Nils fragt: Wer war Bettina von Arnim?

Neulich bin ich mit meinem Bruder Nals durch Otterberg spaziert. Natürlich kamen wir auch an der Integrierten Gesamtschule Bettina von Arnim vorbei. Aber warum heißt die Schule überhaupt so? Wie Ihr sicher schon bemerkt habt, werden Schulen oft nach berühmten Persönlichkeiten benannt, die uns ein Vorbild sein sollen. Im Falle unserer Schule in Otterberg eben Bettina von Arnim. Sie schrieb viele Geschichten und lebte in den Jahren 1785 bis 1859, also einer Zeit, in der Frauen noch nicht die gleichen Rechte wie Männer hatten. Auch andere Gruppen in der Bevölkerung litten unter Ungerechtigkeiten. Bettina von Arnim fand das nicht richtig und beschloss, ihrem Ärger in den von Ihr geschriebenen Geschichten Luft zu machen. Sehr mutig, denn der König von Preußen fand das überhaupt nicht lustig. Dennoch hielt sie an Ihren Überzeugungen fest.

Nils erklärt: Viele verschiedene Kartoffelsorten

Kartoffel ist nicht gleich Kartoffel. Da gibt es ganz verschiedene Sorten. Die einen sind gekocht eher hart, die anderen eher mehlig. Sie schmecken verschieden, sind innen weiß- oder gelbfleischig. Es gibt sogar Kartoffeln, die sind innen violett. Die Schale kann gelb oder rot sein. Manche Sorten sind unempfindlich gegen Krankheiten, Schädlinge oder Beschädigungen, die einen lassen sich schlecht, andere besser lagern, bringen mehr oder weniger Ertrag und lieben unterschiedliche Standorte. In Deutschland sind über 200 Sorten zugelassen, weltweit gibt es mehr als 10.000 Sorten. In der Pfalz wurden vor 30 Jahren meist nur zwei Sorten angebaut: Saskia und Erstling. Heute sind es 39 Sorten. Häufig bauen die Landwirte die festkochenden Annabelle und Berber an oder die mehligkochende Miranda. Es gibt also mehr Vielfalt. Fragt doch mal eure Eltern, ob sie mit euch verschiedene Kartoffelsorten kochen und probieren.

Nils fragt: Woher hat der Uhu seinen Namen?

Oft bekommt man einen Uhu nicht zu sehen, denn er ist ein Nachttier. Tagsüber versteckt sich der 60 bis 70 Zentimeter große Vogel meist in Baumkronen oder Felsnischen. In der Dämmerung kommt er zum Jagen hervor. Dann stürzt er sich auf Mäuse, Ratten, Hasen, Igel und Vögel. Die greift er meist direkt aus der Luft. Er kann aber auch sehr schnell laufen und eine Maus mit großen Schritten einholen. Der Uhu ist die größte Eulenart. Uhus haben einen massigen Körper und einen dicken Kopf mit Federohren. Die Weibchen sind größer als die Männchen. Seinen Namen hat der Uhu von dem Ruf: Das Männchen lässt ein „buho“ erklingen, das Weibchen antwortet mit einem helleren „u-hu“. Seite 2

Nils berichtet: Erster Arbeitstag, großes Interesse

Ihr habt bestimmt mitbekommen, dass in Ludwigshafen eine neue Oberbürgermeisterin gewählt worden ist. Sie heißt Jutta Steinruck, ist von der SPD und 55 Jahre alt. Da gestern ja Feiertag war, hat sie heute ihren ersten Arbeitstag. Und da Ludwigshafen mit 170.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz ist, wollen sehr viele Menschen wissen, was die neue OB so macht. Entsprechend groß ist auch das Interesse an Steinrucks erstem Arbeitstag. Und damit sie den nicht nur mit Interviews und Fototerminen verbringen muss, gibt es heute um 11.30 Uhr im OB-Büro im vierten Stock des Postgebäudes am Rathausplatz sogar einen offiziellen Termin, zu dem alle Medien kommen und mit Steinruck sprechen und sie fotografieren können. Fast wie am ersten Schultag. Alle sind ganz aufgeregt. So richtig gearbeitet wird dann ab morgen.

Stadtnotizen: Nils erklärt: Feiern am Dreikönigstag

Ein großes Treffen aller Sternsinger der Region in Speyer wie in früheren Jahren gibt es 2018 nicht. Das Bistum feiert den Dreikönigstag aber im Dom: Zum „Fest der Erscheinung des Herrn“, wie dieser Tag bei den Katholiken heißt, steht am Samstag, 6. Januar, ab 10 Uhr Weihbischof Otto Georgens am Altar. Der Name des Fests der Erscheinung des Herrn besagt laut Bistum, dass in Jesus Christus Gott selbst in der Welt erschienen ist. In den Gottesdiensten dieses Tages wird die biblische Geschichte von den Sterndeutern gelesen, die sich von einem Stern zu dem neugeborenen Jesuskind in Betlehem führen ließen. Wegen ihrer Gaben Gold, Weihrauch und Myrrhe machte die spätere Überlieferung aus den Sterndeutern drei Könige.

Nils fragt: Was macht denn Apple?

Auch wenn das weltberühmte Unternehmen Apple auf deutsch Apfel heißt – mit Obst hat diese Firma gar nichts zu tun. Aber ihr Markenzeichen ist ein bunter, angebissener Apfel. Apple ist ein amerikanischer Hersteller von Computern samt Programmen und von Unterhaltungselektronik. Fast ebenso berühmt wie die Firma ist der Gründer und langjährige Chef, Steve Jobs. Er hat Apple als 21-Jähriger zusammen mit dem Studenten Steve Wozniak gegründet. Ein dritter Mitgründer stieg nach wenigen Monaten wieder aus der neuen Firma aus.

Die beiden Gründer haben, so wird erzählt, in einer Garage angefangen, Computer zusammenzubauen. Damals waren sie etwas Besonderes. Nur wenige konnten damit umgehen. Die Kunden waren von den Produkten begeistert. Deshalb ist die Firma sehr schnell gewachsen und weltweit erfolgreich geworden. Viele Neuerungen auf dem Computermarkt stammen von Apple, so etwa iPod, iPhone und iPad.

Nils fragt: Was ist ein Schwedenfeuer?

Sie sind eigentlich das ganze Jahr über beliebt, zwischen Weihnachten und Silvester werden sie aber besonders gern abgebrannt: sogenannte Schwedenfeuer. Das ist ein seltsamer Name und wird auch dadurch nicht besser, dass es daneben noch andere wie „Baumkerze“, „Baumfackel“ oder „Warm-Log“ gibt. Sie alle bezeichnen die gleiche Sache: einen Baumstamm, dessen Äste abgeschnitten wurden und der bis zu anderthalb Meter hoch sein kann. In den Stamm werden Spalten und Löcher gesägt, damit man in seinem Inneren Feuer legen kann. Das brennt dann schön ordentlich wie bei einer Kerze runter und nicht so wild und flackernd wie bei einem Lagerfeuer. Aber was hat das Ganze denn nun mit Schweden zu tun? Es heißt, dass die Schweden die Ersten waren, die auf den Gedanken kamen, solche Spezial-Feuer zu machen. Angeblich haben sie schon vor 400 Jahren damit angefangen.

Nils erklärt: Für das Silvesterfeuerwerk gelten strenge Regeln

Nur noch einmal schlafen und dann möglichst lange wach bleiben! Freut ihr euch auch schon so aufs Feuerwerk? Opa Nörgel hat mir erklärt, dass das Knallen zu Silvester eine lange Tradition hat. Damit wollten die Menschen früher böse Geister vertreiben. Heute zeigen wir damit eher, dass wir uns aufs neue Jahr freuen, hat er gesagt. Genauso übrigens wie mit dem Läuten der Kirchenglocken um Mitternacht. Dass das Feuerwerk so etwas Besonderes ist, liegt vermutlich auch daran, dass es ganz strenge Regeln gibt, nach denen nur ganz selten geknallt werden darf. So muss man 18 Jahre alt sein und darf auch dann nur am 31. Dezember und 1. Januar böllern. Verkauft werden dürfen Raketen übrigens nur an den letzten drei Arbeitstagen des Jahres. Wer seinen Geburtstag oder seine Hochzeit mit einem Feuerwerk feiern will, muss dafür eine Sondergenehmigung haben. Brauche ich nicht, mich machen schon Knallfrösche froh! Oder auch Bleigießen. Das macht noch nicht mal Krach und schont Mamas Ohren! Einen guten Rutsch, mit oder ohne Knallern, wünsch euch euer Nils!

Nils erklärt: Kläranlage

Eine Kläranlage heißt auch Abwasserreinigungsanlage. Und das Wort besagt schon, was dort passiert: Das schmutzige Wasser, das aus unseren Spülbecken, Badewannen, Toiletten oder aus der Waschmaschine kommt, wird dort gereinigt. Wenn das Abwasser in der Kläranlage ankommt, wird es zuerst grob mit einem automatischen Rechen gereinigt, der alles abfängt, was darin schwimmt: Blätter, Äste, Papier oder Plastik. Probleme gibt es aber mit den Pumpen in der Kläranlage, wenn sogar Windeln im Abwasser landen. Das verursacht oft große Schäden und die Reparaturen sind teuer.

Wenn der grobe Schmutz entfernt ist, wird das Wasser in ein großes Becken gepumpt, das „Belebungsbecken“. Hier sind Bakterien am Werk, also winzige kleine Lebewesen, die die Schadstoffe im Abwasser zersetzen. Dazu brauchen sie Sauerstoff, der hineingepumpt wird. Danach kommt das Abwasser in ein anderes Becken, wo sich der Schlamm absetzen kann. Der Schlamm wird von Zeit zu Zeit abgepumpt und weiter verarbeitet zu Dünger für die Landwirtschaft. Das von den Bakterien schon vorgereinigte Wasser durchläuft dann eine Anlage, in der es mit UV-Licht bestrahlt wird. UV-Licht ist ein spezielles Licht, das dafür sorgt, dass krankmachende Keime nicht mehr wirken können. Danach ist das Wasser wieder sauber, wird in den Bach geleitet und so dem natürlichen Kreislauf zugeführt.

Um zu prüfen, ob auch alles richtig funktioniert, gibt es den Abwassermeister. Der macht täglich einen Rundgang und kontrolliert Behälter, Pumpen und Gebäude. Am Bildschirm des Überwachungscomputers kann er kontrollieren, ob die Anlage richtig arbeitet. Aber um ganz sicher zu gehen, dass kein schmutziges Wasser in den Bach gelangt, werden vom Wasser kleine Mengen weggenommen und im Labor untersucht.

Nils erklärt: Was Kigodi bedeutet

Klar, Kigodi ist zuerst mal eine Abkürzung. Gemeint ist Kindergottesdienst, ein ganz schön langes Wort.

Im Kindergottesdienst wollen die Kirchengemeinden die Bibel so erklären, dass auch Kinder sie verstehen. Deshalb gehören zum Beispiel Malen und Singen dazu. Auf keinen Fall soll es langweilig sein.

Meist wird Kindergottesdienst gefeiert, wenn die Erwachsenen in der großen Kirche beim Gottesdienst sind. Manchmal aber kommen auch alle zusammen – das heißt dann Familiengottesdienst. So einen habe ich erst jetzt an Heiligabend erlebt. Das war toll. Es wurde gesungen, es gab ein Krippenspiel, und die jüngsten Kinder hockten alle auf Kissen auf dem Boden direkt vor der Pfarrerin, während ihre Eltern in den Kirchenbänken saßen. Und es war auch gar nicht schlimm, wenn mal ein Kind aufgestanden ist, um seine Mama zu suchen, oder etwas laut sagte.

Kindergottesdienst gibt es schon lange. Obwohl er nicht an Schule erinnern sollen, liegt dort sein Ursprung. Denn vor noch viel längerer Zeit wurde in England die kirchlich Sonntagsschule gegründet. Arme Kinder hatten damals keine andere Chance, etwas zu lernen. In der Sonntagsschule lernten sie anhand der Bibel lesen und schreiben – und wurden religiös erzogen, was sehr wichtig war.