Autor: nilsnager
Nils fragt: Was ist eine Fahrplantrasse?
Fährst du vielleicht mit dem Zug zur Schule, zum Beispiel von Haßloch nach Neustadt? Dann bist du gewohnt, dass du rechtzeitig am Bahnhof sein musst, um den Zug zu bekommen, der dich in die Schule und wieder nach Hause bringt.
Dass die S-Bahn, mit der du fährst, gerade zu dieser Zeit fahren darf, ist nicht selbstverständlich, vor allem, wenn auf dieser Strecke noch andere Züge unterwegs sind. Die S-Bahn braucht dafür eine Fahrplantrasse. Das bedeutet, sie darf zu einer genau festgelegten Zeit auf einer genau festgelegten Strecke fahren. Dafür gibt es auch ein englisches Wort, das vor allem für Flugzeuge verwendet wird. Es heißt „Slot“. Das bedeutet, dass ein Flugzeug auf einem bestimmten Flughafen zu einem festgelegten Zeitpunkt starten oder landen darf. Vor allem auf großen Flughäfen wie Frankfurt sind diese „Slots“ knapp und deshalb sehr gefragt.
Weil „Slot“ irgendwie schicker klingt als Fahrplantrasse wird manchmal im Bahnverkehr auch das englische Wort verwendet. Es geht nämlich im Bahnbetrieb um dasselbe Problem. Auf manchen Strecken ist es schwierig, die gewünschten Fahrplantrassen verschiedener Züge alle unter einen Hut zu bringen.
Auf der Strecke von Haßloch nach Neustadt fahren außer der S-Bahn auch die ICE von Frankfurt nach Paris, ein „Süwex“ genannter schneller Regional-Express und außerdem viele Güterzüge. Manchmal gibt es Streit darüber, wer auf wen Rücksicht nehmen muss, wenn mehrere Züge gleichzeitig auf einer Strecke fahren wollen. Früher hatten fast immer grundsätzlich die schnellsten Züge Vorrang. Heute wird oft versucht, Züge die besonders regelmäßig in festen Abständen fahren wollen wie beispielsweise die S-Bahn bevorzugt zu behandeln.
Nils erklärt: Märchen auf der Opernbühne
Nils fragt: Was ist Curling?
Gestern habe ich meinen Opa Nörgel erzählt, dass ich mich sehr auf die Olympischen Winterspiele in Südkorea freue, da ich ein begeisterter Rodel- und Skisprungfan bin. Er erklärte mir, dass er sich vor allem auf die Curling-Wettkämpfe freue, die sogar schon seit der Nacht zum Donnerstag laufen. Ich allerdings hatte noch nie etwas davon gehört. Opa berichtete, dass Curling eine auf dem Eis gespielte Wintersportart ist, die dem Eisstockschießen ähnele. Es gebe aber auch Parallelen zu den Kugelsportarten Boule und Boccia.
Er erklärte mir, dass beim Curling zwei Mannschaften mit je vier Spielern versuchen, ihre Curlingsteine näher an den Mittelpunkt eines Zielkreises auf der Eisbahn zu spielen als die gegnerische Mannschaft. Da man beim Curling mit vielen taktischen Tricks arbeiten müsse, werde es auch als „Schach auf dem Eis“ bezeichnet. Besonderer Beliebtheit erfreut sich Curling in Kanada, Schottland, Skandinavien und der Schweiz. Erstmals bei Olympia gibt es auch einen Mixed-Wettbewerb: Dabei besteht jedes Team nur aus einem Mann und einer Frau.
Nils erklärt: Wer mit Fernwärme heizt, tut Umwelt etwas Gutes
Vielleicht heizen eure Eltern ja mit Fernwärme? Ich möchte euch heute erklären, was das ist. Im Grunde gibt es drei Möglichkeiten, mit denen Heizkörper erhitzt werden können: mit Gas, mit Öl oder eben mit Fernwärme. Dabei entsteht Wärme quasi nebenbei, wenn Kraftwerke Strom erzeugen. Diese Energie wird nicht nur zum Heizen gebraucht, sondern sorgt auch dafür, dass heißes Wasser aus eurem Wasserhahn kommt. Die Idee für so ein Beheizungssystem ist übrigens sehr alt. Schon im alten Rom wurde das warme Wasser nicht nur zum Baden verwendet. Bei Ausgrabungen fand man alte Leitungen, die belegen, dass schon damals Heißwasser durch Bodenheizungen floss – vor 2000 Jahren!
Das Beste an der Fernwärme finde ich, dass sie weniger Energie verbraucht und weniger Schadstoffe erzeugt als andere Heizarten. Wer mit Fernwärme heizt, tut also auch der Umwelt etwas Gutes. Seite 2
Nils erklärt: Weder Pflanze noch Tier
Pilze sind weder Pflanze noch Tier. Pilze sind Pilze. Darauf haben sich die Wissenschaftler geeinigt. Lange Zeit hatte man sie den Pflanzen zugeordnet, denn sie wachsen aus dem Boden und bleiben an einer Stelle stehen. Aber Pflanzen brauchen Licht zum Wachsen und stellen aus Wasser, Luft und Nährstoffen Zucker her. Pilze nicht: Sie ernähren sich von Stoffen, die andere Lebewesen produziert haben beziehungsweise aus denen andere Lebewesen geschaffen sind. Das macht sie Tieren ähnlich, auch wenn sie kein Maul zum Fressen haben.
Was wir sehen, sind übrigens nur kleine Teile eines Pilzes. Unter der Erde ist ein riesiges Geflecht von langen Pilzfäden – der eigentliche Pilz. Diese Fäden wachsen mitten durch alles, wovon der Pilz sich ernähren kann. Was er davon braucht, nimmt er durch seine Zellwände auf. Licht braucht er dafür nicht, er kann auch im Dunkeln wachsen. Zusammen mit Insekten und Bakterien zersetzen Pilze alles Abgestorbene in der Natur und erfüllen damit eine wichtige Aufgabe im Wald.
Nils erklärt: Breitband-Internet
„Wie langsam das Internet heute ist!“ Diesen Satz hast du vielleicht schon von deinen Eltern gehört. Oder du hast es beim E-Mail-Verschicken oder Online-Spielen selbst gedacht. Vor allem wenn jemand Breitband-Internet hat, ist die Enttäuschung oft groß. Denn Breitband-Internet ist ein anderer Begriff für schnelles Internet. Die Texte, Bilder und E-Mails – also die Daten – sollen damit besonders schnell versendet und empfangen werden können. Das ist wie beim Autofahren: Eine breite Autobahn erlaubt schnelleres Fahren als eine schmale Straße. Meist sind es spezielle Kabeln in der Erde, die den schnellen Datenverkehr ermöglichen. Hat eine Wohnung einen Breitband-Anschluss, ist das die Auffahrt zur Internet-Autobahn. Es gibt aber nicht nur superschnelle, sondern auch etwas langsamere Breitband-Anschlüsse. Außerdem wird das Tempo davon bestimmt, wie viele andere Leute die „Autobahn“ gerade ebenfalls zum Surfen nutzen. Gemessen wird die Geschwindigkeit in Megabit pro Sekunde, abgekürzt Mbit/s.
Nils fragt: Märchen auf der Opernbühne
Nils erklärt: Die Wintersport-„Exoten“
Er ist wohl der berühmteste aller Winterolympiade-„Exoten“ – also jener Sportler, die man allein schon wegen ihrer Nationalität nicht in ihrer Disziplin erwarten würde. „Eddie The Eagle“ (Eddie der Adler) wurde der Engländer Michael Edwards im Spaß genannt, der 1988 im kanadischen Calgary im Skispringen zweimal Letzter wurde. Schließlich gibt’s in England ja auch gar keine Schanzen.
Dabei sein ist alles, dieses olympische Motto gilt nun auch in Pyeongchang für viele: 17 Länder haben jeweils nur einen einzigen Athleten für die Spiele gemeldet. Darunter ist die Kenianerin Sabrina Simader, die zwar in dem ostafrikanischen Land geboren wurde, aber in Österreich aufwuchs und dort das Skifahren lernte. Ähnlich ist das bei Shannon-Ogbani Abeda, der für den afrikanischen Staat Eritrea dabei ist, aber in Kanada geboren wurde und lebt. Yohan Goutt Goncalves wiederum startete bereits vor vier Jahren in Sotschi für den noch südostasiatischen Inselstaat Osttimor im Slalom – sein Vater ist Franzose. Ganz kurios: Pita Nikolas Taufatofua, der für den pazifischen Inselstaat Tonga bei der Eröffnungsfeier wieder die Fahne tragen wird, ist Skilangläufer. Und wenn in Tonga kein Schnee liegt, also immer, dann betreibt er auch den Kampfsport Taekwondo …
Nils erklärt: Hauptuntersuchung
Unser Auto muss regelmäßig zum Tüv, also eigentlich zur Hauptuntersuchung. Die kann auch von den Firmen Dekra, GTÜ oder KÜS gemacht werden – aber Tüv hat sich eingebürgert, so wie Tempo für Taschentücher. Der Check ist gar nicht mal schlecht, weil da geschaut wird, dass nicht irgendwas bei der Fahrt kaputt geht. So etwas Ähnliches gibt es auch für Industrieanlagen, da heißt der Tüv dann Revision. Das heißt wörtlich, dass alles noch einmal angeschaut wird. Bei der Karlsruher Raffinerie wird vor allem geschaut, dass alle Leitungen und Rohre in Ordnung sind. Und wenn das Werk sowieso Pause hat, kann man noch ein paar Teile erneuern – auch das macht die MiRO auch in diesem Jahr.