Nils erklärt: Die Pfälzer Extrawurst

Der Bezirksverband Pfalz erledigt Aufgaben, die eine Stadt oder ein Landkreis allein nicht schaffen kann. Deshalb kümmert er sich um das Pfalztheater in Kaiserslautern. Oder um das Pfalzklinikum, das seelisch kranke Menschen in der ganzen Pfalz betreut. Oder um den ganzen Pfälzerwald, damit der uns erhalten bleibt. In ganz Rheinland-Pfalz gibt es nur bei uns einen Bezirksverband. Als unser Bundesland gegründet wurde, haben die Rheinhessen, die Koblenzer oder die Moselaner so etwas nicht gewollt. Wir Pfälzer haben aber mit so einem Verband seit über 200 Jahren gute Erfahrungen gemacht. Deshalb halten wir an unserer „Extrawurst“ fest. Übrigens: Im Pfalztheater gibt es derzeit für Kinder ab sechs Jahren eine Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens. Wär doch was oder?

Nils erklärt: Die Gürtelfarben beim Karate

Ein Karatekämpfer muss ziemlich viele Anforderungen erfüllen, wenn er eine Prüfung ablegt. Denn dabei wird auf die Technikausführung, Haltung, Aufmerksamkeit, aber auch auf den Kampfgeist, die Konzentration und den Willen geachtet. Jeder Schüler (Kyu) beginnt seine Laufbahn mit einem weißen Gürtel. Dabei hat er den Rang des neunten Kyu. Die nächsten Gürtelfarben sind: gelb, orange, grün, blau-violett, blau, braun. Eine Prüfung zum braunen Gürtel kann insgesamt dreimal abgelegt werden (dritter bis erste Kyu). Wer diese alle bestanden hat, steht an der Schwelle vom Schüler (Kyu) zum Meister (Dan). Die Meister-Prüfungen führen zum schwarzen Gürtel. Dabei kann ein Rang vom 1. bis zum 10. Dan erreicht werden.

Nils berichtet: „Erzeuger-Cup“ der VT Zweibrücken ist nicht nur was für Eltern

Die Idee zum „Erzeuger-Cup“ hatte Volker Petri um die Jahrtausendwende. Er ist der Abteilungsleiter der Zweibrücker Fechter. Petri dachte sich, dass es doch schön wäre, wenn die Papas, Mamas und anderen Verwandten ihre Kinder nicht immer nur zum Training oder zu Turnieren begleiten, sondern auch mal selbst ausprobieren können, wie das so ist mit einer Fechtwaffe in der Hand. Die Eltern – eben die Erzeuger ihrer Kinder – sollten dabei selbst erfahren, was ihr Nachwuchs auf der Planche leistet. Die Planche ist im Übrigen die 14 Meter lange, ausgelegte Fechtbahn, eine Art länglicher Teppich.

Bei der 18. Auflage des „Erzeuger-Cups“ am Sonntag, gleich nach den Gaumeisterschaften, hatten die Eltern, Verwandten und Bekannten schon jede Menge Spaß beim Anziehen der Fechtkleidung. Die Kinder halfen eifrig mit, bis die „Erzeuger“ richtig verkabelt mit Degen und Fechthelm (Maske) auf der Bahn standen. Das Fechtmaterial stellte der Verein, die VT Zweibrücken.

Gefochten wurde mit dem 750-Gramm-Degen, weil diese Waffengattung die einfachste im Fechtsport ist. Hier zählt nämlich der ganze Körper als Trefferfläche. Beim Florett ist es dagegen nur der Oberkörper, und es kommt noch das unterschiedliche Angriffsrecht dazu.

In einer gemischten Damen- und Herrenrunde ging es dann am Sonntag in die Kämpfe im Modus Jeder gegen jeden. Vom Nachwuchs am Rand der Fechtbahn gab es Anfeuerungsrufe, Ratschläge, aber auch schon mal ein missbilligendes Kopfschütteln, wenn die Aktionen der Eltern nicht das waren, was sich die Kinder wünschten.

Am Ende siegte Melanie Zunino, die sich trotz etlicher kurzfristiger Absagen mit den Männern duellierte und für ihren Einsatz die Goldmedaille umgehängt bekam. Bei den Herren setzte sich nach spannenden Finalgefechten ohne Niederlage Matthias Strickler gegen seine Mitstreiter durch und gewann den Wettbewerb. Für Silber setzte Oliver Lehner die meisten Degentreffer gegen seinen Konkurrenten Arne Rubel, der mit beherztem Kampfstil Bronze holte. Die nicht aktiven Fechter hatten viel Spaß und wurden bei der Siegerehrung auch mit Urkunden und einem Geschenk für ihre Leistung geehrt.

Nils fragt: Was ist denn ein Pakt?

Es hat mit Kleinigkeiten angefangen. Die Geschwister Nils, Nals und Nessy haben immer wieder Ärger mit den Kindern aus einer anderen Biberburg. Die steht weiter unterhalb im Speyerbach und ist größer als der Bau von Nils und seiner Familie. Und die Kinder, die dort wohnen, sind auch ein Stück frecher – das finden jedenfalls Nils, Nessy und Nals. Den dreien reicht es nun: Sie haben es satt, dass die Burg-Biber ihnen das Holz stibitzen, aus dem Nils, Nals und Nessy ein Floß bauen wollen. „Wir haben schon alles versucht“, klagt Nils bei Opa Nörgel, „sogar den Bach umgeleitet, damit die Burg-Biber im Schlamm sitzen. Aber es geht immer weiter.“

„Hm“, macht Opa Nörgel und kratzt sich am Ohr. „Da hilft nur ein Nichtangriffspakt“, sagt er. „Ein was?“, fragt Nils. „Na, ihr müsst euch mit den Kindern aus der Burg zusammensetzen und euch gegenseitig versprechen, dass ihr euch keine Streiche mehr spielen wollt“, sagt der Opa: „So machen sie das in der Politik auch.“ Das Wort Pakt kommt von pactum – das ist Lateinisch und heißt Abmachung, erfährt Nils. Und dass man so eine Abmachung auch aufschreiben kann. Falls mal einer vergisst, was er versprochen hat.

Nils erklärt: Was sind Sinne?

Menschen und Tiere, so wie wir Biber, verfügen über Sinne, mit deren Hilfe wir die Umwelt wahrnehmen können. Die bekanntesten fünf Sinne kennt ihr bestimmt alle: Hören, Riechen, Schmecken, Sehen und Tasten. Durch die Nase könnt ihr Gerüche in eurer Umgebung wahrnehmen und durch die Haut, beispielsweise an euren Fingerspitzen, tasten und fühlen. Der Hör- und Geruchssinn bei uns Bibern ist übrigens besonders gut ausgebildet. Damit wir uns orientieren können, haben wir Tasthaare am Maul, den Augen und unseren Pfoten. Eigentlich sind es eher Hände, denn Biber haben, wie Menschen auch, fünf Finger an jeder Hand, wodurch wir sehr geschickt und feinfühlig sind. Das möchte ich alles gleich mal testen – auf zur Mitmachausstellung!

Nils erklärt: Der Abrahamspokal

Abraham ist für Christen, Juden und Muslime der erste Mensch, der an den einzigen Gott glaubte und ihm vertraute. Er gilt in allen drei Religionen als Vater des Glaubens. Mit dem Abrahamspokal soll auf diese gemeinsame Basis der drei Weltreligionen hingewiesen werden. Die verstorbene Künstlerin Waltraud Suckow hat den Pokal gestaltet. Seit 2003 wandert er in Ludwigshafen von Schule zu Schule. Jede Schule behält ihn für ein Jahr und befasst sich in diesem Jahr intensiv mit den Religionen und ihrem Verhältnis zueinander. Es geht um Toleranz und ein gutes Miteinander. Der Pokal wird von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Rhein-Neckar verliehen.

Nils erklärt: Wie entstand „Stille Nacht“?

An Heiligabend vor 200 Jahren, am 24. Dezember 1818, erklang in einer kleinen Stadt am Fluss Salzach bei Salzburg ein neues Weihnachtslied. Der Hilfspfarrer Joseph Mohr hatte „Stille Nacht, heilige Nacht“ zwei Jahre zuvor in Mariapfarr gedichtet. Der „holde Knabe in lockigem Haar“ ist dort auf dem Altarbild zu sehen. Nun hatte der Organist und Lehrer Franz Xaver Gruber eine sanft wiegende Melodie dazu komponiert. Mohr und Gruber sangen zweistimmig zum Gitarrenspiel von Gruber. Es war die Geburtsstunde des berühmtesten Weihnachtsliedes der Welt.

Nils erklärt: Die Brettwurzel

Bäume lassen sich manchmal ganz schön was einfallen, um starken Winden oder einer Überschwemmung trotzen zu können. Im Regenwald machen sogenannte Brettwurzeln die dortigen Baumriesen stabil.

Diese Wurzel sind nicht unter der Erde, sondern sie wachsen wie dicke Stützbretter um den Stamm und geben dem Baum so Standfestigkeit. An der Unterseite des Bretts ist lediglich ein feines Wurzelgeflecht. Bei uns kann die Flatterulme als einziger heimischer Baum auch solche Brettwurzeln ausbilden. Sie wird zwar kein Riesenbaum, aber sie ist auf ein Leben in Flussauen angepasst. Dort ist der Boden oft nass und richtige Wurzeln können sich nicht bilden, weil unter Wasser der Sauerstoff fehlt.

Nils erklärt: Mesut Özil ist auch E-Sportler

Nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 trat Mesut Özil aus der deutschen Nationalmannschaft zurück. Nur wenige Wochen später wurde bekannt, dass er sein eigenes E-Sport-Team gründet. Es heißt #teamozil. Gemeinsam mit einer Agentur will er nach Talenten suchen, die besonders gut Fußball spielen – an einer Konsole statt auf dem Rasen.

Nils fragt: Was ist denn der Tüv?

Hast du von deinen Eltern schon einmal den Satz gehört: „Wir müssen bald zum Tüv“? Sie meinen damit, dass euer Auto auf Einhaltung der Sicherheitsvorschriften überprüft werden muss. Fachleute kontrollieren dann, ob etwa die Bremsen und die Lenkung des Autos richtig funktionieren und die Reifen noch in Ordnung sind. Das ist alle zwei Jahre, bei einem Neufahrzeug erstmals nach drei Jahren gesetzlich so vorgeschrieben.

Wird ein Defekt festgestellt, müssen deine Eltern das Auto reparieren lassen. Sonst dürfen sie es nicht länger fahren. Der Tüv – das ist die Abkürzung von Technischer Überwachungsverein – war früher die einzige Organisation, die solche Prüfungen am Auto vornehmen durfte. Mittlerweile ist dies auch etlichen anderen privaten Organisationen erlaubt.

Dennoch hat sich die Bezeichnung Tüv für die Hauptuntersuchung (HU) bis heute gehalten. Wenn also jemand fragt, ob ein Fahrzeug „noch Tüv hat“, will er wissen, ob die letzte Überprüfung nicht länger als zwei beziehungsweise drei Jahre zurückliegt. Außer bei Autos führt der Tüv auch viele andere Sicherheitskontrollen durch, etwa in Unternehmen oder – für euch Kinder wichtig – auf Volksfesten und in Freizeitparks: Dort müssen die Karussells, Schiffsschaukeln, Achterbahnen und alle anderen Vergnügungsattraktionen auf ihre Sicherheit überprüft werden.