Einen ganz besonderen Einkaufsbummel könnt ihr am Samstag in Friesenheim unternehmen. Zum ersten Mal findet dort von 14 bis 18 Uhr ein Hofflohmarkt statt. Wenn ihr gerade auf der Suche nach interessantem Spielzeug oder Winterkleidern seid, solltet ihr da mit euren Eltern mal vorbeispazieren. Über 100 Friesenheimer machen mit und bieten in ihren Höfen, Gärten oder Garagen ihre Schätze aus Küche, Keller und Kinderzimmer zum Verkauf an. So soll Ausrangiertes einen neuen Besitzer finden, gut Erhaltenes nicht in der Mülltonne landen. Außerdem könnt ihr beim Bummeln den schönen Ludwigshafener Stadtteil mit seinen vielen Gassen und hübschen Ecken entdecken und nette Leute kennenlernen. Am besten informiert ihr euch schon vor eurem Ausflug im Internet darüber, wo überall die Türen und Tore geöffnet sind: www.friesenheimerhofflohmarkt.de. Mehrere Stationen gibt es zum Beispiel in der Luitpold-, der Lagewiesen- und in der Faberstraße. In jedem Hof oder Garten findet ihr dann auch noch Pläne auf Papier.
Autor: nilsnager
Nils erklärt: Barbarossa war Kaiser und lebte im Mittelalter
Ein längerer Abschnitt der Weltgeschichte, in dem es grundlegende Gemeinsamkeiten gibt, wird als Epoche bezeichnet. Eine Epoche ist das Mittelalter, dessen Anfang mit dem Jahr 476 in Verbindung gebracht wird, in dem der letzte weströmische Kaiser abgesetzt wurde. Die folgenden ungefähr 1000 Jahre gelten als Mittelalter. Die romantische Mittelalter-Vorstellung, wie sie auf Mittelaltermärkten gezeigt wird, orientiert sich, wie viele Romane und Filme, vor allem an der Zeit der Ritter, die im Hochmittelalter ihren Aufschwung nahm. Das Sagen hatten im Mittelalter der Adel und die Kirche. Kaiser und Könige stammten aus wichtigen Adelsgeschlechtern. Zwei besonders wichtige Adelsgeschlechter waren die Salier und die Staufer. Einer der berühmtesten Vertreter der Staufer war Kaiser Friedrich I., genannt Barbarossa, der von 1122 bis 1190 gelebt hat. Er ist noch heute dafür bekannt, dass er den damaligen englischen König Richard Löwenherz auf der Burg Trifels bei Annweiler gefangen hielt. Barbarossa ließ im 12. Jahrhundert in Kaiserslautern die Kaiserpfalz errichten, eine große, wehrhafte Burganlage.
Nils fragt: Wer sind die Beatles?
„Help! I need somebody“ – ach Du liebe Güte, das klingt aber gar nicht gut, was Oma Nagute da krächzt. Ob sie wirklich Hilfe braucht? „Nein“, Oma lacht. Sie hört sich nur gerade eine ihrer alten Beatles-Platten an. Die vier Musiker waren in der Zeit, als Oma jung war, extrem angesagt. Und bis heute sind die Beatles die erfolgreichste Band überhaupt. Wahrscheinlich auch, weil sie wesentlich besser singen konnten, als meine Biber-Oma.
Nils fragt: Was ist Wetter, was ist Klima?
Alle reden ständig vom Wetter und vom Klima. Wo ist denn da der Unterschied? Das ist ganz einfach. Wenn ihr aus dem Haus geht, dann spürt ihr das Wetter: Es regnet, die Sonne scheint, der Wind geht oder es schneit. Das ist das Wetter und das kann sich schnell ändern. Gerade war noch Sturm und Regen und ganz plötzlich ist es windstill und sonnig.
Das Klima beschreibt dagegen einen längeren Zustand. Klima ist der typische Wetterverlauf an einem bestimmten Ort gemessen über mindestens 30 Jahre. Wenn sich die langjährigen Mittelwerte von Temperatur, Niederschlag, Wind, Verdunstung erkennbar verändern, dann wird von Klimawandel gesprochen.
Nils fragt: Warum lernt man Fechten?
Ich liebe es, in andere Rollen zu schlüpfen und mich als Dachs oder Eichhörnchen zu verkleiden. „Du wirst mal ein Schauspieler“, sagt Oma Nagute immer. Doch dafür muss man viele Fertigkeiten entwickeln. Es ist etwa gut, wenn man Fechten kann, meint Oma. „Damit ich mich gegen wütendes Publikum verteidige?“, frage ich. Nein, im Schauspiel gibt es Stücke, in denen Kampfszenen sind. Wenn man das glaubwürdig darstellen will, muss man die Technik beherrschen. Anders als beim Sportfechten geht es beim Bühnenfechten mehr um Eleganz, Körperbeherrschung und das Zusammenspiel. Man lernt dadurch, sich auf den Moment zu konzentrieren und „präsent“ zu sein. Also gut, dann versuche ich jetzt meine Kletterkünste zu verbessern: für meinen Eichhörnchen-Auftritt.
NILS FRAGT: Was ist der Weltkindertag?
Jedes Jahr am 20. September findet der Weltkindertag statt. In mehr als 145 Ländern soll an diesem Tag speziell auf die Kleinen in der Gesellschaft geschaut werden. Die Rechte der Kinder spielen eine besondere Rolle. Leider werden Kinderechte oft eingeschränkt, obwohl Kinder in vielen Bereichen die gleichen Rechte haben wie Erwachsene.
Viele Hilfswerke, die sich speziell um Kinder kümmern, wie Unicef und das Deutsche Kinderhilfswerk beteiligen sich an dieser Aktion. In diesem Jahr haben sie als Motto „Kinder brauchen Freiräume“ gewählt. Viele Menschen finden nämlich, dass Kinder viel zu wenig ernst genommen werden. An diesem Tag gibt es viele Aktionen wie Spielfeste für Kinder.
Übrigens sind noch mehr Tage im Jahr den Kindern gewidmet: der 1. Juni als „Internationaler Kindertag“ und der 20. November, an dem der „Internationale Tag der Kinderrechte“ gefeiert wird.
Nils erklärt: Die Torwand
Wer von euch schon mal mit seinen Eltern die Sendung „Das aktuelle Sportstudio“ im Fernsehen auf ZDF gesehen hat, der kennt sie bestimmt: die Torwand. Das Besondere an dieser Wand sind die beiden runden Löcher – eins oben links und eins unten rechts. Am Ende der Sendung versuchen die Gäste, einen Fußball durch diese Löcher zu schießen. Dabei sollen sie dreimal jedes Loch treffen. Bisher hat es noch niemand geschafft, den Ball sechsmal durch die Löcher zu schießen. Und die Wand gibt es schon seit 1964. Zum ersten Mal hat der ehemalige Fußballprofi Günter Netzer im Jahr 1974 fünf Treffer geschafft. Eine solche Torwand gibt es aber nicht nur im Fernsehen. Fußballspieler können die Wand zum Beispiel im Training nutzen, um so gezielte Schüsse zu üben. Manchmal werden auch Torwände bei Veranstaltungen aufgestellt, um die Besucher zu unterhalten. Da kann dann jeder mal versuchen, ob er sechsmal trifft.
Nils erklärt: Calisthenics
„Calis… hä?“, fragt sich Opa Nörgel. Dieses Wort hat er in seinem ganzen Leben noch nicht gehört. Bei Calisthenics geht es darum, Kraftsport mit dem eigenen Körpergewicht zu machen. Liegestützen und Klimmzüge gehören da etwa auch dazu. Das Wort kommt aus dem griechischen und setzt sich zusammen aus „kalos“ (schön) und „sthenos“ (Kraft). Angefangen hat alles in New York. Und ab sofort kann man die Sportart auch in Bad Dürkheim betreiben.
Nils erklärt:
Hola! Das heißt Hallo auf Spanisch. Das spricht man auch in Mexiko. Von dort kommt der Stahlblaue Grillenjäger, der nun auch in Meckenheim gelandet ist. Das habe ich kürzlich bei einer Streuobstwiesenexkursion entlang des Schleitgrabens festgestellt. Als wir an einem der Insektenhotels gestanden haben, waren zwei Löcher mit Grashalmen bestückt, die weit aus dem Ziegelstein herausragten. Immer wieder kam das Weibchen der Grabwespenart mit weiteren Grashalmen angeflogen. Die Halme waren dabei bis zu fünfmal so lang wie das bis zu 16 Millimeter lange Insekt!
Vor mehr als 20 Jahren ist die Art erstmals in Deutschland aufgetreten. Entdeckt hat sie damals in seinem Tübinger Garten der aus der Pfalz stammende Wildbienenexperte Paul Westrich. Es hat einige Zeit gedauert, bis er herausbekam, um welches Insekt es sich handelt. Einen Sombrero hatte der Stahlblaue Grillenjäger ja schließlich nicht auf.
Wahrscheinlich ist dieses Insekt zum Ende des Zweiten Weltkrieges als blinder Passagier in einem Schiff oder Flugzeug aus Amerika nach Europa gekommen. Seinen deutschen Namen verdankt es den schwärzlichen Flügeln, die von der Seite her betrachtet blau schimmern und der Eigenschaft, dass es Grillen oder auch Heuschrecken fängt. Diese dienen seinem Nachwuchs als Nahrung. Die erwachsenen Tiere dagegen leben von Blütenpollen und -nektar. Beute finden sie bei uns reichlich: zum Beispiel das Weinhähnchen, eine Grillenart, das sich bei uns in den vergangenen Jahren stark vermehrt hat. Das ist von der Weinstraße in die Rheinebene gezogen.
Als wir eine Stunde später an das Insektenhotel zurückkamen, war übrigens schon das dritte Nest mit Grashalmen ausgestopft. Diese Bauweise ist typisch für die Art. Das mag euch jetzt spanisch vorkommen – aber das sprechen sie ja in Mexiko!
Nils berichtet: Zeidlerbeute im Wald
Neulich habe ich im Dudenhofener Wald einen dicken Baumstamm entdeckt. Der ist ungefähr drei Meter hoch und sieht lecker aus. Da habe ich gleich reingebissen in das Holz, wie wir Biber es gerne machen. Doch dann flog eine Menge Bienen aus einem Loch etwas weiter oben im Stamm heraus. Als sie mich sahen, hielten die Bienen schnurstracks auf mich zu. Da rannte ich schnell weg. Ich wollte ja nicht gestochen werden. Ich habe dann meinem Opa Nörgel davon erzählt. „Das muss eine Zeidlerbeute sein! Ich wusste gar nicht, dass es so etwas noch gibt“, erklärte er mir.
„Eine Zeidlerbeute?“ meinte ich. „Ja, bis ins 19. Jahrhundert hinein schlugen bestimmte Menschen, die Zeidler, Löcher in Baumstämme und verschlossen sie mit einem Brett – bis auf ein kleines Loch. Wenn dann Bienen in die Höhle eingezogen waren, holten die Zeidler, also die Honigsammler, den Honig aus ihren Waben. Das mögen die Insekten natürlich nicht. Deshalb greifen sie jeden an, der an ihrer Wohnung klopft“, sagte Nörgel. Heute erbeuten die Bienenhalter den Honig nicht mehr auf diese Art, weiß mein Opa. Sie entnehmen nur einen Teil davon aus rechteckigen Holzkästen, in denen die Insekten nun leben. Dem Bienenvolk schadet das nicht und es greift den Imker auch nicht an. Die Zeidlerbeute im Dudenhofener Wald gehört dem Imkerverein Speyer. Honig wollen die Imker erstmal keinen ernten. Und falls später doch einmal, dann nur ein bisschen, hat mir ein Imker gesagt.