Nils erklärt: Der Küster heißt in der Pfalz Kirchendiener

Wen küsst er, der Küster? Das habt ihr euch vielleicht gefragt. Manchmal nennt man den Küster auch Mesner. Küster hat nichts mit Küssen zu tun, das Wort hat sich über Jahrhunderte entwickelt. Erst hieß es „custos“, das ist Lateinisch und bedeutet „Wächter“. Später wurde daraus „Custor“ und dann schließlich „Küster“. Das Wort „Mesner“ hat nichts mit Messe zu tun, sondern kommt auch aus dem Lateinischen. Da heißt „Mansio“ Haus und ein „Mansonarius“ hat auf das Haus aufgepasst. Heute ist damit das Gotteshaus, nämlich die Kirche gemeint. Wächter braucht man aber nicht mehr.

Ein Küster ist eine Art Hausmeister für die Kirche. In der Pfalz gibt es ein deutsches Wort für dieses Amt: Kirchendiener. Er schließt die Kirche auf und zu, läutet die Glocken zu besonderen Gelegenheiten und sorgt dafür, dass der Pfarrer alles hat, was er braucht. Der Kirchendiener kauft den Messwein ein und kümmert sich darum, dass die Kirche für besondere Anlässe schön geschmückt ist. Aber auch weitere Gebäude, wie etwa ein Gemeindesaal oder Pfarrzentrum werden vom Kirchendiener mitbetreut. Früher mussten die Mesner noch selber an Stricken ziehen, um die Glocken zu läuten. Das war schwer, weil so eine Glocke aus Bronze riesig groß ist und Tonnen wiegt. Heute geht das Läuten zum Glück elektrisch.

Nils fragt: Rote Blätter – rote Trauben?

In den Weinbergen – wie hier vor Herxheim am Berg – siehst du jetzt die schönsten Herbstfarben. Das Laub der Reben leuchtet gelb und rot. Die allermeisten Trauben sind ja geerntet. Aber wie ist das überhaupt: Tragen rot belaubte Reben rote und blaue Trauben? „Die rote Laubfärbung im Herbst entsteht durch Anthocyane“, erklärt dazu der Dürkheimer Winzer Jochen Schmitt. „Diese Farbstoffe geben auch den Früchten die rote, violette und blaue Färbung.“ Tatsächlich färben sich also die Blätter der Rotweinsorten rötlich bis tiefrot, wie Weinbauexperte Jürgen Oberhofer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum bestätigt. Bei Weißweinsorten dagegen ist die Herbstfärbung gelb. Sie entsteht durch Carotinoide. Diese Farbstoffe stecken zwar auch in den Rotweinsorten. Aber das dunklere Rot überdeckt sie.

Nils fragt: Wer war Leonardo da Vinci ?

Gestern war ich mit meinem Opa Nörgel im Museum, wo ein Bild von Leonardo da Vinci zu sehen war. Mein Opa war darüber entsetzt, dass ich diesen Mann nicht kannte. Er erklärte mir , dass Leonardo da Vinci eigentlich Leonardo di ser Piero hieß und Vinci nur für die italienische Stadt stand, in der er im Jahr 1452 geboren wurde. Opa Nörgel meinte, er sei ein Multitalent gewesen und einer der bedeutendsten Maler, Bildhauer, Architekten, Anatomen, Mechaniker, Ingenieure und Naturphilosophen. Bis heute gilt er als einer der berühmtesten Universalgelehrten.

Zu seinen bekanntesten Werken gehört das Gemälde der Mona Lisa, das heute im Louvre in Paris zu sehen ist. Nicht minder berühmt dürfte das Gemälde „Das letzte Abendmahl“, sein, das den Moment darstellt, in dem Jesus seinen Jüngern mitteilt, dass einer von ihnen ihn in wenigen Stunden verraten wird.

Aber auch in Wissenschaft und Anatomie war da Vinci sehr fleißig. So schuf er zahlreiche Entwürfe für Gebäude, Maschinen, Kriegsgerät und Wasserwirtschaft. Sogar der weltweit erste Entwurf eines Fluggerätes stammt von ihm. Von da Vinci konnte auch die Medizin profitieren, da er zahlreiche Leichen untersuchte und so zum besseren Verständnis des menschlichen Körpers beitrug.

Nils erklärt: Wer ist eigentlich auf die Idee mit der Sommerzeit gekommen?

Von der Zeitumstellung habt ihr sicher schon gehört. Zweimal im Jahr, im Frühling und im Herbst, werden ja bei uns die Uhren umgestellt. Im Frühjahr wird der Zeiger um eine Stunde vorgerückt, im Winter um eine Stunde zurück. Dadurch entstehen die Sommer- und die Winterzeit.

Habt ihr euch mal gefragt, wer auf die Idee gekommen ist, so etwas zu machen? Ich hab mich da mal schlau gemacht. Der Erste, der die Idee hatte, die Zeit umzustellen, war ein Amerikaner namens Benjamin Franklin. Er war Politiker, Naturwissenschaftler und Erfinder und lebte im 18. Jahrhundert. 1784 schrieb er in einem Leserbrief an die Zeitschrift „Journal de Paris“, durch das Nachtleben werde Energie verschwendet. Wer früher aufstehe, verbrauche nachts weniger Kerzen. Dadurch ließen sich laut seiner Kalkulation 64 Millionen Pfund an teurem Wachs einsparen, rechnete er vor. Groß interessiert hat das damals niemanden. Wahrscheinlich war es auch nicht ganz ernst gemeint. Dennoch: die Idee war da.

Der Nächste, der sie ins Spiel brachte, war der Insektenforscher George Vernon Hudson – in einem Vortrag in Neuseeland im Jahr 1895. Doch auch er stieß damit auf wenig Interesse. Erstmals eingeführt wurde die Sommerzeit im Ersten Weltkrieg, genauer gesagt am 30. April 1916 in Deutschland und Österreich-Ungarn. Der Grund war wiederum, weniger künstliche Beleuchtung und damit weniger Energie zu verbrauchen. Nach dem Krieg allerdings wurde die Zeitumstellung wieder aufgehoben.

Wieder eingeführt wurde sie in Deutschland im Zweiten Weltkrieg: 1940. Auch zu diesem Zeitpunkt ging es darum, den Energieverbrauch insgesamt zu senken, um mehr für den Krieg zu haben. Und auch dieses Mal wurde die Zeitumstellung nach dem Krieg wieder abgeschafft.

Dann kam die Ölkrise. Die Energiepreise gingen in die Höhe und in vielen Ländern musste gespart werden. Das erste Land, das die Sommerzeit wieder einführte, war 1976 Frankreich. Deutschland folgte 1980. 1996 war das erste Jahr, in dem alle Staaten der Europäischen Union im gleichen Zeitraum die Uhr auf Sommerzeit umstellen – sie geht seither vom letzten Sonntag im März bis zum letzten Sonntag im Oktober.

Trotzdem ist das Thema noch immer umstritten. Denn man weiß schon lange, dass dadurch kaum Energie gespart wird, da der Energieverbrauch stärker von anderen Dingen abhängt.

Nils erklärt: Halloween

Jeder weiß, dass Halloween etwas mit Geistern und gruseligen Verkleidungen zu tun hat. Aber wisst Ihr auch, was es mit dem Fest wirklich auf sich hat? Die Bezeichnung „Halloween” stammt aus dem Englischen. Es ist die Nacht vor dem Feiertag Allerheiligen. Das heißt auf Englisch: „All Hallows Eve”. Daraus wurde Halloween.

Schon vor vielen Hundert Jahren wurde in der Nacht auf den 1. November in Großbritannien gefeiert. Es wurde der bevorstehende Winter begrüßt. Die Menschen damals glaubten fest daran, dass in dieser Nacht die Seelen der Verstorbenen zurück auf die Erde kommen und in die Häuser zurückkehren.

Um ihnen den Weg zu zeigen, wurden am Wegesrand große Feuer entfacht. Doch viele hatten Angst vor den heimatlosen, verirrten Geistern und Seelen. Sie glaubten, diese würden in der Nacht herumspuken und friedliche Menschen erschrecken. Deshalb verkleideten sich die Menschen als Hexen, Skelette oder Vampire. Viele stellten auch beleuchtete Kürbisse auf, um böse Geister zu vertreiben.

Grußelspaß für Kinder gibt es am 31. Oktober in Waldsee, da ist nämlich Halloween for Kids. Da dürfen von 16 bis 18 Uhr Kinder in die gruselig geschmückte Sommerfesthalle, bevor die Erwachsenen abends feiern. Eine Halloween-Party unter dem Motto „Spuk im Wald“ veranstaltet am Dienstag auch der Karnevalverein Dudenhofen mit den Asparagus-Hexen. Beginn an der Grillhütte ist um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Nils berichtet: Im Winter leben die Bergfinken bei uns

„Die ersten Wintergäste sind da“, hat mir Oma Nagute gesagt. Sie meint die schönen bunten Vögel mit der orangefarbenen Brust und Schulter. Das sind Bergfinken, die sind mit den bei uns lebenden Buchfinken verwandt. Bergfinken brüten in Skandinavien und Nordost-Europa, kommen aber als Wintergäste zu uns und zwar durchaus in großen Scharen.

Der Naturbeobachter Günther Pitschi hat ebenfalls die ersten Bergfinken gesehen und sie im IG-Nord gleich fotografiert. Manche ziehen noch ein bisschen weiter Richtung Süden, andere bleiben über Winter bei uns und versorgen sich auf den abgeernteten Feldern oder in Hecken und Gestrüpp mit Nahrung. Sehr gerne fressen sie Buchecker oder Nüsse. Manchmal treten diese Bergfinken in großen Schwärmen auf und kommen auch an die Futterhäuschen.

Nils fragt: Was soll man sich unter Geisterfahrer vorstellen?

Geisterfahrer?! Was für ein komischer Begriff. Was soll man sich darunter eigentlich vorstellen? Ein Auto, das wie von Geisterhand gelenkt wird, ohne dass jemand hinter dem Steuer sitzt? Nein, natürlich nicht. Wenn ihr Radio hört oder manchmal mit euren Eltern die Nachrichten im Fernsehen schaut, wisst ihr sicherlich, dass ein Geisterfahrer ein Falschfahrer ist. Also jemand, der auf einer Autobahn oder einer mehrspurigen Bundesstraße in die falsche Richtung fährt. Falschfahrer verursachen oft schlimme Unfälle, weil sie anderen Fahrern frontal entgegenkommen.

Meistens passiert das auf Straßen, bei denen die Spuren in der Mitte getrennt sind, zum Beispiel durch Pflanzen oder Leitplanken. So dass man nicht einfach zurück kann auf die richtige Seite, erklären Verkehrsexperten. Aber warum wechseln Fahrer auf die falsche Spur? Sie können beispielsweise mit dem Verkehr auf der Straße überfordert sein. Oder die Markierung auf der Straße ist nicht eindeutig zu verstehen. Warum aber sagen wir zu diesen Falschfahrern Geisterfahrer? Vielleicht weil Geisterfahrer plötzlich auftauchen, man traut seinen Augen nicht. Anders gesagt: Geisterfahrer sind Schreckgespenster.

Nils fragt: Warum zwei Kirchen so nah beieinander?

Vielleicht habt ihr schon gesehen, dass nahe des Rathausplatzes zwei Kirchen stehen, eine katholische und eine evangelische. Sie heißen St. Dreifaltigkeit und Zwölf Apostel. Diese haben eine lange Vorgeschichte, denn ursprünglich war dort das Augustiner-Chorherrenstift, das schon 1119 entstand. Mehrfach wurden die damaligen Gebäude für beide Religionsgemeinschaften genutzt. Auch Glaubensflüchtlinge, vor allem aus den Niederlanden, kamen dort unter. Im Zweiten Weltkrieg wurden sie bis auf die Erkenbert-Ruine zerstört. Nach Kriegsende wurde die jetzige Zwölf-Apostel-Kirche gebaut, die an die von Jesus Christus erwählten Apostel erinnert. Diese junge Männer suchte er aus, um sie im christlichen Glauben zu schulen, sie waren sozusagen die Menschen, die den Glauben auch über Jesu’ Tod hinaus in die Welt tragen sollten. Er nahm sie mit, wenn er predigte, wenn er Kranke oder Sterbende besuchte. So lernten sie von ihm, wie wichtig es ist, Menschen Zuversicht und Hoffnung zu geben, durch den Glauben an Gott.

Nils fragt: Was ist ein Sponsor?

„Für unser Vereinsfest brauchen wir noch viele Sponsoren“, stöhnte Papa Nagbert. „Was meinst Du damit?“, habe ich ihn gefragt. „Nun, die Musiker für die Unterhaltung sind teuer, und den Saal zu mieten, kostet auch immer mehr Geld“, meinte Papa: „Da wäre es schön, ein paar Menschen zu finden, die uns Geld spenden.“ Menschen, die eine Veranstaltung im Sport oder der Kultur unterstützen, dafür Geld geben und für sich werben dürfen, nennt man Sponsoren. Das Wort stammt ursprünglich aus der englischen Sprache und bedeutet auch Gönner, Unterstützer oder Schirmherr. Das Wort ist wie das Wort Baby vor Langem ins Deutsche übernommen worden. Jemanden zu unterstützen und Geld zu geben, heißt deshalb auch sponsern. Im Sport gibt es auch Trikotsponsoren wie das Unternehmen „Top12.de“ aus Hauenstein, das Trikotsponsor beim 1. FC Kaiserslautern ist. Seite 9