Nils fragt: Wer war Sankt Martin?

Um den 11. November herum feiern viele Kindern mit einem Laternenumzug Sankt Martin. Mit dem Lichterfest am Wochenende in der Stadt hat das nichts zu tun, aber dort gehe ich auch hin.

Für Sankt Martin basteln wir bunte Lampions in der Schule, stecken ein Licht hinein und ziehen abends, wenn es dunkel wird, gemeinsam los. Das ist aufregend, und es wird viel gesungen. Meine Mama sagt, als sie ein Kind war, hat man noch echte Kerzen in die Laternen gestellt. Das leuchtet und flackert zwar noch schöner als die heutigen Lämpchen, war aber viel gefährlicher.

Wir haben über Sankt Martin in der Schule gesprochen. Martin war ein Bischof, vor sehr langer Zeit. Er soll großzügig gewesen und seine Sachen mit anderen geteilt haben. In der bekanntesten Geschichte über Martin schneidet er seinen Mantel in zwei Hälften und gibt einen Teil einem frierenden Bettler. Na, Mama würde mir bestimmt die Ohren langziehen, wenn ich meine Jacke zerschneiden würde, um sie mit meiner Schwester Nelly zu teilen.

Ich habe Mama gefragt, warum es um den Martinstag herum − der ist am 11. November − so oft Gänsebraten gibt. Sie musste lachen. Es wird behauptet, dass Martin sich in einem Gänsestall versteckte, als er zum Bischof ernannt werden sollte, hat Mama mir erzählt. Er wollte diesen Job in der Kirche wohl nicht. Die Gänse haben aber laut geschnattert und Martin verraten, und so ist er doch noch Bischof geworden. Vielleicht nahm er den Gänsen das Geschnatter übel, und deswegen landen sie jetzt jedes Jahr im Kochtopf oder im Backofen.

Nils erklärt: E-Mails und Profile vererben

Nach dem Tod eines Menschen ist die Frage, wer seine Wertsachen erbt, also bekommen soll. Manche haben ein Haus, eine Wohnung, Einrichtungsgegenstände, Geld oder Schmuck, das sie an ihre Kinder oder andere Angehörige vererben. Aber auch persönliche Dinge wie Briefe und Fotos des Verstorbenen gehören zur Erbschaft. Seitdem es das Internet gibt, sind diese persönlichen Sachen oft nur noch im Computer abgespeichert, also elektronisch vorhanden. E-Mails, mit dem Smartphone gemachte Bilder, das Facebook-Profil und Whatsapp-Nachrichten gehören beispielsweise dazu. Deshalb sollte jeder Internet-Nutzer vor seinem Tod bestimmen, wer diese Dinge erhalten soll. Er entscheidet damit über den Erben seines digitalen Nachlasses.

Nils fragt: Was ist ein Game Jam?

Bei einem Game Jam kommen Menschen zusammen, um innerhalb von kurzer Zeit ein Computerspiel zu entwickeln. In kleinen Teams wird beispielsweise ein Wochenende lang an neuen Programmen gearbeitet. Dabei geht es nicht darum, dass am Ende ein supertolles Spiel fertig ist, sondern mehr darum, neue Erfahrungen zu sammeln und etwas dazu zu lernen. Die Teilnehmer kommen aus unterschiedlichen Fachrichtungen: Grafiker, Spieldesigner oder Programmierer beispielsweise. Für Dezember haben die Lauterer Spieleentwickler von Grimbart Tales einen eigenen Game Jam in ihren Buroräumen geplant.

Nils berichtet: Braille und Wein

Klare Sache: Ob ihr Traubensaft, Orangenlimo oder gar Cola im Glas habt – das Getränk ist nicht nur am Geschmack zu erkennen, sondern auch an seinem Aussehen. Und natürlich am Etikett auf der Flasche, aus der es ausgeschenkt wird.

Was aber, wenn man nichts sehen kann, weil man blind ist? Im Fall von Wein hat sich der französische Winzer Michel Chapoutier da vor über 20 Jahren etwas Besonderes einfallen lassen. Die Etikette auf seinen Weinflaschen sind auch mit Blindenschrift versehen. Diese Schrift besteht aus Punktmustern. Die Punkte werden von hinten ins Papier gedrückt. Dadurch bilden sich vorne kleine Erhebungen, die von blinden Menschen mit den Fingerspitzen ertastet und wie ein Text gelesen werden können. Entwickelt hat die Schrift im Jahr 1825 der Franzose Louis Braille, also ein Landsmann von Michel Chapoutier.

Nils fragt: Was ist denn eine Drückjagd?

Im Herbst und frühen Winter, genauer gesagt bis zum 31. Januar, sind zahlreiche Jäger bei sogenannten Bewegungsjagden unterwegs. Ein Jagdexperte hat mir erklärt, es sei wichtig, die Bestände verschiedener Tierarten zu verkleinern. Der Grund ist, dass es zum Beispiel bei den Wildschweinen sehr viel Nachwuchs gab und die Zahl der Tiere dadurch einfach zu groß wird. Das Schwarzwild, zu dem Wildschweine gehören, ist für viele Schäden auf den Feldern verantwortlich. Auf der Suche nach Nahrung pflügen die Tiere im Wald, auf Feldern und hin und wieder sogar auf Sportplätzen den Boden um. Für die Landwirte bedeutet das oft einen großen finanzieller Verlust. Bei den Bewegungsjagden, zu denen auch die Drückjagd gehört, wird zuerst ein bestimmtes Gebiet von allen Seiten abgesperrt. Auf der einen Seite stellen sich die Jäger auf. Und von der anderen Seite versuchen weitere Personen, die Treiber, mit ihren Hunden die Tiere in die Richtung der Jäger zu drücken, um das Wild zu erlegen. Aus Sicherheitsgründen müssen alle signalfarbene Kleidung tragen. Seite 2

Nils berichtet: Ein Buch über Martin Luther

Von Martin Luther habt ihr in diesem Jahr bestimmt schon gehört. Das ist kein Wunder, denn es wird das Jubiläum 500 Jahre Reformation gefeiert. Und zwar deshalb, weil Luther vor 500 Jahren seine Kritikpunkte (Thesen) an der katholischen Kirche verfasst und am 31. Oktober an eine Kirchentür in Wittenberg geschlagen hat. Luther hat damit den Grundstein für die evangelische Kirche gelegt. Höhepunkt des Lutherjubiläums war der 31. Oktober – der deshalb dieses Jahr auch Feiertag war. Vielleicht seid ihr wegen des Feiertags neugierig und möchtet nun mehr über Luther erfahren. Dann könnt ihr am Mittwoch, 15. November, in die Stadtbibliothek Edigheim (Bürgermeister-Fries-Straße 14) kommen: Hier wird Günter Scholz ab 15.30 Uhr aus seinem Buch über Martin Luther vorlesen.

Nils berichtet: Speyer ist bereit für den Martinsumzug

Am Samstag ist es soweit: Wie jedes Jahr treffen sich alle Kinder und ihre Familien ab 17.30 Uhr am Fischmarkt. Um 18.30 Uhr zieht der Zug über die Maximilianstraße und am Dom vorbei zum Heidentürmchen. Den Zug führen die Blasmusiker vom Musikverein Berghausen und St. Martin auf seinem Pferd an. Am Heidentürmchen wird ein kurzes Schauspiel gezeigt, bei dem St. Martin seinen Mantel teilt und als gute Gabe eine Hälfte dem frierenden Bettler schenkt. Vergesst nicht, euch auch warm anzuziehen, denn es soll kalt werden.

Der Martinszug in Speyer, den ein Verein veranstaltet, ist mit regelmäßig mehr als 1000 Teilnehmern einer der größten in der Region. Dazu kommen noch mehrere kleinere Martinszüge von Kindergärten, teilweise bereits vor dem 11. November.

Nils fragt: Was macht ein Modedesigner?

„Das Leben einer Modedesignerin müsste man haben. Da entwirfst du ein paarmal im Jahr etwas und kannst den Rest der Zeit ausschlafen“, sagt Nils zu seiner Schwester Nessy. „Wie kommst du darauf?“, fragt sie ihren Bruder ungläubig: „Ich möchte nicht in deren Fell stecken. Modedesigner entwerfen eine ganze Kollektion. Die besteht aus vielen Kleidungsstücken und Accessoires wie Schals, Mützen und Schuhe. Das ist ein aufwändiger Prozess. Stoffe, Form und Farben müssen aufeinander abgestimmt werden. Modeschöpfer sind immer kreativ — bewundernswert. Aber praktisch sollen deine Klamotten vor allem jetzt im kalten Winter auch sein. Und nicht zu teuer. Das ist ein Problem: Um die Mode kostengünstig herzustellen, wird sie in Ländern wie China, Bangladesch oder Indien genäht. Oft zu Lasten der Näherinnen und der Umwelt. Ein Kleidungsstück hat oft eine Weltreise hinter sich.“

Nils erklärt: Der heilige Martin

Darauf freue ich mich schon. Wenn es dunkel wird, ziehen am 11. November die Kinder aus den Kindergärten mit Laternen durch die Straßen. Oder auch schon einen Tag zuvor, am 10. November. Sie singen „Ich geh’ mit meiner Laterne“ und andere Laternenlieder. Denn damit erinnern sie an den heiligen Martin.

Über St. Martin gibt es viele Geschichten. Er lebte von 316 bis 397, war der Sohn eines römischen Soldaten und wurde selbst Offizier. Mit 36 Jahren ließ er sich taufen und errichtete ein Kloster. Später wurde er zum Bischof von Tours geweiht. Die bekannteste Geschichte erzählt davon, dass er seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat: Martin war noch Soldat, als er im Winter einem armen Mann begegnete, mit dem Schwert seinen Mantel zerschnitt und eine Hälfte dem Bettler gab.

Eine weitere Tradition im November ist das Gänseessen. Auch hier rankt sich eine Geschichte um Martin. Als er zum Bischof ernannt werden sollte, soll er sich in einem Gänsestall versteckt haben. Er hatte Angst, nicht gut genug für dieses Amt zu sein. Doch die Gänse schnatterten laut und verrieten ihn damit. So musste er das Amt annehmen.

Nils erklärt: Alles geht kaputt

Eigentlich könnte ein Radio ewig funktionieren. Es fließt nur Strom durch die einzelnen Bauteile, der macht nichts kaputt. Aber die Teile werden warm und durch das Ein- und Ausschalten gibt es Spannungsspitzen, habe ich mir erklären lassen. Da gehen auch ganz alte Radios irgendwann hinüber. Bei neuen Geräten planen die Hersteller sogar ein, dass Teile kaputtgehen. Wenn der Motor vom Staubsauger nach zwei Jahren nicht mehr dreht, liegt das ganz oft daran, dass Schleifkontakte im Motor zu klein konstruiert waren. Der Hersteller will nach einiger Zeit lieber einen neuen Staubsauger verkaufen. Aber Spezialisten können neue Kontakte einbauen.