auch noch sagen – es schützt auch nicht unbedingt vor einer Erkältung, sich zu warm anzuziehen. Wichtiger ist, sich regelmäßig die Hände zu waschen. Denn mit ihnen berühren wir Dinge, auf denen die Viren gerne sitzen, Geld zum Beispiel.

Immerhin habe ich kein Fieber und meine Arme und Beine tun auch nicht weh. Sonst hätte ich mir wohl keine Erkältung eingefangen, sondern eine Grippe. Und so wie mir geht es offenbar noch ganz vielen anderen. Dabei kann man gegen so eine Erkältung mit Medikamenten nicht viel machen. Aber ausruhen ist wichtig. Sobald die Viren im Körper sind, kämpft er gegen die Eindringlinge. Nach ein paar Tagen ist meist wieder alles vorbei.

Nils fragt: Wie lässt sich Müll vermeiden?

Meistens wird Müll verbrannt, und mit der Wärme werden Wohnung geheizt. Manche Stoffe werden geschmolzen, um daraus neue Dinge herzustellen – etwa eine Sporthose aus einer Plastikflasche. Und mancher Abfall wird einfach abgeschoben. Deshalb türmen sich Müllberge in China, zum Beispiel mit Folien von den Bonbons, die Kinder in Deutschland gelutscht haben. Ganze Inseln aus Flaschen treiben im Meer. Am besten ist es daher, Müll zu vermeiden. Das kann man in der Fastenzeit üben: Beim Müll-Fasten verzichtet man auf Verpackungen, auch Papiertüten. Und man soll nur so viel einkaufen, wie man wirklich verbraucht. Käse und Wurst lässt man sich an der Theke in mitgebrachte Dosen füllen.

In Supermärkten wird Gemüse und Obst oft nur noch in Plastik verkauft. Versuch doch mal, beim Plastik-Fasten eine Gurke ohne Folie aufzutreiben, etwa indem du auf den Wochenmarkt gehst und die Ware im Einkaufskorb transportierst. Überhaupt empfiehlt es sich, immer einen Stoffbeutel dabeizuhaben, um auf Tüten verzichten zu können. Oder man überdenkt, was man wirklich zum Glücklichsein benötigt, und übt sich im Konsum-Fasten . Brauchst du das zehnte Stofftier? Gibt es Dinge, die du nie benutzt, die aber den Schrank verstopfen? Vielleicht kann jemand anderes noch etwas mit diesen Sachen anfangen.

Nils erklärt: Versichern für das „Leben“

Manche Leute haben eine Handyversicherung. Die schließen sie ab, um Geld zu bekommen, falls ihr Handy herunterfällt und kaputtgeht. Aber es kann im Leben natürlich viel Schlimmeres passieren. Dafür gibt es Lebensversicherungen. Das sind Versicherungen, die mit dem eigenen Leben zu tun haben. Das Schlimmste ist, wenn jemand früh stirbt. Von einer Lebensversicherung, die vorher abgeschlossen wurde, kann seine Familie dann Geld bekommen. Das ist wichtig, wenn der Verstorbene mit seinem Beruf für den Lebensunterhalt der Familie sorgte. Mit anderen Lebensversicherungen kann man für das eigene Alter vorsorgen. Der Versicherte erhält dann beispielsweise Geld, sobald er 65 Jahre alt geworden ist, um sich damit ein schöneres Leben machen zu können. Die Berufsunfähigkeitsversicherung wird oft mit einer Lebensversicherung abgeschlossen. Kann jemand nicht mehr seinem Beruf nachgehen, weil er krank geworden ist, zahlt ihm die Versicherung zum Ausgleich Geld für seinen Lebensunterhalt.

Nils erklärt: Was ist eine Sinfonie?

Sinfonie oder Symphonie? Es geht beides, habe ich mir sagen lassen. Die Schreibweise ist nur leicht abgewandelt. Beide Begriffe meinen aber die gleiche Sache, nämlich ein aufwändiges Musikstück, ursprünglich ein reines Instrumentalstück, also ohne Gesang. Die Anfänge der Sinfonie reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert, die Hochphase erreichte die Form in der Zeit der Klassik, also in der zweiten Phase des 18. Jahrhunderts. Joseph Haydn etwa, ein ganz bekannter Komponist, verfasste über 100 Sinfonien, Wolfgang Amadeus Mozart – den kennt sogar mein kleiner Bruder Nals – brachte es in seinem relativ kurzen Komponistenleben auf über 50 Sinfonien. Die Sinfonie folgt einem recht starren Aufbau, eingeteilt meist in drei oder vier Teile, die sich Sätze nennen. Heute ist der Sinfonie-Begriff freier gefasst.

Nils fragt: Woher kommt der Begriff Urlaub?

Das Beste im Jahr ist der Sommerurlaub! Meine Eltern finden das auch: Mama Naglinde und Papa Nagbert planen immer schon im Winter, wohin die Reise im Sommer geht. Dieses Jahr fliegen wir aber nicht an einen Strand mit ganz viel Sonne und blauem Meer, sondern besuchen Onkel Ambrosius in München. Das fand ich komisch. „Heißt Urlaub nicht, in ein tolles Land zu verreisen und dort am Strand zu faulenzen?“, fragte ich Mama und Papa. Opa Nörgel im Sessel hörte das und schaute hinter seiner Zeitung hervor: „Urlaub ist ein Wort, das es schon seit mehr als 1000 Jahren gibt! Es bedeutete früher: Erlaubnis. Urlaub und Erlaubnis, das klingt ja auch sehr ähnlich.“ „Aha“, dachte ich. „Aber was hat eine Erlaubnis mit dem Strandurlaub zu tun?“, wollte ich von Opa Nörgel wissen, der so alt ist, dass er scheinbar alles weiß. „Na, zum Beispiel im Mittelalter. Wenn ein Ritter am Hof des Königs den Hof verlassen wollte: Dann brauchte er eine Erlaubnis vom König. Dem Ritter wurde gestattet, seinen Aufgaben eine Zeit lang fern zu bleiben. Damals sagten die Menschen dazu ’urloup’. Daraus wurde dann das Wort Urlaub. Und wer heute Urlaub macht, ist ja auch befreit von seinen Aufgaben bei der Arbeit.“ „Toll“, dachte ich und freute mich für Opa. Er hat schließlich jeden Tag Urlaub.

Nils erklärt: Budo ist Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste

Bisher waren Kampfsportarten für mich etwas Grobes, das vor allem der Selbstverteidigung dient. Jetzt weiß ich es besser: In einem Seminar habe ich neben ein paar coolen Kampfgriffen die Philosophie und die Werte hinter dem Sport kennengelernt. Erst mal musste ich aber ein bisschen Ordnung in die verwirrenden Begriffe bringen. Budo, wie es auch im Clubnamen des Niedersimter Kampfkunst-Vereins heißt, ist der Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste. Die umfassen neben der reinen Kampftechnik eine „innere“ Lehre, die auch Do-Lehre genannt wird. Kurz gesagt handelt es sich dabei um eine Lebenseinstellung. Der erste Wortteil „Bu-“ heißt so viel wie kriegerisch und das „-do“ am Ende gibt dem Wort seine zweite Bedeutung: „Weg“. Bushido, eingedeutscht auch Buschido, heißt wörtlich übersetzt „Weg des Kriegers“. Der Dreh- und Angelpunkt dieses Weges ist aber nicht der Kampf im eigentlichen Sinne. Vielmehr werden die Kampftechniken als Hilfe zur Selbstverwirklichung oder zur Selbstdisziplin und zum Selbstvertrauen gesehen. Den Weg des Kriegers sind zuerst die Samurai gegangen – japanische Krieger, die ganz entfernt an unsere europäischen Ritter erinnern.

Nils erklärt: Frauen übernehmen die Macht

Ist Euer Papa in der Faschingszeit schon mal nur mit halber Krawatte von der Arbeit heimgekommen? Da fragt man sich doch, wieso würde man jemandem einfach so die Krawatte abschneiden, oder gibt es dafür vielleicht einen Grund? Die Antwort ist ganz simpel.

Den Donnerstag vor Rosenmontag nennt man auch „Weiberfasnacht“ oder „Schmutziger Donnerstag“. Dieser Tag wird vor allem im Rheinland, aber auch bei uns in der Pfalz gefeiert. Manchmal stürmen verkleidete Frauen das Rathaus und übernehmen die Macht bis Aschermittwoch. Außerdem wird den Männern dabei oft die Krawatte, als ein Zeichen der Männlichkeit, abgeschnitten. Damit sie dann nicht traurig sind, bekommen sie ein Küsschen. Diese Tradition hat sich schon vor fast 200 Jahren entwickelt. Das ist schon eine echt lange Zeit.

In Pirmasens und der Südwestpfalz gab es viele Veranstaltungen an Weiberfasnacht, beispielsweise beim Turnverein Pirmasens. In den vergangenen Wochen wurde die Fasnacht vor allem bei Prunksitzungen gefeiert, von denen Ihr vielleicht auch schon mal eine besucht oder im Fernsehen gesehen habt. Nach Weiberfasnacht starten weitere Fasnachtsumzüge. Dann gibt es – zumindest hier bei uns in der Pfalz – kein Halten mehr. Ich wünsche Euch eine frohe Zeit, dass Ihr viele Süßigkeiten ergattern könnt und natürlich ganz besonders viel Spaß!

Nils erklärt: Die Ameise im Wald

Waldameisen stehen unter Naturschutz. Dabei gibt es doch so viele. Aber der Bildungsförster Volker Westermann vom Forstamt Pfälzer Rheinauen hat mir erklärt, dass die kleinen Krabbeltiere ganz wichtig für den Wald sind: Sie lockern den Boden, futtern tote Insekten, machen sich über die Larven von Waldschädlingen her. „Ameisen können eine Massenvermehrung und damit eine Plage stoppen“, sagt Westermann. Deshalb darf man auch ihre Hügel nicht kaputt machen – architektonische Wunder aus Nadeln und Blättern.

Ameisen sind total faszinierende Geschöpfe. Sie sind so klein und trotzdem so stark. Ameisen können viel mehr tragen, als sie selbst wiegen. Die Rote Waldameise zum Beispiel ist in Größe, Aussehen und Gewicht eine ganz typische Ameise. Sie wiegt zehn Milligramm, sie kann aber ein Blatt, das 100 Milligramm wiegt, hochheben und herumtragen. Mit ihren Zähnen! Das ist das Zehnfache ihres Körpergewichtes. Bei Menschen hieße das, dass ein Mann mit 100 Kilo Körpergewicht ein Auto hochheben und über dem Kopf balancieren könnte. Das können aber nicht einmal die stärksten Menschen der Welt – und schon gar nicht mit ihren Zähnen.

Nils fragt: Was ist ein Bezahldienst?

Bestellen deine Eltern Sachen im Internet? Dann müssen sie die auch bezahlen. Dafür können sie einen Internet-Bezahldienst nutzen. Der sorgt dafür, dass das Geld von ihrem Bankkonto auf das Konto des Lieferanten überwiesen wird. Viele Leute machen das so, weil es schnell geht und bequem für sie ist. Sie müssen bei ihren Bestellungen nur den Namen des Bezahldienstes anklicken. Dort sind ihre Kontodaten für die Überweisung des Geldes gespeichert. Das hat auch den Vorteil, dass sie die Kontodaten nur einer Firma – eben dem Bezahldienst – preisgeben müssen, statt jedem Händler, bei dem sie bestellen. Wichtig ist natürlich, dass der Kunde dem Dienst vertrauen kann. Viele nutzen den Bezahldienst Paypal, was übersetzt so viel wie „Bezahlfreund“ heißt.

Nils erklärt: Republik Senegal

Das Land Senegal liegt an der Westküste von Afrika. Dort ist es ganz heiß und trocken, Regen fällt nur in ein paar Monaten im Jahr. Der Senegal ist ungefähr halb so groß wie Deutschland und hat deutlich weniger Einwohner.

Anders als bei uns, leben dort sehr viele junge Menschen und Kinder, jedoch kaum alte Leute. Denn die Menschen sterben dort viel früher als bei uns, kaum jemand wird älter als 60 Jahre. Viele sterben sogar schon als Baby oder Kleinkind. Es gibt dort nämlich nicht so viele Ärzte und Krankenhäuser.

Die meisten Menschen im Senegal können nicht lesen und schreiben, da sie keine Schule besucht haben. Die Kinder müssen stattdessen einfache Arbeit erledigen und so Geld verdienen, damit die Familie genug zu essen kaufen kann. Doch ohne Bildung haben die Kinder später keine Chance auf einen Beruf mit gutem Einkommen.

Hilfe bekommen die Sengalesen von Organisationen wie dem Trippstadter Senegalhilfe-Verein um Doris Racké. Der betreibt mittlerweile Kindergärten und Schulen.