Nils fragt: Was ist ein Streifenhaus?

Gestern war ich mit meinem Vater Nagbert bei einer römischen Ausgrabung. Die Forscher haben daran gearbeitet, ein römisches „Streifenhaus“ auszubuddeln. Auch in der Pfalz fanden Forscher Überreste dieser Gebäude. Mein Vater hat mir dann erklärt, dass die Menschen im alten Rom noch ganz anders lebten als heute, zum Beispiel in solchen Streifenhäusern. Das sind schmale rechteckige Gebäude, die aus einem Wohnbereich und einem Ladenbereich für Kundschaft bestanden. Diese Häuser haben oftmals Reihe an Reihe nebeneinander gestanden.

Wer allerdings in einem Streifenhaus gewohnt und gearbeitet hat, wissen die Forscher noch nicht. Wie wohl unser Biberbau vor 2000 Jahren ausgesehen hätte?

Nils erklärt: Virtual Reality

Virtual Reality heißt auf Deutsch virtuelle Realität. Die Abkürzung lautet VR. Mit dieser Technik kann man sozusagen in eine künstliche Welt eintauchen. Oder auch tatsächlich existierende Orte fast so erleben, als wäre man dort. Voraussetzung ist eine VR-Brille. Die gibt es für Computer oder Videospielkonsolen, aber auch für das Smartphone. Zieht man die Brille auf und lässt das entsprechende Video laufen, steht man quasi mitten im Geschehen. Man kann den Kopf in alle Richtungen drehen und sieht überall was. Wie in echt also.

Häufig wird das für Videospiele genutzt. Der Spieler fährt dann zum Beispiel mit einem Auto herum oder läuft durch die Gegend. Aber auch in anderen Bereichen wird VR-Technik verwendet. Ein Architekt kann damit beispielsweise ganze Häuser virtuell planen und seinen Kunden zeigen. Oder Ärzte können sich auf eine komplizierte Operation vorbereiten, etwa mit einem 3-D-Modell des Gehirns.

Aber Achtung: Unser Gehirn will glauben, was es sieht. Und besonders Kindern fällt es schwer zu unterscheiden, ob sie nun etwas virtuell oder echt erlebt haben. Deshalb wird die Benutzung von VR-Brillen erst ab dem 13. Lebensjahr empfohlen.

Nils erklärt: Zuhören mitten in der Stadt

Sicher kennt ihr den Bahnhof Ludwigshafen-Mitte. Viele Menschen steigen dort in Züge, rennen eilig zum Bahnsteig. Es ist nicht besonders gemütlich. Genau deshalb war dort der „Lichtpunkt“. Ausgedacht hat ihn sich die katholische Kirche als Seelsorge-Angebot. Seelsorger hören Menschen zu, denen es nicht gut geht und sprechen mit ihnen darüber. Denn das alleine kann oft schon helfen, damit es einem besser geht. An so einem Bahnhof sind viele Menschen, von denen einige große oder auch ganz kleine Sorgen haben. Genau der richtige Ort also, um zuzuhören.

Nils fragt: Was ist ein Online-Shop?

Wer etwas einkaufen will, der kann das in einem Geschäft tun. Aber immer häufiger wird auch im Internet eingekauft.

Händler, die ihre Sachen über das Internet anbieten, bezeichnen sich häufig als Online-Shop. Der Begriff stammt aus dem Englischen. Online (ausgesprochen: Onlein) bedeutet, dass die Firmen ihre angebotenen Waren auf Internet-Seiten zeigen und die Kunden auch über eine Internet-Verbindung bestellen.

Shop (ausgesprochen: Schopp) ist der englische Begriff für Laden. Online-Shops gehören zum sogenannten Fernabsatz-Handel. Diese Fernabsatz-Händler haben ihr Warenlager meist weit entfernt vom Besteller und beliefern ihn von dort, meist über Paketdienste. Auch Unternehmen, die ihre Produkte in Katalogen anbieten, gehören zum Fernabsatz-Handel. Die Kunden schauen sich die Kataloge an und können dann bestellen, etwa telefonisch, mit einem Brief oder über das Internet per E-Mail (gesprochen: Imehl).

Nils erklärt: Was sind Neophyten?

Neulich habe ich mich lange mit Förster Siegfried Weiter unterhalten, der beim Forstamt Haardt in Landau arbeitet. Er hat mir von den Pflanzen erzählt, die es in unseren schönen Wäldern gibt. Manche gibt es schon seit vielen Jahrhunderten in der Pfalz, andere kamen später dazu. Neophyten werden eingewanderte Pflanzen genannt, die Europa nach 1492 erreichten, sagt der Förster. 1492 ist das Jahr, in dem Christoph Kolumbus den amerikanischen Kontinent erreichte und ein Austausch von Lebewesen zwischen Europa und Amerika begonnen hat. Die Menschen brachten auf ihren Schiffen essbare Pflanzen mit, um sie zu Hause anzubauen. Kartoffeln zum Beispiel: „Grumbeerstambes“ ist zwar heute typisch pfälzisch, unsere Vorfahren kannten Kartoffelbrei aber noch gar nicht. Auch Paprika, Tomaten, Mais und die scharfen Chilis stammen aus Amerika. Manche Pflanzen wurden und werden bis heute versehentlich mitgebracht: Als blinde Passagiere reisen ihre Sporen auf Schiffen oder in Flugzeugen mit und verbreiten sich dann hier bei uns. Pflanzen, die es vor 1492 in Europa gab, werden Archäophyten genannt.

Nils erklärt: Was ist Monitoring?

Die Stadt Pirmasens will sich also noch mehr für Bildung einsetzen. Das finde ich super, denn ohne richtige Bildung ist es schwierig, später richtig durchzustarten und ein erfolgreicher Biber zu werden. Um das Bildungsangebot in Pirmasens zu verbessern, möchte die Stadt zusammen mit der Transferagentur Rheinland-Pfalz-Saarland auch ein „Monitoring“ machen. Dieser Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich „Überwachen“, kann aber auch mit „Beobachtung“ übersetzt werden. Im Falle von Bildungsmonitoring geht es um das systematische Beobachten und Untersuchen von Daten. Systematisch heißt, dass nicht einfach nur so etwas angeschaut wird, sondern dass der Beobachter einen Plan hat, was genau er untersuchen will. So werden durch das Monitoring Zahlen und Fakten gewonnen, die Rückschlüsse auf gewisse Situationen zulassen. Danach sollen die Daten so aufbereitet werden, dass jeder sie verstehen kann. Durch die Ergebnisse soll anschließend herausgefunden werden, was gut und was noch nicht so gut läuft. Wenn in gewissen Bereichen noch Probleme auftauchen, werden dafür die richtigen Lösungen gesucht. Ihr seht also, dass Monitoring ein ganz wichtiger Schritt ist, um Probleme zu lösen.

Nils fragt: Wer kürt Spieler des Tages?

Nach jedem Spiel bei der Handball-Weltmeisterschaft gibt es noch einen besonderen Moment. Dann stehen die Spieler der zwei Mannschaften Spalier und warten darauf, bis der Hallensprecher verkündet, wer denn der Spieler des Spiels war. „Man of the match“ heißt das auf Englisch. Nur: Wie wird der Spieler eigentlich gewählt? Nun, das machen drei Herren vom internationalen Handball-Verband. In Köln sind das zwei Trainer aus einer Kommission und ein Experte. Sie beraten sich schnell, schon gegen Ende der Partie. Im spannenden Spiel der deutschen Mannschaft gegen Kroatien wurde der überragende Fabian Wiede ausgesucht. Das war nicht schwer. Dann gibt es noch einen Händedruck und kleine Geschenke.

Nils fragt: Wie oft badeten die Griechen?

Was für ein Chaos! Das sagt Mama immer über meinen Biberbau. Wusstest du, dass „Chaos“ ein griechisches Wort ist? Und dass aus dem Chaos die Welt erschaffen wurde? Zumindest glaubten das die Griechen vor mehr als 2000 Jahren.

Wie sie lebten, welche Spielzeuge ihre Kinder hatten und wie oft sie badeten, erfahrt ihr in den Reiss-Engelhorn-Museen am Sonntag, 27. Januar. Ihr besucht die Antikensammlung und gestaltet ein Götter-Memory.

Termin

„Alltag in der Antike“, Workshop für Acht- bis 12-Jährige, 27. Januar, 14 bis 16 Uhr. Museum Zeughaus C5, Mannheim. Anmeldung unter Telefon 0621 2933771.

Nils berichtet: Caesar hat die erste Rheinbrücke gebaut

Das hat mir mein Opa Nagbert erzählt. Der kennt sich nämlich aus im Fach Biber-Geschichte. Gestört hat Caesar im Jahr 55 vor Christus. In der Nähe der heutigen Stadt Neuwied im Norden unseres Bundeslandes Rheinland-Pfalz haben dieser Caesar und seine Leute vor fast 2074 Jahren Biber-Vorfahren von uns mächtig genervt. Er hat dort nämlich die, soviel wir wissen, erste Brücke über den Rhein gebaut.

So steht es in unseren Geschichtsbüchern. Und er hat auch noch selbst aufgeschrieben, wie und warum er das damals gemacht hat. Caesar war nämlich auch Schriftsteller und Berichterstatter. Sein berühmtestes Werk heißt „Commentarii de bello Gallico“, zu Deutsch kurz: „Der gallische Krieg“. Gallier kennt ihr vielleicht aus den lustigen „Asterix“-Comics.

Caesar war mit seinem Heer auf der linken Rheinseite. Einige Germanenstämme auf der rechten Seite überquerten den Rhein immer wieder auf Schiffen und überfielen Gallien. Das eroberte Caesar damals gerade. Mit seiner Rheinüberquerung wollte er den Germanen mal zeigen, wer der Stärkere ist. Geschichtsforscher nennen das Strafexpedition.

Schiffe wollte Caesar dazu nicht benutzen. Erstens hielt er die nicht für sicher genug. Und zweitens meinte er, es sei unter der Würde der Römer, den Rhein auf einem wackeligen Boot zu überqueren. Also ließ er seine Leute Bäume fällen. Die wurden angespitzt und in den Grund des Rheins gerammt. Auf diesen Holzpfeilern bauten die Römer eine mehrere Meter breite Fahrbahn. Damit zeigte er den Germanen, dass die Römer jederzeit den Rhein überqueren konnten. In zehn Tagen war die neue Brücke fertig. Zum Vergleich: Die Reparatur der Speyerer Rheinbrücke soll 26 Monate dauern.

Nils berichtet: Ein Bulle für das beste Buch

Es gibt in Deutschland viele Preise für Kinderbücher. Neben dem Deutschen Jugendliteraturpreis zählt der Buxtehuder Bulle zu den wichtigsten Auszeichnungen. Am Dienstag hat der irische Autor John Boyne in der norddeutschen Stadt Buxtehude den kleinen Stier aus Stahl und ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro für seinen Kinderroman „Der Junge auf dem Berg“ erhalten. Er erzählt darin die Geschichte eines Jungen, den seine Tante kurz vor dem Zweiten Weltkrieg zu sich in den Haushalt holt, in dem sie Dienst tut: dem Berghof – Adolf Hitlers Sommerresidenz. Schon viele bekannte Autoren haben den Buxtehuder Bullen erhalten, zum Beispiel Michael Ende oder Jostein Gaarder.