Nils fragt: Wie heißen die Vögel mit der orangefarbenen Brust?

„Die ersten Wintergäste sind da“, hat mir Oma Nagute gesagt. Sie meint die schönen bunten Vögel mit der orangefarbenen Brust und Schulter. Das sind Bergfinken, die sind mit den bei uns lebenden Buchfinken verwandt. Bergfinken brüten in Skandinavien und Nordost-Europa, kommen aber als Wintergäste zu uns, und zwar durchaus in großen Scharen. Ein Naturbeobachter aus der Region hat die ersten Bergfinken in diesem Jahr gesehen. Manche ziehen noch ein bisschen weiter Richtung Süden, andere bleiben über Winter bei uns und versorgen sich auf den abgeernteten Feldern oder in Hecken und Gestrüpp mit Nahrung. Sehr gerne fressen sie Buchecker oder Nüsse. Manchmal treten diese Bergfinken in großen Schwärmen auf und kommen an die Futterhäuschen.

Nils fragt: Was ist denn ein ICE-Sprinter ?

Das Wort Sprinter kennt ihr sicher aus dem Sport. Es wird dort meist für Läufer gebraucht, die auf einer relativ kurzen Distanz besonders schnell sind. Die Deutsche Bahn (DB) verwendet den Begriff im ICE-Verkehr etwas anders. Bezeichnet werden damit Züge, die schneller sind als andere ICE, weil sie seltener halten, manchmal sogar lange Strecken ohne Halt fahren. Früher haben die ICE-Sprinter von Berlin nach Frankfurt unterwegs gar nicht gehalten. Nun verwendet die DB den Begriff aber auch für die Züge, die auf dem Weg von Frankfurt nach Berlin nur in Erfurt und Halle halten.

Nils fragt: Warum verlieren Tannen im Winter keine Nadeln?

Jedes Jahr fallen die bunten Blätter im Herbst von den Bäumen. Gleichzeitig stehen Tannen mit ihren Nadeln daneben, als sei nichts geschehen. Während Laubbäume ihre Blätter abwerfen, um in der Kälte Energie und Wasser zu sparen, müssen Nadelbäume dies nicht tun. Dank der schützenden Wachsschicht, mit der die Nadeln überzogen sind. So werden die Tannen vor dem Austrocknen bewahrt. Ewig bleiben Nadeln jedoch nicht am Baum hängen. Bis zu zehn Jahre alt können sie werden, dann fallen sie ab. Dies kann das ganze Jahr über passieren, nicht nur in der kalten Jahreszeit. Eine Ausnahme ist die Lärche. Diese wirft ihre Nadeln jährlich ab, wie ein Laubbaum.

Nils fragt: Wer war Hubertus?

Hubertus, dessen Namenstag am 3. November gefeiert wird, lebte vor ungefähr 1300 Jahren. Die Legende berichtet, dass er sich nach dem Tod seiner Frau in die Wälder zurückzog und als Jäger unterwegs war. Eines Tages soll ihm ein Hirsch begegnet sein, in dessen Geweih ein Kreuz aufleuchtete. Eine Stimme soll ihn zur Umkehr aufgefordert haben. Von dem Zeitpunkt an soll der Witwer nur Gott und den Menschen gedient haben. Er wurde Mönch und Bischof und als Wohltäter bekannt. Hubertus ist unter anderem der Schutzheilige der Jäger.

Nils fragt: Was ist die Reformation?

Wenn wir heute von Christen sprechen, sind damit meistens Protestanten und Katholiken gemeint. Das war nicht immer so. Vor 500 Jahren gab es nur die katholische Kirche. Der Mann, der das ändern sollte, war Martin Luther. Er war Mönch und Professor für Theologie. Das Wort „Reformation“ bedeutet so viel wie „Erneuerung“. Erneuert wurde die katholische Kirche. Luther ärgerte sich zunehmend über einige ihrer Regeln. Da waren zum Beispiel die Ablassbriefe, mit denen man sich von seinen Sünden freikaufen konnte, anstatt zu beichten. Verdient haben an solchen Briefen allein der Papst und die Bischöfe. Außerdem störten Luther die uneingeschränkte Macht des Papstes und das Eheverbot für Priester. Mit der Botschaft der Bibel hatte das für ihn nicht mehr viel zu tun. Deshalb formulierte Luther 95 Verbesserungsvorschläge, auch Thesen genannt, für die Kirche. Der Papst war jedoch nicht begeistert davon – man hatte ihn schließlich öffentlich kritisiert. Deshalb wurden Luther und seine Anhänger verfolgt. Luther floh und änderte seinen Namen. Damit jeder die Bibel lesen konnte, übersetzte er sie ins Deutsche. Der Umbruch war nun nicht mehr aufzuhalten: Luther und seine Anhänger verbreiteten die 95 Thesen in ganz Deutschland.

Nils fragt: Was ist ein Mineral?

Neulich habe ich im Steinbruch einen schönen funkelnden Stein gefunden. Da hat mir meine Schwester Nessy erklärt, dass das ein Mineral sei. Als ich fragte, was das denn nun schon wieder sei, meinte sie, dass man zu Mineralien auch Grubenerze sage. Der Begriff stammt bereits aus dem 16. Jahrhundert und wurde vor allem von den Franzosen geprägt. Insgesamt weiß man von rund 5200 verschiedenen Mineralienarten. Die Lehre von den Mineralien ist die Mineralogie, die Verwendung und Bearbeitung der Steine nennt man Lithurgik. Minerale können viele tausend Jahre alt sein und sich über Jahre aus Lava, geschmolzenen Steinen, in Vulkanen oder bei Gasprozesse bilden.

Meist sind Mineralien feste, gesteinsähnliche Stoffe, aber auch Wasser, Quecksilber oder Erdöl zählen zu den Mineralien. Alles, was nicht vom Tier oder einer Pflanze stammt, ist ein Mineral. Somit sind Mineralien fast überall vorhanden. Sie kommen in unterschiedlichen Farben vor. Welche, die je nach Lichtart andersfarbig erscheinen, nennt man alexandrierend. Typische Farben von Mineralen sind rot, rot-braun, gelb, grün oder blau. Bei vielen Mineralien vereinigen sich mehrere Farben.

Stadtnotizen: Nils berichtet: Auf Haselmaus-Suche

Gibt es bedrohte Haselmäuse in Speyer? Mit dieser Frage haben sich die sechsten Klassen des Speyerer Schwerd-Gymnasiums befasst. Klar, dass ich mich als ihr Nagetier-Verwandter für das Ergebnis interessiere. Die Haselmaus ist klein, scheu, meist nachts in dichten Sträuchern unterwegs – und vom Aussterben bedroht. Um sie schützen zu können, muss ihr Verbreitungsgebiet bekannt sein. Deshalb sind 60 Schwerd-Schüler einem Aufruf von Umweltorganisationen gefolgt, den Standort der Haselmaus zu ermitteln, wie Lehrerin Imke Figura sagt. Haselnüsse, die Hauptspeise des Nagers, wurden an verschiedenen Stellen in Speyer gesammelt und auf Fraßspuren hin untersucht. „Es war spannend, zu prüfen, ob tatsächlich eine Haselmaus die Nuss angeknabbert hat oder ein anderes Tier“, sagt Tom aus der 6b. „Ich bin mir sicher, dass wir ein paar Nüsse gefunden haben, die Fraßspuren der Haselmaus aufweisen“, so Helene. Diese wurden nun zu den Organisatoren nach Mainz geschickt, die die Speyerer Ergebnisse auswerten.

Ein Grundkurs für ehrenamtliche Betreuer von Hilfsbedürftigen wird ab Montag, 6. November, in Speyer angeboten. Veranstalter ist der SKFM-Diözesanverein. Wer an den drei Themenabenden an den Montagen 6., 13. und 20. November (Caritas, Nikolaus-von-Weis-Straße 6) teilnimmt, erhält zum Abschluss ein Zertifikat. Die Gebühr beträgt 10 Euro. Anmeldung ist bis Donnerstag, 2. November, unter E-Mail andrea.herrmann@skfm.de, annegret.robbauer@skfm.de oder den Telefonnummern 06232 209169 und 10012012 erforderlich.

Nils erklärt: Was ein Pfosten mit den Startplätzen zu tun hat

Im Motorsport fällt immer wieder der englische Begriff „Pole-Position“. Der erste Wortteil „Pole“ wird dabei ungefähr wie der Name Paul nur mit einem O statt einem A ausgesprochen – also „poul“. Auf Deutsch bedeutet dieses Wort Stange, Pfosten oder Pfahl. Die Pole-Position, oft auch einfach nur Pole genannt, beschreibt die beste Platzierung beim Start eines Rennens. Doch was hat ein Pfosten oder eine Stange mit dem besten Startplatz zu tun?

Dazu muss man weit in der Zeit zurückreisen, als man an Autos und Motorräder noch nicht dachte und Pferde zum Reisen genutzt wurden. Im 16. Jahrhundert begannen die Engländer schnelle Pferde zu züchten, die auf Turnieren gegeneinander antraten. Fast 200 Jahre später, 1822, fand dann in Deutschland, in Mecklenburg, zum ersten Mal ein Pferderennen statt. Diese Rennen wurden auf ovalen Bahnen ausgetragen, die nach innen mit einem Geländer aus Holzstangen begrenzt waren und so den Kurs vorgaben. Wer nun direkt neben diesen Holzstangen starten durfte, also auf der Pole-Position, hatte einen Vorteil gegenüber den anderen Reitern: In einem Oval muss auf der innenliegenden Bahn immer eine kürzere Strecke zurückgelegt werden, als auf den äußeren Bahnen. So waren alle anderen Pferde gezwungen noch schneller zu laufen, um zu gewinnen.

Auch auf den ersten Rennstrecken für Autos gab es noch Geländer auf der Innenbahn. So setzte sich der Begriff dort ebenfalls durch. Mit der Zeit nahmen Rennstrecken aber andere Formen als Ovale an, dennoch blieb die Pole-Position lange der erste Startplatz zur Innenseite der ersten Kurve. Heutzutage liegt die Pole-Position meist auf der Seite, auf der die Rennfahrzeuge am häufigsten fahren, da dort die Haftung der Reifen besser ist und man beim Start somit einen Vorteil gegenüber dem Konkurrenten auf der anderen Seite hat. Die Pole-Position hat im Motorsport deshalb so an Bedeutung gewonnen, da es auf vielen Rennstrecken heutzutage nur noch wenige Überholmöglichkeiten gibt.

Nils erklärt: So können Ärzte Leukämie-Patienten helfen

Krebs ist eine sehr schlimme Krankheit, an der immer noch ganz viele Menschen sterben. Eine Krebsform ist Leukämie. Hier werden vom Krebs die Knochenmarkzellen geschädigt – das ist der Ort, an dem das Blut produziert wird. Deshalb spricht man auch von Blutkrebs. Viele Leukämiepatienten brauchen eine Stammzellspende. Die Stammzellen können die Ärzte gewinnen, indem sie Blut abzapfen. Wichtig bei der Stammzellspende ist, dass die Blutmerkmale von Patient und Spender möglichst gut übereinstimmen. Das ist so ähnlich wie bei einem Puzzle. Da die Ärzte aber nicht bei Millionen von Menschen Blut abzapfen können, werden zunächst Gewebeproben entnommen. Dafür müssen Spender nur den Mund öffnen. Der Arzt holt sich alles, was er wissen muss, mit einem Wattestäbchen. Die Informationen landen in einer großen Datei. Und immer wenn ein Patient einen Spender sucht, werden die Puzzleteilchen miteinander verglichen – in der Hoffnung, dass zwei zueinander passen. Per Infusion kommen die gespendeten Stammzellen in den Körper des Patienten. Die Stammzellen sind so schlau, dass sie sich gleich am Knochenmark ansiedeln, der Patient wieder Blut produzieren und gesund werden kann.

Nils erklärt: Auch Züge können Flügel haben

Züge können zwar nicht fliegen, aber manchmal haben sie trotzdem Flügel. Wenn ein Zug geteilt wird und die beiden Teile danach zu unterschiedlichen Zielen weiterfahren, nennen die Planer diesen Vorgang „flügeln“. Die ICE, die von Berlin nach Nordrhein-Westfalen fahren, haben einen „Ruhr-Flügel“ und einen „Wupper-Flügel“. Die Ruhr und die Wupper sind Flüsse. Der Zug aus Berlin wird in Hamm geteilt, der „Ruhr-Flügel“ hält unter anderem in Dortmund, Essen, Duisburg und Düsseldorf, der „Wupper-Flügel“ in Hagen, Wuppertal und Köln. Eine andere ICE-Linie, bei der geflügelt wird, ist die von München nach Hamburg und Bremen. Hier wird der Zug in Hannover geteilt.

Das Flügeln hat den Vorteil, dass mehr Fahrgäste ihr Ziel erreichen, ohne dass sie umsteigen müssen – aber natürlich nur, wenn sie im richtigen Teil des Zuges sitzen. Wer im ICE einen Platz reserviert, bekommt automatisch den richtigen Zugteil zugewiesen. Bei Nahverkehrszügen muss man selbst aufpassen, dass man in den richtigen Wagen einsteigt.