Nils fragt: Wie sauber muss ein Operationssaal sein?

„Keine Chance“, hieß es beim Krankenhausbesuch von Nils vor der großen OP-Schiebetür, „du kommst hier nicht rein. In deinem Fell könnten sich viele Keime verstecken, und das Fell wird selbst mit den grünen Kitteln, Haarnetz und Mundschutz nicht bedeckt.“ Im Operationsbereich soll es möglichst keimfrei zugehen. Keime, das sind ganz winzig kleine Organismen, die auf der Haut – oder im Fell – leben. Kommen sie mit einer Wunde in Berührung, kann es sein, dass sich die Verletzung später entzündet und dem Patienten schadet. Also wird versucht, durch Desinfektion, häufiges Putzen und entsprechende Kleidung den Operationsbereich keimfrei zu halten, die Fachleute nennen das „steril“.

Nils fragt: Was hat der Iran eigentlich mit Persien zu tun?

Als Nachrichtengucker weiß ich, dass im Zusammenhang mit dem Iran immer wieder von Persien die Rede ist. Das verwirrt mich, denn mit Persien bringe ich eine Hochkultur aus dem Altertum in Verbindung – so was wie die Alten Griechen. Ich habe mich jetzt schlau gemacht und kann daher sagen: Persien hat es noch sehr lange gegeben. Erst 1934 entschied Schah – das ist so was wie ein König – Reza Pahlavi, dass sein Land künftig Iran und nicht mehr Persien heißen soll. Im Iran wird aber heute noch Persisch oder Farsi gesprochen und viele Menschen sind sehr stolz auf die Geschichte ihres Landes.

Nils erklärt: Schlachthof als Vorbild für Autobau

Kennst du Focus, Fiesta oder Mustang? Viele beliebte Ford-Autos verdanken wir letztlich einem Sohn irischer Farmer, die sich im 19. Jahrhundert in Michigan/USA niederließen. 1903 gründete Henry Ford zusammen mit Geldgebern die Ford Motor Company, die heute weltweit rund 202.000 Menschen beschäftigt. 1908 kam das „Modell T“ auf den Markt. T stand für Tin Lizzie, was mit Blechliesel oder dienstbereite Magd übersetzt werden kann. Der Wagen konnte dank erstmals eingesetzter Fließbandfertigung kostengünstig produziert werden. Angeblich war Henry Ford die Idee zur Fließbandarbeit im Schlachthof von Chicago gekommen, wo man Rinderhälften an Hängebahnen transportierte. Die deutsche Tochtergesellschaft von Ford wurde 1925 gegründet.

Nils fragt: Wo liegt Vanuatu?

Habt ihr schon einmal etwas von Vanuatu gehört? Papa Nagbert hat vor Kurzem aus der RHEINPFALZ vorgelesen und den Namen erwähnt. „Wer ist Vanuatu?“, wollte ich dann von ihm wissen. „Vanuatu ist ein Land“, hat Papa dann gesagt, „warte mal kurz, Nils.“ Er hat unseren alten Atlas aus dem Bücherregal geholt, um mir zu zeigen, wo das Land Vanuatu genau liegt. Vanuatu ist nämlich ein Inselstaat im Südpazifik. Das heißt, das Land besteht aus vielen, vielen einzelnen Inseln – 83 insgesamt. Und die liegen alle im Südpazifik, dem tiefsten und größten Ozean der Erde.

Im Atlas oder auf einem Globus könnt ihr Vanuatu auch sehen, ihr müsst nur mal nach Australien und Neuseeland suchen. Dort, östlich von Australien und nördlich von Neuseeland, liegen die Inseln von Vanuatu. Die Hauptstadt heißt Port Vila. In Vanuatu leben etwa 260.000 Einwohner, das sind etwa so viele Menschen wie in Wiesbaden, der hessischen Landeshauptstadt. Bezahl wird dort nicht mit Euro, sondern mit Vatu.

Englisch und Französisch werden noch heute offiziell dort gesprochen, obwohl Vanuatu 1980 unabhängig vom Vereinigten Königreich und Frankreich wurde. Hinzu kommt Bislama, eine Jahrtausende alte ozeanische Sprache. Neben diesen offiziellen Sprachen gibt es aber noch ganz, ganz viele weitere: 108 verschiedene werden insgesamt in Vanuatu gesprochen.

Nils berichtet: Federvieh aus Filz

Unter dem Motto „Verrücktes Federvieh“ können Kinder von 8 bis 10 Uhr mit ihren Schulklassen Tiere aus Filz basteln. Petra Mack leitet den Workshop, mitmachen kostet drei Euro. Fragt doch mal bei euren Lehrern nach, ob das etwas für eure Klasse wäre. Anmelden kann man sich telefonisch unter 0621/549-4987. Der Workshop findet in der Stadtteilbibliothek (Hilgundstraße 20) statt. Wer diesen Termin verpasst, hat am 29. März noch einmal in Ruchheim die Chance, dabei zu sein. Anmeldung dafür unter Telefon 0621/590-368.

Nils erklärt: Der Zaubertrank

Die deutschen Handballer, wie die anderen Handballer auch, haben bei der Weltmeisterschaft viele Spiele in sehr kurzer Zeit. Das gestern gegen Kroatien war schon das siebte in zwölf Tagen. Umso wichtiger ist es, dass die Spieler sich gut erholen. Sie sollten viel schlafen, sie bekommen Massage – und ein bisschen an der Konsole dürfen sie auch spielen. Ihr Arzt Doktor Kurt Steuer hilft auch. Nach jedem Training und jedem Spiel erhalten sie ein Smoothie-Getränk. Ernährung ist ja so wichtig! Haferflocken, Mandelmilch, Datteln, getrocknete Aprikosen und kalziumreiches Mineralwasser kommen bei ihm immer in den Mixer.

Nils fragt: Was ist ein Hospiz?

Was ein Hospiz ausmacht, ist aus der Wortherkunft abzuleiten. Es kommt vom lateinischen „hospitium“ und bedeutet Herberge oder Gastfreundschaft. Mit Hospiz sind Häuser oder andere Einrichtungen gemeint, in die sich Menschen zurückziehen können, die todkrank sind. Ganz im Sinne der Gastfreundschaft werden sie hier auf ihren letzten Tagen begleitet. Auch Freunde und Angehörige sollen Ansprechpartner finden, um mit der eigenen Trauer besser zurecht kommen zu können. Alles soll ihnen so angenehm wie möglich gemacht werden.

Die Idee für eine Sterbebegleitung kam im 19. Jahrhundert auf, als erste Einrichtungen für unheilbar kranke Patienten eingerichtet wurden. Der moderne Hospizgedanke wurde hingegen in den 1960er Jahren von einer Frau namens Cecily Saunders entwickelt. Sie war Krankenschwester, Sozialarbeiterin und Ärztin. Sie wollte, dass Sterbende ihren letzten Weg nicht anonym und womöglich allein in einem Krankenhaus antreten. Das erste moderne stationäre Hospiz in Deutschland wurde 1986 gegründet.

Im Gegensatz zur Sterbehilfe, bei der es darum geht, durch Medikamente den Tod herbeizuführen, richten sich Hospize allein auf die Sterbebegleitung aus. So werden zum Beispiel starke Medikamente verschrieben, die die Schmerzen der todkranken Patienten lindern können. Der Tod wird jedoch nicht von den Menschen herbeigeführt.

Nils erklärt: Was ist eine Coverband?

Wer Musik macht, der kann bereits vorhandene Stücke nach Noten spielen oder eigene erfinden. Bei der klassischen Musik werden heute meistens vorhandene Kompositionen gespielt. Doch auch in der Pop- und Rockmusik gibt es viele tolle Hits, die alle gerne hören, zum Beispiel von so berühmten Bands wie den Beatles oder den Rolling Stones. Viele Bands spielen diese Stücke gerne nach. Das nennt man covern. Und deshalb heißt eine Band, die statt eigenen Liedern in der Hauptsache bereits vorhandene Stücke spielt, eine Coverband.

Nils fragt: Was ist Genealogie?

An diesem Januar-Tag ist gar kein schönes Biber-Wetter, um im Speyerbach herumzutollen. Deshalb wollen Nils, Nessy und Nals am Küchentisch Karten spielen. Doch da hat sich Papa Nagbert ausgebreitet. Vor ihm auf dem Tisch liegen viele alte Zettel und Fotos. „Was machst du denn da?“, erkundigt sich Nils neugierig. „Ich suche Bilder von unseren Verwandten. Es ist an der Zeit, dass ich mal Familien-Genealogie betreibe“, murmelt Papa Nagbert gedankenversunken. „Gene-was?“, wiederholt Nals verdutzt. „Genealogie – das ist ein Begriff aus dem Altgriechischen und setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Das erste Wort geneá bedeutet Geburt, Abstammung oder Familie. Das zweite Wort lógos heißt so viel wie Lehre. Dementsprechend ist Genealogie übersetzt die ’Lehre von der Abstammung’. Wir sagen dazu häufig auch Ahnenforschung – vielleicht habt ihr das schon mal gehört“, erklärt Papa Nagbert. „Ah, das ist das mit den Stammbäumen, oder?“, erinnert sich Nessy an eine frühere Hausaufgabe zurück. „Genau. Der Stammbaum ist ein Hilfsmittel für den Ahnenforscher, um alle Familienmitglieder und ihre Verbindung zueinander in einem Bild darzustellen. Am Ende sieht das Bild aus wie ein dicht verästelter Baum“, zeigt Papa Nagbert auf den Zettel vor sich, auf dem alle Namen der Familie Nager aufgeschrieben sind. „Oma und Opa sind also die Wurzeln. Daraus hat sich ein Ast gebildet. Der steht sozusagen für Mama Naglinde und dich. Und weil ihr zwei uns bekommen habt, wachsen aus diesem Ast drei neue weitere Äste – jeweils einen für Nessy, Nals und mich“, fasst Nils die Zeichnung seines Vaters zusammen. „Na, wenigstens eine Sache, die ich mir ausnahmsweise mal nicht mit meinen Brüdern teilen muss“, sagt Nessy grinsend.