Nils fragt: Was ist ein Beigeordneter?

Ein Beigeordneter ist der Stellvertreter des Bürgermeisters oder des Landrats. Wenn dieser krank ist oder Urlaub macht, hat der Beigeordnete das Sagen und die Verantwortung. Jedes Dorf, jede Stadt, jede Verbandsgemeinde und jeder Landkreis haben daher immer wenigstens einen Beigeordneten. Gewählt werden sie vom Gemeinderat, vom Stadtrat oder vom Kreistag. Manchen Beigeordneten werden auch bestimmte Themen zugewiesen, um die sie sich kümmern. Harald Flörchinger, der neue Beigeordnete in der Verbandsgemeinde Römerberg-Dudenhofen, ist zum Beispiel unter anderem für Umweltschutz zuständig. Meistens arbeiten Beigeordnete tagsüber ganz normal in ihrem Beruf und erledigen ihre Aufgaben in der Freizeit. Leben aber in einem Gebiet sehr viele Menschen, dann wird der Beigeordnete fest bei der Verwaltung angestellt.

Nils fragt: Was sind Strafzettel oder „Knöllchen?

„Mensch Nils, jetzt räum doch endlich mal dein Biber-Bobby-Car weg, sonst bekommst du ein Knöllchen“, raunzt mich Opa Nörgel an. Mann o Mann, immer muss ich aufräumen, immer muss alles seine Ordnung haben. Warum eigentlich? Oma Nagute erklärt mir, dass es zu einem großen Durcheinander führen würde, wenn jeder macht, was er will. Das kann ich ja verstehen, aber was ein Knöllchen sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Gott sei Dank kommt in diesem Moment Mama Naglinde nach Hause. Gerade will ich sie fragen, ob sie mir erklären kann, was ein Knöllchen ist, da platzt es aus ihr raus: „Papa Nagbert hat unser Biber-Mobil schon wieder im Halteverbot geparkt und muss jetzt zehn Biber-Taler blechen. Das Knöllchen hätte er sich sparen können.“ Mama Naglinde erklärt mir dann, dass erwachsene Biber (und Menschen) von einem Knöllchen reden, wenn sie einen Strafzettel meinen. Und den gibt es, wenn man sein Auto irgendwo parkt, wo es nicht erlaubt ist. Im schlimmsten Fall kann es passieren, dass das Auto abgeschleppt wird. Jetzt muss ich mich aber beeilen und mein Biber-Bobby-Car wegräumen. Dann ist auch Opa Nörgel wieder gut gelaunt.

Nils fragt: Was ist eine Bewährung?

Wenn Menschen vor Gericht zu einer Haftstrafe verurteilt werden, wird diese oft „zur Bewährung” verhängt. In dem Zusammenhang wird oft von einer „Bewährungsstrafe” gesprochen. Das ist aber nicht ganz richtig, denn so entsteht der Eindruck, dass das eine Strafart ist, die es neben der eigentlichen Haft gibt. Vielmehr wird die Haftstrafe zwar ausgesprochen, aber nicht vollzogen, das heißt, der Verurteilte muss erst mal nicht ins Gefängnis – darf sich aber innerhalb der Bewährungszeit nichts mehr zu Schulden kommen lassen.

Der Gedanke dahinter ist, dass viele Täter schon die Verurteilung vor Gericht als ausreichenden „Warnschuss” empfinden, um nicht wieder mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Für die Bewährungszeit, die zwischen zwei und fünf Jahren betragen kann, kann dem Verurteilten ein Bewährungshelfer zur Seite gestellt werden, der über die Einhaltung der Auflagen wacht, die das Gericht dem Verurteilten auferlegt – zum Beispiel die Verpflichtung, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen. Ist die Bewährungszeit abgelaufen, wird die Strafe erlassen. Seite 2

Nils erklärt: Sankt Katharina

Katharina von Siena spielt eine bedeutende Rolle in der katholischen Kirche, deswegen ist sie Namensgeberin der St.-Katharina-Realschule in Landstuhl. 1347 wurde Katharina in eine kinderreiche Familie hineingeboren. Schon früh entschied sie sich, ihr Leben voll und ganz auf Jesus auszurichten und trat mit 16 Jahren gegen den Willen ihrer Eltern einem Orden bei. Sie pflegte Arme und Kranke und setzte sich später öffentlich für eine Reform der Kirche und für Frieden ein. Katharina starb am 29. April 1380 mit gerade einmal 33 Jahren und wurde 1461 heilig gesprochen.

Nils erklärt: Nutria – der Sumpfbiber heißt nur Biber, ist aber keiner

Meine Familie Nager kennt ihr ja bestens aus der RHEINPFALZ: meine Geschwister Nessy und Nals, Mama Naglinde und Papa Nagbert, Opa Nörgel und Oma Nagute sowie Onkel Ambrosius. Das sind nur die – mit mir – acht RHEINPFALZ-Biber. Auf der ganzen Welt gibt es aber viele Millionen Biber. Wir sind eine eigene Tierart mit genau den selben Merkmalen – ob in Europa oder Nordamerika: sozusagen eine riesengroße Biberfamilie. Einer gehört aber nicht dazu: der Sumpfbiber. Das ist eher ein Spitzname. Tierexperten nennen sie Nutria. Denn ein Sumpfbiber gehört zur Familie der Stachelratten. Mit uns Bibern hat er – bis auf den Namen – rein gar nichts zu tun.

Schließlich können Nutrias ja gar keine Biberburgen bauen, sondern wohnen mit ihrer Familie in kleinen Höhlen. Nutria fällen auch keine Bäume und stauen damit Flüsse, damit unser Biber-Zuhause durch den Wassergraben sicherer wird. Sie können also gar nichts von dem, wofür wir Biber bekannt sind – ob in Europa oder Nordamerika. Trotzdem wird Nutria immer mal wieder Sumpfbiber genannt. Vielleicht wegen dem ähnlichen Fell? Oder weil sie – wie wir auch – im Wasser lebende Nagetiere sind? Auch gleicht ihr Körperbau dem eines Bibers: Der Kopf ist lang und hat eine stumpfe Schnauze mit langen Schnurrhaaren.

Der Schwanz ist es auf keinen Fall, dem die Nutria ihren Spitznamen Sumpfbiber verdankt. Denn gerade beim Hinterteil wird schon auf den ersten Blick deutlich, dass die Nutria zur Rattenfamilie gehört. Das ist keine platte, halbrunde Kelle wie bei einem Biberschwanz. Das ist eher eine lange, nach hinten immer dünner werdende haarlose Schnur. Außerdem können richtige Biber mit einer Gesamtlänge von 1,20 Meter doppelt so groß werden wie der Sumpfbiber. Und mit etwa 30 Kilogramm vier bis fünf Mal so schwer wie die sechs bis acht Kilo leichten Stachelratten.

Sumpfbiber stammen aus Südamerika. Sie leben in Bolivien, Südbrasilien, Chile und Argentinien. Heute werden sie weltweit in Pelztierfarmen gezüchtet. Sie kommen jedoch auch in der freien Natur vor: Zum Teil wurden sie ausgesetzt, zum Teil sind einzelne Tiere aus Pelztierfarmen entkommen und haben sich vermehrt.

Sumpfbiber bewohnen Flüsse und Bäche, deren Ufer dicht bewachsen sind und in denen reichlich Wasserpflanzen wachsen. Sie brauchen auf Dauer milde Winter, in denen die Gewässer so gut wie nie zufrieren. Dann werden Sumpfbiber bis zu zehn Jahre alt. Oder sagen wir besser die Nutrias.

Wie wir jetzt wissen, gehören sie ja gar nicht zu der weltweiten Familie von Bibern. Sie sind sogar eher mit den Meerschweinchen verwandt als mit uns. Bei der Geburtstagsparty von meiner Schwester Nessy wären die Biberratten also auf gar keinen Fall mit dabei.

Nils fragt: Was ist Druckwasser?

Nils freut sich über viele neue Seen in der Nähe des Rheins. „Die sind super zum Schwimmen. Aber warum sind die so schnell entstanden?“, fragt er seinen Opa Nörgel. „Das ist Druckwasser“, erklärt der. „Druckwasser, was ist das?“, ist der kleine Biber ratlos. „Wenn das Grundwasser, das im Erdboden vom Pfälzerwald langsam in Richtung Rhein fließt, von dem großen Fluss bei Hochwasser praktisch zurückgedrückt wird, dann steigt es an manchen Stellen bis an die Erdoberfläche“, weiß Nörgel. „Schade, das heißt ja, dass die Seen bald wieder verschwinden“, bedauert Nils. „Richtig, aber andere freuen sich darüber, zum Beispiel Gärtner und Landwirte“, sagt Opa.

Nils fragt: Was ist ein Provider?

Hast du ein Handy? Dann hast du auch einen Provider. Das ist die Firma, die dafür sorgt, dass du mit dem Handy telefonieren kannst. Dafür nutzt der Provider die Mobilfunknetze. Ruft dich jemand an, leitet er den Anruf über die Netze zu dir weiter.

Wer das Internet nutzt, benötigt ebenfalls einen Provider. Dessen Aufgabe besteht darin, den Leuten den Zugang zum Internet zu ermöglichen. Das Wort stammt aus dem Englischen und wird „Proweider“ ausgesprochen. Übersetzt bedeutet das Versorger oder Bereitsteller.

Im Deutschen wird auch Mobilfunk- und Internetanbieter gesagt. Aber die englische Bezeichnung Provider ist vor allem bei jungen Leuten mehr und mehr gebräuchlich geworden.

Nils erklärt: Wer war Paul Gerhardt?

Paul Gerhardt wurde 1607 in Gräfenhainichen im heutigen Sachsen-Anhalt geboren. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Kirchenlieddichter. Seine Liedtexte sind schlicht, gefühlsbetont und einfach zu singen. Heute sind 139 deutsche Liedtexte sowie 15 lateinische Gedichte immer noch bekannt. Manche von ihnen wurden von großen Komponisten wie Johann Sebastian Bach vertont. Gestorben ist Gerhardt im Jahr 1676 im Spreewald, in der Stadt Lübben im heutigen Brandenburg. Seine Werke sind heute noch in vielen kirchlichen Gesangbüchern erhalten.

Nils fragt: Wieso Schmetterling?

Ich habe mich gefragt, warum der Schmetterling Schmetterling heißt. Das klingt so, als würde etwas kaputt gemacht werden. Und das passt gar nicht zu den Faltern, die nun wirklich niemandem etwas kaputt machen.

Im Internet habe ich gefunden, dass der Name erstmals 1501 aufgeschrieben wurde und von einem ostmitteldeutschen Dialekt kommen soll: Schmetten heißt demnach Schmand oder Rahm. Und das passt dann auch zum Englischen Wort Butterfly – weil sich Schmetterlinge nämlich von Molke geradezu magisch angezogen fühlen und früher immer angeflattert kamen, wenn Leute Butter gemacht haben. Deshalb sagen manche Leute heute noch zu Schmetterlingen Milchdieb, Molkenstehler, Schmandlecker oder Lattichvogel. Das klingt alles schon viel freundlicher, als würde man mit dem Finger drohen, wenn der Milchdieb etwas Molke mitnimmt.

Richtig schön ist zudem der wissenschaftliche Name der Schmetterlinge. Da heißen sie nämlich Lepidoptera (mit der Betonung auf dem O) – und das klingt ja nun wirklich so, wie sie auch fliegen. So ein bisschen planlos von links nach rechts und hoch und runter. Aber auch das italienische Farfalla oder das französische Papillon klingen gut. Schöner jedenfalls als Schmetterling. (Quelle: Wikipedia)