Nils erklärt: Zuckerrübenschnitzel

Wenn im Herbst die Zuckerrüben aus der Erde geholt werden, kommen sie in die Zuckerfabrik nach Offstein. Das ist im Kreis Alzey-Worms. Dort werden die angelieferten Rüben gereinigt, in schmale Streifen, in sogenannte Schnitzel, geschnitten und gelangen ins 70 Grad heiße Wasser. Dabei wird der Zucker aus der Rübe gelöst. Das Zuckerwasser und die Schnitzel werden getrennt. Der Zucker kommt in weiteren Arbeitsschritten aus dem Wasser.

Die Zuckerrübenschnitzel, eigentlich ein Abfallprodukt, das bei der Herstellung von Zucker entsteht, ist ein gefragtes Futtermittel für Tiere. Es wird direkt als Nassschnitzel an Rinder-, Schweine- oder Schafhalter verkauft. Manchmal geht es auch in die Biogasanlage. Oder es wird noch angetrocknet und heißt dann Zuckerrübenpressschnitzel. Wenn ihr den Begriff Zuckerrübenschnitzel hört, dann sind meist die Trockenschnitzel gemeint. Die enthalten noch etwa zehn Prozent Wasser, fünf Prozent Zucker und werden an Pferde gefüttert. Aber Vorsicht: Bevor die Pferde solche Rübenschnitzel fressen dürfen, müssen die erst wieder in Wasser eingeweicht werden.

Nils erklärt: Eh-da-Flächen

Eh-da-Flächen heißen so, weil sie bereits vorhanden sind – sie sind also „eh da“. Das können zum Beispiel Grünstreifen neben einer Straße oder Hecken zwischen Feldern und Wiesen sein. Wichtig dabei: Die Flächen werden nicht genutzt, zum Beispiel als Acker. Seit einigen Jahren gibt es immer weniger Bienen, weil die Pflanzen mit ihren Blüten, aus deren Nektar sich die Tiere ernähren, immer mehr verschwinden. Auch andere Insekten werden seltener. Das hängt auch damit zusammen, dass der Mensch mehr Platz zum Leben oder für den Anbau seiner Lebensmittel braucht. Da ist es doch eine gute Idee, auf solchen Flächen, die eh da sind und die der Mensch nicht braucht, zum Beispiel Wildblumen und andere Pflanzen auszusäen, die die Bienen mögen. Es kann auch sinnvoll sein, altes Gehölz dort hinzulegen, in dem sich Insekten ansiedeln können. Die Bienen sorgen dann dafür, dass sich in der Umgebung ganz viele Pflanzen vermehren, die viele Lebewesen zum Überleben brauchen. Ihr seht also: Eh-da-Flächen kosten wenig, helfen aber viel. Mittlerweile machen schon fast 30 Orte beim Eh-da-Projekt mit, die meisten in Rheinland-Pfalz.

Nils erklärt: Flaschen sammeln entlastet die Umwelt

Glas gilt als eine der umweltfreundlichsten Verpackungsarten. Denn für die Flaschen, die in einer Glasfabrik hergestellt werden, werden als Rohstoff ganz viele Scherben von alten Flaschen benutzt. Hinzu kommen Quarzsand, Kalk und Soda – und alles zusammen wird in den Glaswannen eingeschmolzen für die Produktion von neuen Flaschen.

Wären nur Quarzsand, Kalk und Soda in der Wanne, würde zwar auch Glas entstehen, aber man bräuchte viel mehr Energie zum Schmelzen. Deshalb bestehen bis zu drei Viertel des Gemenges, das eingeschmolzen wird, aus Scherben. Die Fabrik braucht dann weniger Energie zum Schmelzen, und die Scherben sind billiger als Quarzsand.

Wenn wir alle unsere alten Flaschen sammeln und sie nach Glasfarben sortiert in den richtigen Sammelbehälter werfen, gibt es viele Scherben, mit denen bei der Herstellung von neuen Flaschen viel Energie gespart werden kann.

Nils fragt: Wer war Le Corbusier?

Le Corbusier wurde 1887 in der Schweiz geboren und starb 1965 in Frankreich. Sein richtiger Name war Charles-Édouard Jeanneret-Gris – 1920 legte er sich aber einen Künstlernamen zu. Le Corbusier war ein echter Tausendsassa – egal, ob moderne Architektur, Stadtplanung, Malerei, Bildhauerei oder das Entwerfen von Möbeln. Er sprühte vor Ideen, doch nicht alle waren von diesen Ideen begeistert. Manchen waren sie viel zu radikal. Andere warfen ihm vor, dass er diese Ideen mit allen Mitteln durchsetzen wolle. Sogar heute noch wird über seine Architektur gestritten. 17 Bauwerke, die Le Corbusier entworfen hat, gehören zum sogenannten Weltkulturerbe. Sie stehen in Japan, Argentinien, Indien und Europa. Am nächsten zu Neustadt liegen zwei Le-Corbusier-Häuser in Stuttgart.

Nils berichtet: Die Liga hilft den Tieren

In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gibt’s Eisbären (in Berlin), Haie (Köln) und sogar zwei Sorten von Tigern (Nürnberg, Straubing). Jedenfalls haben sich viele Klubs Tiernamen gegeben. Die eben genannten Tiere verbindet in der Natur, dass sie bedroht sind. Der World Wide Fund For Nature (WWF) will mithelfen, sie vor dem Aussterben zu bewahren. Und dass die DEL dem WWF dabei helfen will, liegt für ihren Chef Gernot Tripcke nahe. Schaut doch mal auf die Internetseite des WWF (www.wwf.de/zusammenarbeit-mit-unternehmen) und redet mit euren Eltern darüber. Vielleicht könnt ihr zusammen ja auch helfen.

Nils fragt: Wozu wird Lithium gebraucht?

Lithium ist ein silbrig-graues Leichtmetall. Es ist nicht so bekannt wie etwa die Metalle Eisen oder Kupfer. Aber mit Lithium habt ihr trotzdem zu tun gehabt. In der Natur kommt es in reiner Form nicht vor, sondern nur als Salz- oder Mineralverbindung etwa in der Erde. In winzigen Spuren findet ihr es zum Beispiel auch in Form von Lithiumsalzen in Mineralwasser.

Aber in seiner wichtigsten Anwendung haben die meisten von euch schon Lithium genutzt. Denn es findet sich in wiederaufladbaren Batterien, den sogenannten Lithium-Ionen-Akkus. Und die sind unverzichtbar in Smartphones, Laptops, Akkuwerkzeugen oder elektrisch betriebenen Fahrzeugen, wie Hybridautos, Elektroautos oder E-Bikes.

Lithiums wurde erst 1817 von dem Schweden Johan August Arfwedson entdeckt. Der Namen für das Metall kommt vom griechischen Wort Lithos, das Stein bedeutet.

Nils erklärt: Was macht ein bayerisches Postamt in Pirmasens?

Wer genau hinsieht, kann auf der Alten Post am Pirmasenser Bahnhof oben den Schriftzug „Königlich Bayerisches Postamt“ erkennen. Die Alte Post war tatsächlich mal ein „Königlich Bayerisches Postamt“. Die ganze Pfalz und sogar ein Teil vom Saarland gehörte vor vielen Jahren zu Bayern. Genau gesagt 100 Jahre lang. Und das, obwohl es gar keine gemeinsame Grenze zu Bayern gab. Wer von der Pfalz nach Bayern wollte, musste damals erst durch Baden reisen. Angefangen hatte es 1816. Damals war die Gegend von Speyer bis Zweibrücken und Pirmasens im Besitz von Österreich. Vor der Bayernzeit hatte die Herrschaft über die Region gelegentlich gewechselt. Lange war es hessisch, weshalb auch der hessische Löwe auf dem Alten Rathaus prangt. Dann französisch für 26 Jahre und anschließend ein ganzes Jahr lang österreichisch. Die Österreicher traten die Pfalz an den bayerischen König ab und bekamen dafür unter anderem Salzburg. Bis 1918 war die Pfalz dann bayerisch. In Pirmasens gab es bayerische Regimenter und eben auch ein „Königlich Bayerisches Postamt“. Der bayerische König hatte sich mit der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben sogar einen repräsentativen Sommersitz erbauen lassen. Weil es in der Pfalz vielleicht im Sommer schöner war als in Bayern. 1918 war Schluss mit der Bayernzeit. Die Pfalz kam unter die Verwaltung der Franzosen. Die heute noch als „Saarpfalz“ bezeichnete Region um Homburg wurde aus der Pfalz ans Saarland angegliedert.

Nils erklärt: Der Christbaum

An Weihnachten schmücken Millionen Menschen auf der ganzen Welt einen Baum. Den Brauch, einen Baum zum Fest ins Haus zu holen, gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert. Anfangs hatten nur reiche Leute Christbäume, erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnten ihn sich auch einfache Menschen leisten. Die Bedeutung ist für alle gleich: Im dunklen Winter ist er mit seinen Lichtern ein Zeichen für neues Leben. Mit seinen immergrünen Nadeln steht er für die immer wieder erwachende Natur. In Deutschland werden jedes Jahr rund 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft, vor allem Nordmanntannen – da pieksen die Nadeln nicht so – und Blaufichten. Die Nadelbäume werden extra angepflanzt, und es dauert lange, an die 15 Jahre, bis aus ihnen ein Weihnachtsbaum von etwa zwei Metern Höhe geworden ist. Neben Tannen und Fichten werden auch Kiefer, Buchsbaum, Eibe und Wacholder verwendet. In Deutschland gibt es auf rund 15 000 Hektar landwirtschaftliche Flächen, auf denen Weihnachtsbäume gezüchtet werden. Das entspricht etwa 21 000 Fußballfeldern. Rund 70 Prozent des heimischen Bedarfs werden so gedeckt. Ein Teil der Christbäume kommt aber auch aus anderen Ländern, die meisten davon aus Dänemark.

Geschmückt werden Christbäume meist mit Kugeln, (Stroh-)Sternen, Lametta und (elektrischen) Kerzen, es gibt aber auch Christbaumschmuck, der besonders Kindern sehr zugesagt: essbaren nämlich. Das können Lebkuchen und Zuckerstangen sein oder auch kleine Schokoladenfiguren oder -kugeln. Dann macht auch das Abschmücken Spaß.

Nils erklärt: Was das Pony vom Pferd unterscheidet

Kennt ihr den Witz: „Geht ein Cowboy zum Friseur. Kommt er wieder raus: Pony weg!“ Damit sind natürlich Stirnfransen gemeint – Haare, die ins Gesicht fallen. Ein echter Cowboy würde natürlich niemals auf einem Pony angeritten kommen. Echte Cowboys reiten Pferde. Was aber genau ist der Unterschied, denn eigentlich sehen sich Ponys und Pferde doch ziemlich ähnlich. Was sofort ins Auge fällt, ist der Größenunterschied. Und darin liegt auch schon die Erklärung: Ein Pferd ist mindestens 1,48 Meter groß. Als Pony wiederum bezeichnet man ein Pferd, das kleiner ist als 1,48 Meter. So wurde es festgelegt. Gemessen wird die Höhe eines Pferdes am Widerrist. Und das hat seinen Grund: Der Widerrist ist der Übergang vom Hals zum Rücken. Den kann man meist gut sehen, denn er ist ein bisschen erhöht – wie ein kleiner Hubbel. Was man da sehen und fühlen kann, sind die langen Dornfortsätze der ersten Brustwirbel. Senkt das Pferd den Kopf, ist das sein höchster Punkt. Riese unter den Pferden ist das Shire Horse: 1,80 Meter sind keine Seltenheit. Im Gegensatz dazu bringt es ein Shetland-Pony gerade mal auf einen Meter.