Nils erklärt: Wieso gehen alle freiwillig in die Volkshochschule?

Kinder und Jugendliche stöhnen oft genug über die Schule und viele sind froh, wenn die Zeit endlich vorbei ist. Es gibt aber viele Leute, die gehen freiwillig in die Schule in ihrer Freizeit – sogar Kinder. Und dafür zahlen sie auch noch Geld. Die Volkshochschule ist so eine freiwillige Schule, die sehr gut besucht wird, weil es dort spannende und interessante Sachen gibt, die gelernt werden können. Das fängt mit dem Spielen eines Musikinstruments an und geht bis zum Malen oder Sprachen lernen, die nie in der Schule auf dem Lehrplan stehen würden. Die Erwachsenen und Kinder gehen in die Volkshochschule am Feierabend oder im Fall von Rentnern auch am Morgen. In manchen Volkshochschulen kann die Mittlere Reife oder das Abitur nachgeholt werden. Das nennt sich dann Abendgymnasium und ist richtig stressig, da die Schüler oft tagsüber arbeiten. Die meisten Kurse sind aber reine Spaßkurse, die von den Schülern besucht werden, weil ihnen das Thema gefällt und sie in ihrer Freizeit da mehr machen wollen. Die Lehrer in der Volkshochschule haben nicht immer studiert wie die Lehrer in der Schule, sondern sprechen eine Sprache vielleicht einfach nur sehr gut oder können besonders toll malen, kochen, Gitarre spielen, Computer reparieren oder turnen. Das Programm von so einer Volkshochschule ist entsprechend riesig. Kultur regional

Nils erklärt: Rhythmische Sportgymnastik

Meine Schwester Nessy hat ein neues Hobby: Rhythmische Sportgymnastik. Weil ich unbedingt wissen wollte, was sie da eigentlich macht, habe ich sie in ihrer Trainingsstunde besucht. Und mich dabei sehr gewundert: In ihrem Kurs sind nämlich nur Bibermädchen. „Du kannst aber gerne mitmachen“, hat sie mich aufgefordert. Jungs seien ja schließlich nicht verboten. Erst mal habe ich aber nur zugeschaut. Mit musikalischer Begleitung haben die Mädels auf einer großen Matte geturnt und getanzt. Dabei haben sie auch Seile, Reifen, Bälle oder Keulen in ihre Kür – so heißt eine bestimmte Abfolge von Figuren – eingebaut. Die Sportart ist aber nicht zu unterschätzen. Dabei geht es nämlich um das richtige Körpergefühl und Gleichgewicht. Die Turnerinnen sind ganz schön fit und gelenkig. Dafür trainieren sie aber auch sehr viel. Seit 1984 ist Rhythmische Sportgymnastik auch eine olympische Disziplin. Ich glaube, so viel Training ist mir dann doch zu viel. Dafür werde ich Nessy aber anfeuern, wenn sie mit ihrer Kür auftritt.

Nils erklärt: Das Hybridhuhn

Es gibt viele Hühnerrassen, solche mit langen Beinen, kleine Hühner, kräftige Hühner und es gibt Hybridhühner. Das sind Hühner, die von der Industrie extra gezüchtet wurden, entweder um besonders viel Fleisch (Fleischhybriden) zu liefern oder um viele Eier zu legen (Legehybriden). Diese Zucht hat nichts mehr mit einem Hahn und seiner Henne zu tun, das passiert eher im Labor. Es gibt nur wenige Firmen, die Hybridhühner erzeugen. Hybridhühner können natürlich auch Nachwuchs bekommen. Die haben dann aber nicht mehr die erwünschten Eigenschaften der Eltern. Deshalb müssen Landwirte, die von der Hühnerhaltung leben wollen, solche Tiere immer wieder bei den Großkonzernen nachkaufen.

Nils fragt: Wie entsteht ein Gewitter?

In der Nacht zum Freitag bin ich von einem lauten Rumpeln geweckt worden. „Nanu, ist Papa wieder aus dem Bett gefallen?“, hab’ ich ganz verschlafen meinen Bruder Nals gefragt. Doch es war gar nicht Papa Nagbert. Draußen tobte ein heftiges Gewitter. Nals und ich sind gleich ans Fenster gerannt. Es war großartig: Donner grollte, Regen rauschte, und Blitze in den tollsten Formen zuckten über den Himmel. Im Sommer gibt es besonders viele Gewitter, denn der Boden wird durch die Sonne aufgeheizt. Die Feuchtigkeit aus dem Boden, den Flüssen und Seen verdunstet und erwärmt die Luft über der Erde. Diese feuchtwarme Luft wird leichter, steigt auf und kühlt sich, je weiter sie nach oben kommt, wieder ab. Gewitterwolken bilden sich, und es entsteht eine elektrische Spannung, die sich in Blitzen entlädt. Im sogenannten Blitzkanal erwärmt sich die Luft schlagartig, was eine Druckwelle auslöst, die sich mit Schallgeschwindigkeit (etwa 333 Meter pro Sekunde) bewegt und dabei das Geräusch macht, das wir als Donner kennen. Du kannst errechnen, wie weit ein Gewitter in etwa entfernt ist: Du musst zählen, wie viele Sekunden zwischen Blitz und Donner liegen und diese Zahl durch drei teilen. So erhältst du die Anzahl der Kilometer. Liegen zwischen Blitz und Donner zum Beispiel neun Sekunden, dann ist das Gewitter etwa drei Kilometer entfernt. Seite 3

Nils erklärt: Die Aktion „Stadtradeln“

Fahrten mit dem Auto sind nicht gut für die Umwelt. Die bisher üblichen Verbrennungsmotoren stoßen Gase aus, die die Luft verschlechtern. In einer Stadt ohne große Berge wie Speyer ist deshalb Radfahren die bessere Fortbewegungsart. Daran soll die Aktion „Stadtradeln“ erinnern. Die Teilnehmer versuchen drei Wochen lang, möglichst viel mit dem Fahrrad zu fahren. Die Kilometer werden im Internet erfasst, wo auch unterwegs entdeckte gefährliche Stellen gemeldet werden können. Auch Kinder dürfen mitmachen. Wie es genau funktioniert, steht unter www.stadtradeln.de/Speyer oder ist bei Projektleiterin Fabienne Körner, E-Mail speyer@stadtradeln.de und Telefon 06232 142596, zu erfahren.

Nils berichtet: Fünf Stunden aufs Spielen warten

Auf der Spielemesse Gamescom zeigen die Hersteller von Computer- und Videospielen jedes Jahr ihre neuesten Games. Manchmal werden Spielszenen auf riesigen Leinwänden gezeigt, viele Spiele, die man erst in ein paar Wochen oder Tagen in Geschäften kaufen oder online herunterladen kann, lassen sich in Köln schon für einige Minuten ausprobieren. Dafür bauen die Spieleverlage oft Dutzende von Computern oder Spielkonsolen auf, damit möglichst viele Besucher gleichzeitig daddeln können. Doch bei so vielen Besuchern wie auf der Gamescom kommt es häufig zu langen Warteschlangen. Im vergangenen Jahr haben nämlich rund 355.000 Menschen die Messe besucht. Bei heißerwarteten Spielen müssen die Messebesucher deswegen oft stundenlang Anstehen – drei, vier, fünf Stunden sind keine Seltenheit. Warum man sich das antut? Das sind eben große Fans, die unbedingt ein bestimmtes Spiel ausprobieren wollen – noch vor ihren Freunden. Mit Smartphones oder mitnehmbaren Spielkonsolen lässt sich die Wartezeit etwas überbrücken.

Nils erklärt: Triticale ist eine Getreidesorte

Gräser sind für euch Menschen unheimlich wichtig. Nicht etwa wegen des Rasens bei euch am Haus, der überwiegend aus Gräsern besteht. Nein, Gräser sind ungeheuer wichtig für eure Ernährung. Zu den Gräsern gehören alle Getreide. Ziemlich bekannte Getreide sind Weizen, Hafer, Roggen oder Gerste. Ebenfalls Getreide sind aber auch Hirse, Mais und Reis, die vielleicht mancher nicht unter die Gräser eingeordnet hätte. Getreide esst ihr Menschen nicht nur selbst, ihr füttert damit auch das Vieh, das euch Milch und Fleisch liefert. Die Körner der Getreide, so kann man also mit Fug und Recht sagen, sind die Ernährungsgrundlage der Menschheit.

Hier will ich euch jetzt aber mal noch ein Getreide vorstellen, das nicht jeder kennt, das aber in Deutschland häufig angebaut wird. Es gehört zu den fünf am häufigsten angebauten Getreidearten hier im Land, und ihr Name ist Triticale. Es ist eine Kreuzung aus Weizen und Roggen. Sie vereint in sich Vorteile von beiden Ausgangsgetreiden: Vom Weizen hat Triticale die gute Backfähigkeit, hohe Erträge und kurzes Stroh; vom Roggen den geringen Anspruch an Boden und Klima.

Der komische Name leitet sich ab aus den wissenschaftlichen Namen von Weizen (Triticum aestivum) und Roggen (Secale cereale). Auch in unserem Bundesland Rheinland-Pfalz wird Triticale angebaut. Pro Jahr werden hier etwa 100.000 Tonnen der Körner geerntet. Das ist schon viel. Ihr könntet damit einen Würfel füllen, desen Kanten jeweils über 50 Meter lang sind. Noch viel mehr wird aber in ganz Deutschland geerntet: Über zwei Millionen Tonnen. Das ist zwanzig Mal so viel.

Nils fragt: Wieso sollen Kinder schon Demokratie lernen?

Die Kreisverwaltung bekommt jedes Jahr viel Geld, um mit Jugendlichen und sogar Kindergartenkindern Demokratie zu üben. Das fängt nämlich nicht erst im Erwachsenenalter an und ist auch nicht nur was für Politiker. Jeder nimmt täglich an demokratischen Prozessen teil. Schon in der Familie kann Demokratie geübt werden, wenn die Kinder untereinander entscheiden, welches Fernsehprogramm läuft oder wer das Geschirr abräumen muss. Erst recht sollte es auf dem Spielplatz oder im Verein demokratisch zugehen. Also nicht einer sagt, was zu tun ist, was dann auch oft genug der mit den größten Muskeln ist, sondern die Gruppe entscheidet. Und so sollte es auch bei Konflikten funktionieren. Bestimmte Vorfälle können Kinder in der Gruppe besprechen, statt hinter dem Rücken der Betroffenen zu hetzen. Denn das artet dann schnell in Mobbing aus, was ganz schlimm sein kann und zeigt, dass in der Gruppe etwas nicht stimmt. In einem gewissen Rahmen funktioniert Demokratie auch zwischen Kindern und ihren Eltern. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt. Irgendwann sagt wohl jeder Papa und jede Mama, dass nicht die Kinder bestimmen, sondern die Eltern − selbst wenn die Kinder in der Mehrzahl sind. Seite 3

Nils berichtet: Meisterschaft für Murmelspieler

Mit Murmeln habt ihr bestimmt schon gespielt. Mit den kleinen Kugeln lassen sich allerlei Spiele und Wettbewerbe veranstalten. Was ihr vielleicht nicht wisst: Es gibt im Murmelspiel richtige Wettkämpfe – so wie auch in anderen Sportarten wie Kegeln oder Tennis. In Ludwigshafen ist die Anlaufstelle für alle Murmelspieler der 1. Murmelspielclub in Friesenheim. Er veranstaltet am Samstag sogar die „German Open“ – also ein Turnier, das Spieler aus ganz Deutschland anlocken soll. Wenn euch das interessiert, schaut einfach auf der Murmelanlage (Bambus-Murmel-Ranch) hinter der Radrennbahn in Friesenheim vorbei. Um 11 Uhr geht’s los. Die Spieler freuen sich bestimmt über Zuschauer. Zwölf Mannschaften sind angemeldet. In der Ankündigung heißt es: „Alle wollen den Flair dieses ehemaligen Kinderspiels als Sport erleben.“ Das Motto des Tages ist witzig: „Klicker roll, Klicker roll, Klicker roll roll roll“. Wenn ihr noch mehr erfahren möchtet: Unter Telefon 0621/697342 gibt’s Informationen über den Friesenheimer Verein.