Nils fragt: Was ist eine Versicherung?

Vor Kurzem ist meine Schwester Netti auf dem Spielplatz gestürzt und hat sich den Arm gebrochen. Der Arm musste im Krankenhaus eingegipst werden. Zum Glück hat die Krankenversicherung die Kosten für die Behandlung bezahlt. Auch eure Eltern bezahlen regelmäßig einen bestimmten Betrag an die Krankenversicherung, denn sie ist für alle Menschen in Deutschland Pflicht. Seid ihr krank oder habt einen Unfall, übernimmt die Versicherung die Kosten für die Behandlung.

Neben der Krankenversicherung gibt es viele weitere Versicherungen, beispielsweise für das Haus, das Auto oder die Reise. Eine Gebäudeversicherung hilft, wenn das Haus durch Wasser, Hagel, Sturm oder Feuer beschädigt wurde. Baut ein Autofahrer einen Unfall und schädigt dabei eine andere Person, ersetzt die Kfz-Haftpflichtversicherung diesen Schaden. Die Reisegepäckversicherung greift dann, wenn euer Gepäck beschädigt wurde oder abhanden gekommen ist.

Alle Versicherungen funktionieren gleich: Viele Personen zahlen einen bestimmten Betrag in den Geldtopf der Versicherung ein. Tritt ein Versicherungsfall ein, erhält der Versicherte aus diesem Geldtopf eine Entschädigung. Da aber nicht bei allen Versicherten etwas passiert, reicht das Geld im Topf aus.

Nils erklärt: Starkregen

Regen ist nicht gleich Regen. Mal nieselt es, mal platscht es, mal gibt es Dauerregen über mehrere Tage. Wenn große Regenmengen in ganz kurzer Zeit fallen, sprechen die Wetterexperten von Starkregen. Solch ein Starkregen kann zu schnell ansteigenden Wasserständen an den Flüssen und Bächen und zu Überschwemmungen führen. Meist geht solch ein Regen mit Bodenerosion einher. Das bedeutet, der Boden wird vom Wasser einfach fortgespült. Der Deutsche Wetterdienst warnt deshalb vor Starkregen. Er gibt eine Wetterwarnung heraus, wenn erwartet wird, dass 15 bis 25 Liter Regen in einer Stunde oder 20 bis 35 Liter in sechs Stunden auf den Quadratmeter fallen. Eine Unwetterwarnung gibt es, wenn mehr als 25 Liter Regen in einer Stunde oder mehr als 35 Liter in sechs Stunden pro Quadratmeter Boden erwartet werden.

Nils fragt: Was ist ein Whiteboard?

Whiteboards für die Nardinischule? Nils Nager versteht nur Bahnhof. „Das ist englisch und heißt weiße Tafel“, erklärt sein Vater Nagbert. Tafeln kennt Nils aus der Biberschule, die sind aber grün, werden mit Kreide beschrieben und mit Schwämmen geputzt. Nagbert lacht: „Nein, ein Whiteboard, das ist so etwas wie ein großer Computerbildschirm.“ Auf dem könne man Bilder und Filme zeigen, aber auch mit speziellen elektronischen Stiften etwas aufschreiben und zeichnen. Ein großer Vorteil ist, dass die elektronischen Tafeln an Computer angeschlossen sind und so ganz schnell Sachen gespeichert werden können, die an der Tafel standen. Mühseliges Abschreiben von langen Texten und Tafelputzen sind damit vorbei. Das Bild kommt von einem Beamer auf die Tafel. Das Steuern des Computers erfolgt per Fingerdruck oder mit einem kabellosen Stift. Die Whiteboards seien ganz schön teuer, deswegen gebe es die noch nicht überall – zum Beispiel in der Biberschule. „Da wird es aber langsam Zeit“, mault Nils, „Tafelputzen ist nämlich ganz schön doof!“ Seite 2

Nils erklärt: Was bedeutet Ökumene?

Ihr habt bestimmt schon einmal von einem „ökumenischen Gottesdienst“ gehört. Doch was bedeutet das? Der Begriff „Ökumene“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „die bewohnte Erde“. Als sich das Christentum vor langer Zeit immer mehr ausbreitete, bekam das Wort eine neue Bedeutung: „zur Kirche als Ganzer gehörig“. Wenn wir beim Thema Religion heute von Ökumene sprechen, meinen wir damit eine Bewegung, die sich unter anderem um die Einheit der Christen bemüht. Denn das Christentum ist in viele Konfessionen gespalten. Heute gibt es etwa orthodoxe, evangelische und katholische Christen. Einen ökumenischen Gottesdienst aber feiern Christen verschiedener Konfessionen gemeinsam.

Nils berichtet: Aschenbrödel kommt ins Kino

Aschenbrödel auf ihrem Pferd durch den Schnee galoppieren zu sehen, ist wunderbar. Aber der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ von 1973 wäre nur halb so schön ohne die Musik. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des zauberhaften Films und begründete den Ruhm des Komponisten Karel Svobodas. Danach bekam er viele Aufträge und durfte sich die Musik für Zeichentrickfilme wie „Die Biene Maja“ ausdenken. Am 23. Dezember, 19 Uhr, könnt ihr Aschenbrödel auf der Kinoleinwand im Mannheimer Rosengarten sehen und hören, wie das Orchester – die Württembergische Philharmonie Reutlingen – die Melodien dazu spielt. Der Dirigent Jens Troester hat die Noten dafür noch einmal genauer angeschaut, also die Partitur rekonstruiert. Karten unter Telefon: 01806/101011 oder unter www.bb-promotion.com.

Nils fragt: Was passiert in einem Wahllokal?

Wenn deine Eltern am Sonntag wählen gehen, fragen sie dich vielleicht, ob du mitkommen möchtest. Dann kann es passieren, dass du plötzlich in deiner Schule stehst, die ausnahmsweise mal sonntags geöffnet ist. Denn häufig werden die Klassenzimmer von Schulen zu sogenannten Wahllokalen umfunktioniert. Nein, dort gibt es nichts zu trinken, sondern dort wird eben gewählt. Wenn ihr in so ein Wahllokal geht, sitzen dort mehrere Leute. Die geben zum Beispiel jedem Wähler einen Stimmzettel oder schauen, dass der Umschlag mit diesem Zettel nach der Wahl auch in die Wahlurne eingeworfen wird. In jedem Wahllokal gibt es einen Wahlvorstand. Der besteht aus einem Wahlvorsteher – quasi der Chef – und ein paar anderen Leuten. Die schauen, dass alles richtig läuft, dass zum Beispiel keiner zweimal wählen geht.

Nils fragt: Warum braucht man Tafeln?

Opa Nörgel hat mir mal erzählt, dass Deutschland ein reiches Land ist. Hier geht es – verglichen mit anderen Ländern – vielen Menschen relativ gut. Aber eben nicht allen. Manche haben keinen Job, andere schon, verdienen aber wenig. Leute, die ihre Kinder alleine erziehen, müssen jeden Cent umdrehen. Und zahlreichen Rentnern reicht ihr Altersgeld nicht, um über die Runden zu kommen. Deswegen, hat Opa Nörgel gesagt, ist es ganz wichtig, dass es Hilfsorganisationen wie die Tafel gibt. Sie sammelt von Spendern Lebensmittel ein, die vielleicht nicht mehr erste Wahl, aber viel zu schade sind, um sie wegzuwerfen. Davon profitieren Bedürftige, die sich nicht so viel leisten können. Sie erhalten die Waren umsonst oder für einen geringen Betrag. Rund 1000 Haushalte werden in Ludwigshafen versorgt. Tafeln gibt es schon seit 25 Jahren. Bundesweit gibt es etwa 940 Tafeln mit mehr als 2000 Tafelläden und Ausgabestellen.

Nils erklärt: Den Schaden ersetzen

Stell dir vor, euer Nachbar stößt aus Unachtsamkeit dein Fahrrad um und die Lampe geht kaputt. Dann willst du, dass die Lampe repariert wird. Weil der Nachbar den Schaden verschuldet hat, haftet er dafür. Das heißt, er muss für den Schaden geradestehen – in diesem Fall also die Reparatur bezahlen. Diese Pflicht zum Schadenersatz ist gesetzlich vorgeschrieben. Aber es gibt die Möglichkeit, sich für Schäden, die man bei anderen versehentlich anrichtet, zu versichern: mit einer Haftpflichtversicherung. Dann wird diese Versicherung den Fall prüfen und den Schaden meist erstatten.

Für euren Nachbarn ist zwar anzunehmen, dass er eine neue Radlampe selbst bezahlen könnte – und die Versicherung also dafür nicht braucht. Manchmal passieren aber Unglücke mit Schäden in einer Höhe von mehreren Millionen Euro. Wer daran schuld ist, haftet ebenfalls – und kann heilfroh sein, wenn er eine Haftpflichtversicherung hat.

Nils berichtet: Henrys gibt’s nicht oft in Zoos

„C-e-r-c-o-c-e-b-u-s I-u-n-u-l-a-t-u-s“ liest Nils langsam auf dem Schild vor dem Gehege. Er besucht heute mit Opa Nörgel und Oma Nagute den Landauer Zoo, denn sie haben gehört, dass es dort Nachwuchs gegeben hat: Die drei Biber stehen am Gehege der Weißscheitelmangaben, deren lateinischer Name „Cercocebus lunulatus“ ist. Das sind Affen, von denen nur noch sehr wenige in Afrika frei leben. Sie sind auch in Zoos selten: In Deutschland gibt es neben Landau nur noch zwei Zoos, die diese Affenart beherbergen. „Das muss Henry sein“, sagt Nils und staunt nicht schlecht, denn das kleine Mangabenbaby ist schon fast so groß wie er selbst. Dann kommt er ins Grübeln. „Oma, bist du auch eine Weißscheitelmangabe?“, fragt er. „Meinst du, weil auch ich einen weißen Scheitel habe?“, fragt Nagute mit einem Lachen zurück. „Nein, nein, ich bleibe Biberdame!“ Opa Nörgel erklärt, dass die Tiere zur Familie der Meerkatzenverwandten gehören. „Da könnte man fast auf die Idee kommen, dass sie genau wie wir gerne mal im Wasser unterwegs sind“, sagt er schmunzelnd.

Nils erklärt: Eritrea ist der jüngste Staat auf dem Kontinent Afrika

Den eigenständigen Staat Eritrea im Nordosten Afrikas gibt es noch nicht so lange. Erst am 24. Mai 1993 wurde das kleine Land am Roten Meer unabhängig. Seitdem darf es ohne Einmischung von außen Entscheidungen treffen. Früher musste sich Eritrea seinem Nachbarland Äthiopien unterwerfen. Der äthiopische Kaiser Haile Selassie unterdrückte die Menschen und schaffte es 1961, Eritrea zu annektieren, das heißt, es an sein eigenes Land zu binden. 30 Jahre lang kämpften daraufhin die Menschen in Eritrea für ihre Unabhängigkeit. 1991 konnten sie endlich die äthiopische Regierung entmachten, zwei Jahre später stimmten sie darüber ab, dass ein eigenständiger Staat gegründet werden sollte. Durch die vielen Kämpfe und Kriege ist Eritrea heute zwar unabhängig, aber auch ein sehr armes Land. Hinzu kommt: Die Bevölkerung ist sehr jung – das Durchschnittsalter liegt bei 18 Jahren – und die Arbeitslosigkeit ist hoch. Selbst der, der Arbeit hat, verdient sehr wenig Geld: im Durchschnitt sind es im Jahr nur etwa 120 Euro.