Nils erklärt: Das Gut gibt dem Ort Bruchhof den Namen

Dass der Homburger Stadtteil Bruchhof so heißt wie er heißt, verdankt er dem Gutshof, den der Zweibrücker Herzog Christian IV. im Jahr 1766 erbauen ließ. Das Gehöft mit mehreren Gebäuden, die im damals beliebten verschnörkelten Barock-Stil angelegt wurden, befindet sich ganz in der Nähe des Homburger Karlsbergs. Dort ließ Herzog Christians Nachfolger Karl II. August ein riesengroßes Märchenschloss aus dem Boden stampfen, das aber 1793, nur wenige Jahre nach seinem Bau, von Revolutionstruppen niedergebrannt wurde.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte das stolze Gut oft den Besitzer. Lange Zeit wurde es einfach Bruchhof genannt – so wie das Dorf –, und im Jahre 1936 wurde es von Rudolf Tascher aus Saarlouis gekauft. Seither war über viele Jahre hinweg der Name Tascher Hof gebräuchlich. Katharina Pieper hat mir erzählt, dass der frühere Pferdestall des Gutshofs jetzt zu einer Festhalle für Hochzeiten und Tagungen umgebaut wird. In früherer Zeit waren dort mal eine Eisengießerei, eine Schnapsbrennerei und im Zweiten Weltkrieg ein Munitionslager untergebracht.

Im Jahr 2014 kauften die Saarbrücker Eheleute Margrit und Archibald von Wegner das verfallene und heruntergekommene Gut Königsbruch. In Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt richten sie es nun wieder her. Heute besteht das Gut aus einem zweistöckigen Herrenhaus, den beiden rechtwinklig angrenzenden Wirtschaftsgebäuden Scheune und Pferdestall und einer Mauer mit dem schmiedeeisernen Doppeltor für die Zufahrt. Die Stiftung Schriftkultur ist Mieter im Scheunengebäude des Hofs.

Nils erklärt: Klebstoff ist eine uralte Erfindung

Sicher hast du schon mal etwas mit Kleber gebastelt. Das ist ganz schön praktisch. Klebstoff hatten schon die Menschen in der Steinzeit. Der kam aber nicht aus der Tube oder aus dem Klebestift. Ihren Kleber haben die Menschen damals aus Birkenrinde gemacht. Die Birke, das ist dieser Baum mit der weißen Rinde. Wenn man die Rinde lange der Hitze eines Feuers aussetzt, ohne dass dabei Luft an die Rinde kommt, dann entsteht schwarzes Birkenpech. Das haben die Steinzeit-Leute als Allzweck-Kleber genutzt. Und damit zum Beispiel ihre Pfeilspitzen aus Stein am Holz ihrer Pfeile befestigt. Wie man Birkenpech herstellt und verwendet, das wussten Menschen also schon vor 200.000 Jahren. Es gibt Funde von Birkenpech, auf denen menschliche Zahnabdrücke zu sehen sind. Die Menschen damals haben ihr Birkenpech also sogar gekaut wie Kaugummi.

Nils erklärt: Oft werden Lokführer und Zugführer verwechselt

Wer fährt eigentlich einen Zug – der Lokführer oder der Zugführer? Und welcher der beiden ist der Chef? Lokführer oder Lokomotivführer wird derjenige genannt, der das Triebfahrzeug eines Zuges oder einer Rangierfahrt bedient. Der korrekte Begriff dafür wäre heute Triebfahrzeugführer oder Eisenbahnfahrzeugführer. Oft wird der Lokführer mit dem Zugführer verwechselt, obwohl beide im Personenzug ganz unterschiedliche Aufgaben haben: Der Zugführer ist der Mitarbeiter, der bei einer Fahrt unter anderem für Sicherheit sorgt. Manchmal wird er auch Oberschaffner genannt. Er ist an seiner roten Armbinde zu erkennen, er ist für die Fahrkartenkontrolle zuständig. Der Lokführer muss auf den Zugführer hören, zum Beispiel, wenn dieser ihm im Bahnhof das Signal zur Abfahrt gibt. In den Fernzügen der Deutschen Bahn heißen die Zugführer auch Zugchefs. Kompliziert wird es, wenn zum Beispiel im Nahverkehr nur eine sogenannte Dienstperson der Deutschen Bahn im Zug ist, nämlich der Lokführer. Dann ist der Lokführer der Zugführer.

Nils fragt: Wozu gibt es Gerichte?

Neulich habe ich mich mit meinem Bruder Nals gestritten, wer das Kinderzimmer aufräumen soll. Papa hat den Streit beendet und gesagt, wir beide müssten aufräumen. Bei einem Spaziergang sind wir später am Justizzentrum in Kaiserslautern vorbeigekommen, und Papa hat uns erklärt, dass dort Richter arbeiten, die im Streit zwischen Menschen entscheiden. Die Richter schauen ins Gesetzbuch, wo drin steht, was erlaubt ist und was nicht – und wie jemand bestraft werden soll, der sich nicht an diese Regeln hält. Das Amtsgericht ist für „kleinere“ Fälle zuständig. Wenn es um schlimmere Dinge geht, landet der Fall vor dem Landgericht, das ebenfalls in Kaiserslautern ist. Und dann gibt’s noch ein Oberlandesgericht in Zweibrücken, falls jemand mit dem Urteil des Landgerichts nicht einverstanden ist.

Nils erklärt: Indien ist zehn Flugstunden entfernt

Christoph Kolumbus war ein spanischer Seefahrer, der vor mehr als 500 Jahren Amerika entdeckte. Als er im Jahr 1492 mit seinem Schiff in Amerika landete, war er überzeugt, in Indien zu sein. Deshalb nannte er die Ureinwohner, die ihm in Amerika begegneten, einfach „Indianer“. Was Kolumbus nicht wusste: Indien liegt in Asien und seine Fläche entspricht etwa einem Drittel der Größe Europas. In Indien leben 1,3 Milliarden Menschen. Viele sind sehr arm. Um beispielsweise nach Chennai im Süden zu kommen, muss man zehn Stunden im Flugzeug sitzen. Die Hauptstadt ist Neu-Delhi, der längste Fluss ist der Ganges. Er ist 2600 Kilometer lang. Bezahlt wird in Indien mit Rupien.

Nils erklärt: Ein Sieb im Kopf

Einige Menschen, meistens ältere, vergessen mehr als andere. Ihr Gedächtnis funktioniert nicht mehr so gut. Weil das Gedächtnis wie ein großes, ganz feines Sieb ist, bleiben unendlich viele Erinnerungen im Kopf. Aber irgendwann kann es passieren, dass die Löcher im Sieb größer werden. Dann rutschen Erinnerungen raus und sind weg. Das sind meistens neue, kleine Erinnerungen wie der letzte Einkauf. Die alten von früher, zum Beispiel aus der Schulzeit, sind größer, weil sie schon ein Leben lang da sind. Wenn die Erinnerungen für immer verschwinden, hat ein Mensch Demenz. Das ist eine Krankheit. Ansehen kann man sie den Betroffenen nicht, aber wenn man aufmerksam ist, bemerkt man sie. Oft kann es passieren, dass die Krankheit so schlimm wird, dass Menschen ihre Partner oder Kinder nicht mehr erkennen. Heilen kann man Demenz nicht.

Nils erklärt: Oft wird der Lokführer mit dem Zugführer verwechselt

Kürzlich bin ich mit einer Dampflok gefahren. Das hat viel Spaß gemacht. Aber wer fährt eigentlich so einen Zug – der Lokführer oder der Zugführer? Und wer von den beiden ist der Chef? Lokführer oder Lokomotivführer wird derjenige genannt, der das Triebfahrzeug eines Zuges oder einer Rangierfahrt bedient. Der korrekte Begriff dafür wäre heute Triebfahrzeugführer oder Eisenbahnfahrzeugführer. Oft wird der Lokführer mit dem Zugführer verwechselt, obwohl beide bei der Fahrt eines Personenzuges ganz unterschiedliche Aufgaben haben: Der Zugführer ist der Mitarbeiter, der bei einer Fahrt unter anderem für die Sicherheit sorgt. Manchmal wird er auch Oberschaffner genannt. In jedem Fall ist er an seiner roten Armbinde zu erkennen. Er ist in jedem Fall für die Fahrausweiskontrolle zuständig. Der Lokführer muss auf den Zugführer hören, zum Beispiel, wenn dieser ihm im Bahnhof das Signal zur Abfahrt gibt. Bei ihren Fernzügen bezeichnet die Deutsche Bahn ihre Zugführer auch als Zugchefs. Kompliziert wird es, wenn zum Beispiel im Nahverkehr nur eine sogenannte Dienstperson der Deutschen Bahn im Zug ist, nämlich der Lokführer. In diesem Fall ist der Lokführer dann der Zugführer. Seite 4

Nils erklärt: Viel Hilfe für Handwerker

Es gibt viele Handwerksberufe. Wie der Name schon sagt, stellen Handwerker in der Regel etwas mit ihren Händen her. Uns Bibern gefallen natürlich besonders die Schreiner, weil sie mit Holz arbeiten. Daraus können sie zum Beispiel Tische machen. Auch ein Bäcker ist ein Handwerker. Er stellt Brot her und ein Brauer macht Bier. Wer einen eigenen Handwerksbetrieb eröffnet – zum Beispiel eine Bäckerei –, der muss Mitglied in der Handwerkskammer werden.

Die Kammer bestimmt unter anderem Prüfungsordnungen für Ausbildungsberufe. Sie legt also fest, was ein junger Mensch alles lernen muss, bevor er ein Bäcker wird. Außerdem helfen die Kammern ihren Mitgliedern, wenn sie Fragen haben. Die Handwerkskammer der Pfalz hat ihren Sitz in Kaiserslautern.

Freiwillig ist dagegen die Mitgliedschaft in einer Innung. Das heißt: Dort muss man nicht mitmachen. In einer Innung sind die Handwerker eines bestimmten Berufs zusammengeschlossen. Es gibt zum Beispiel eine Schreiner-Innung. Wenn sich die Innungen zusammentun, dann entsteht die Kreishandwerkerschaft. Etwa 35 Innungen sind in der Kreishandwerkerschaft Vorderpfalz zusammengeschlossen. Das hat mir Hans Ziegle erzählt, der 22 Jahre lang Kreishandwerksmeister war, also deren Chef. Auch die Kreishandwerkerschaft hilft ihren Mitgliedern, bei Fragen weiter. Und sie organisiert den Austausch zwischen den Betrieben. Also, dass die Handwerker miteinander reden und ihre Erfahrungen teilen.

Nils erklärt: Phishing und Skimming

Immer wieder versuchen Betrüger an Passwörter oder Kontonummern heranzukommen, um Geld zu stehlen. Eine Methode heißt Phishing. Phishing ist ein Kunstwort. Es setzt sich zusammen aus dem Begriff Password und dem englischen Wort fishing – auf deutsch fischen oder angeln.

Die Betrüger versuchen dabei beispielsweise mit E-Mails, an die Passwörter von Menschen zu kommen, um Bankkonten zu knacken. Dabei geben sie sich zum Beispiel als Bankmitarbeiter aus und schreiben, man müsse eine bestimmte Internet-Homepage besuchen und dort seine Bank- und Zugangsdaten zur Überprüfung eingeben.

Eine andere Methode an die Daten zu kommen, heißt Skimming. Das ist auch ein englisches Wort und bedeutet: abschöpfen oder absahnen. Die Diebe verändern dabei betrügerisch die Geldautomaten, so dass sie eine Kopie der Geldkarte erstellen können. Um dann noch an die Persönliche Identifikationsnummer – meist kurz Pin genannt – zu kommen, bauen sie eine Kamera ein, um die Menschen beim Geldabheben und der Eingabe der Pin zu beobachten. Die Polizei rät deshalb, immer beim Eintippen der Pin mit der Hand das Gerät abzudecken. Zudem sollten die Menschen darauf achten, ob der Geldautomat möglicherweise manipuliert worden ist.

Nils erklärt: Das Burggymnasium

Das heutige Burggymnasium nahm 1875 als Städtische Töchterschule seine Arbeit auf. Beim Bau des Gebäudes, das in der Nähe der ehemaligen Barbarossaburg steht, nahm sich der Architekt das Heidelberger Schloss zum Vorbild. Davon ist heute nichts mehr zu sehen, da die Schule im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört wurde. Nach dem Wiederaufbau war in der Schule die höhere weibliche Bildungsanstalt untergebracht. 1966 erhielt die Schule den Namen „Staatliches Gymnasium an der Burgstraße Kaiserslautern“, seit dem Jahr 2000 heißt sie „Burggymnasium“.