Nils fragt: Woher kommt der Name der Gottesanbeterin?

In einem Garten in Münchweiler wurde eine Gottesanbeterin gefunden. Das ist ein ganz schön beeindruckendes Insekt, das auch ein bisschen gruselig aussieht. Seinen Namen hat das Tier von seiner Körperhaltung: Es hat die Vorderbeine oft angewinkelt – das sieht dann aus, als würde es beten. Mir gefällt der dreieckige Kopf besonders gut, der sehr beweglich ist. Gottesanbeterinnen gehören zu den Fangheuschrecken und stehen unter Naturschutz, weil es in Deutschland nicht viele von ihnen gibt. Man darf sie weder einfangen noch als Haustiere halten. Diese Tiere leben nur ein Jahr lang. Die Larven schlüpfen im Frühling, man nennt sie auch Nymphen. Die erwachsenen Tiere werden Imagines genannt. Das Verrückteste bei den Gottesanbeterinnen ist die Paarung: Denn danach fressen die Weibchen die Männchen oft auf. Die werden dann wohl nicht mehr gebraucht. Seite 5

Nils fragt: Was ist der Luitpoldhafen?

In Ludwigshafen wird am Luitpoldhafen gefeiert. Da habe ich Opa Nörgel gefragt, was es damit auf sich hat. Er hat gebrummt und mir dann erklärt, dass der Luitpoldhafen vor vielen Jahren gebaut worden ist – und zwar von 1893 bis 1898. Er ist 2,5 Kilometer lang. Früher haben dort viele Frachtschiffe festgemacht und sind be- und entladen worden, hat sich Opa erinnert. Doch heute kommen nur selten Rheinschiffe. Die Container-Frachter fahren in den benachbarten Kaiserwörthhafen. Es gab im Luitpoldhafen früher auch eine Schleuse, die Reste könnte ihr dort noch sehen. Heute ist dort ein Damm und der Luitpoldhafen ist wie eine Sackgasse. Viele Ruderer trainieren dort mit ihren Booten. Industriegebäude sind Wohnhäusern gewichen. Am Wochenende werden im Hafen lauter Spaßgefährte herumpaddeln. „Ach ja, Nils. Benannt ist der Hafen nach dem bayerischen Prinzregenten Luitpold – damals als der Hafen gebaut wurde, gab es noch Könige und Prinzen und die Pfalz gehörte zu Bayern. Aber das ist eine andere Geschichte“, hat Opa gesagt.

Nils erklärt: Eid al-Adha: Das Opferfest im Islam

Seit gestern feiern Muslime in aller Welt ihr wichtigstes Fest: das Opferfest. Auf Arabisch heißt es Eid al-Adha. Die Türken nennen es Kurban Bayrami. Hinter dem Fest, das vier Tage dauert, steckt eine Geschichte aus dem Koran. Das ist das Heilige Buch der Muslime. Sie steht aber auch in der Bibel, also in der Heiligen Schrift der Christen. Und auch die Juden glauben an die Erzählung. Sie geht so: Gott wollte überprüfen, ob die Menschen wirklich an ihn glauben. Als Probe befahl er einem Familienvater, seinen Sohn zu opfern. In der islamischen Welt heißt der Vater Ibrahim. Die Christen und Juden nennen ihn Abraham. Und der Sohn, um den es ging, der hieß bei den Muslimen Ismail. In der Bibel ist der Name Isaak.

Die Geschichte endet gut: Denn Gott (die Muslime nennen ihn Allah) sah, dass der Familienvater tatsächlich bereit war, seinen Sohn zu opfern. Da befahl Gott, es doch nicht zu tun. Stattdessen wurde ein Widder geschlachtet. Um daran zu erinnern und Gott zu danken, schlachten Muslime bis heute zum Eid al-Adha Tiere. Meistens sind das Schafe oder Ziegen. Das Fleisch wird dann oft den Armen geschenkt.

Kinder bekommen zum Opferfest Geschenke. Die Familien treffen sich. Viele ziehen sich schick an. So wie bei den Christen zu Weihnachten schickt man sich gegenseitig Feiertagsgrüße. Auf Arabisch sagt man: Eid mubarak! Auf Türkisch: Bayramin kutlu olsun. Das heißt: gesegnetes Fest.

Nils erklärt: Nazizeit in der Region

Die meisten von uns erfahren in der Schule, was in der Nazizeit passiert ist. Wie man mit der Erinnerung umgehen soll, ist ein Problem. Beispielsweise wenn es um das Grab von Joseph Bürckel (1895-1944) geht. Der stammte aus Lingenfeld und meldete als „Gauleiter“ stolz, die Region mit Massendeportationen „judenfrei“ gemacht zu haben – also Mitbürger und Nachbarn unserer Großeltern in den Tod geschickt zu haben. Sein Grab wird noch heute in Neustadt gepflegt. Spannend ist auch, dass der in Mannheim geborene einstige Architekt Adolf Hitlers, Albert Speer (1905-1981), nach dem Krieg ein Stadtplanungsbüro eröffnete, das unter anderem den Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide und die Verlegung des Bahnhofs der Chemiestadt entwarf. Früher wollte Speer für Hitler die Stadt „Germania“ bauen.

Nils erklärt: Auch Fische atmen

Auch Fische brauchen Sauerstoff um zu leben. Im Gegensatz zum Menschen bekommen sie den Sauerstoff aber nicht aus der Luft, sondern aus dem Wasser. Dabei atmen die Fische über Kiemen und nicht über Lungen. Die befinden sich direkt hinter den Augen an beiden Seiten des Kopfes. Sobald der Fisch sein Maul öffnet, strömt Wasser ein, das durch die Kiemen gepresst wird und beim Schließen des Mauls unter den Kiemendeckeln wieder herauskommt. Wenn im Wasser nicht genug Sauerstoff drin ist, können die Fische ersticken. Manchmal schwimmen die Fische dann in die Nähe der kühleren und sauerstoffreicheren Zuflüsse oder kommen an die Oberfläche, um nach Luft zu schnappen. Wenn das Wasser nicht mehr in Ordnung ist, verändert es oft seine Farbe und beginnt zu stinken. Dann ist es aber meistens für die Fische schon zu spät.

Nils berichtet: Kattas mampfen gerne Obst und Gemüse

Im Landauer Zoo gibt es allerlei Tiere. Einige davon kennt ihr vielleicht aus dem Film „Madagascar“. Der Katta Konrad aus dem Landauer Zoo, für den die Schüler der Konrad-Adenauer-Realschule plus nun die Patenschaft übernehmen, sieht aus wie King Julien. Sie sehen sich ähnlich, da beide zu der Art der Lemuren gehören, wie Jens-Ove Heckel erklärt, der Chef des Zoos. Kattas zeichnen sich durch ihre großen gelben Augen und ihren langen schwarz-weiß gestreiften Schwanz aus.

Im Landauer Zoo könnt ihr den Halbaffen beim Herumklettern zusehen. „Am liebsten essen sie Obst, Gemüse und Blätter“, weiß Zoochef Heckel. Sie leben in einer klar geordneten Familie. Jeder muss um seinen Rang kämpfen, die Schwächsten werden dann ausgestoßen. Aber diese werden dann zum Beispiel in andere Zoos gebracht, wo sie eine neue Familie finden.

Die Frauen haben übrigens das Sagen in der Familie. Die Weibchen tragen ihre Kinder rund 135 Tage aus. Zwischen September und Anfang Oktober werden dann die Jungtiere geboren. Häufig gibt es Zwillingsgeburten. Die jungen Kattas brauchen drei bis fünf Jahre, bis sie ausgewachsen sind. Kattas können bis zu 15 Jahre alt werden.

Wie ihr vielleicht vermutet habt, kommen Kattas von der Insel Madagascar. Dort leben sie in Gruppen von 13 bis 15 Tieren. Es gibt aber nur noch ganz wenige. Ihr Zuhause wird ihnen nach und nach weggenommen: Die Wälder in Madagascar werden nach und nach gerodet. Meisten entstehen dann Viehweiden. Nicht nur den Lebensraum durch Rodung verlieren sie, sondern auch ihre Nahrungsgrundlage. Bedroht werden sie zudem noch von Menschen, die sie wegen ihres Fleischs jagen.

Im Landauer Zoo sind die Tiere sicher. Hier leben neun Kattas: drei Jungtiere und jeweils drei ausgewachsene Kattamännchen und -weibchen. Wenn ihr wollt, könnt auch ihr eine Patenschaft für einen Katta abschließen – oder für eines der rund 300 anderen Tiere. Dabei ist aber zu beachten, dass man mit dem Geld nicht nur das „eigene“ Tier unterstützt, sondern den ganzen Zoo.

Info

Der Landauer Zoo hat im Sommer jeden Tag von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Kinder zahlen 3,50 Euro Eintritt, Erwachsene 7,50 Euro.

Nils erklärt:: Crowdfunding

Das Wort „Crowdfunding“ kommt aus dem Englischen. „Crowd“ heißt so viel wie Menschenmenge, und „Funding“ wiederum bedeutet Finanzierung. Das bedeutet, viele Leute finanzieren gemeinsam ein bestimmtes Projekt.

Genutzt wird das alternative Finanzierungsmodell meist von Leuten, die zwar eine neue Idee haben, aber kein Geld, diese auch umzusetzen. Die Initiatoren – das können zum Beispiel Erfinder oder auch Künstler sein – präsentieren ihre Projekte im Internet und sagen, wie viel Geld sie bis wann brauchen.

Wenn jemand ein Projekt mit Geld unterstützt, erhält er meistens eine Gegenleistung. Wenn sich aber nicht genügend Unterstützer finden, ist die Kampagne gescheitert und das Projekt muss anders finanziert werden. Oder es wird gar nicht mehr umgesetzt. Die Geber bekommen dann ihr Geld zurück.

Nils erklärt: Woher der Senf kommt

Im vierten Jahrhundert nach Christus vermischte der Römer Palladius zerstoßene Senfkörner mit Essig, Olivenöl und Honig. Fertig war die Gewürzpaste. Die Senfkörner sind Samen einer wilden Kohlart, die zur Familie der Kreuzblütler gehört. Die Pflanzen entwickeln kleine Schoten mit bis zu 25.000 Samen. Diese sind geschmacklos. Erst, wenn sie zermahlen werden, entsteht ein aromatisches Öl, das Allyl-Senföl. In früheren Zeiten konnten sich ärmere Leute keine teuren Gewürze leisten. Pfeffer und viele andere Gewürze wurden aus Südostasien oder Afrika nach Europa per Schiff gebracht und waren oft so teuer wie Gold. Da aber jeder seine Speisen würzen wollte, fand man in der Senfpflanze einen guten Ersatz.

Ob ein Senf scharf, mild oder süß sein soll, hängt von der Senfsaat ab. Gelbsenfsaat nimmt man für eher mildem Senf, Braunsenfsaat, um scharfen Senf zu produzieren. Beim süßen Senf werden beide Sorten verwendet, und es kommen noch Zucker hinzu und eine geheime Würzmischung, die die Hersteller nicht verraten. Die gelbe Farbe bei allen Senfsorten entsteht durch den Zusatz von Kurkuma, auch Gelbwurz genannt. Diese Pflanze kommt aus Südasien.

Bereits im 17. Jahrhundert nutzte man die Redewendung „Seinen Senf dazugeben“, wenn jemand ungefragt seine Meinung äußert. Da Senf früher etwas Besonderes war, gaben die Gastwirte zu fast jedem Essen Senf dazu, um die Mahlzeit aufzuwerten – selbst, wenn der Senf überhaupt nicht zum Essen passte. Pfannkuchen oder Grießbrei mit Senf? Da hat wohl jemand ungefragt seinen Senf dazugegeben!

Nils erklärt: Die Weißtanne

Natürlich ist die Weißtanne nicht weiß eingefärbt, die Nadeln sind klassisch grün. Sie hat ihren Namen von der hellen Rinde. Sie ist wegen ihrer schönen, abgerundeten, weichen Nadeln, die von unten grau sind, beliebt als Weihnachtsbaum. Oft sind Weihnachtsbäume, vermeintliche Tannen, aber Fichten: Die lassen ihre Zapfen hängen, während sie bei den Tannen auf den Zweigen stehen. Fichtenzapfen fallen auf den Boden, einen Tannenzapfen kann man da nie finden. Der zerfällt nämlich am Baum. Von ihm bleibt nur eine dünne, kahle Spindel zurück, die nach oben ragt. Das Holz der beiden ist ähnlich, aber im Gegensatz zur Fichte harzt das der Weißtanne nicht. Früher war deren Holz sehr begehrt und wurde beispielsweise aus dem Schwarzwald zum Schiffsbau nach Holland transportiert.

Rheinland-Pfalz gehört nicht zu den natürlichen Verbreitungsgebieten der Weißtanne. Sie hat sich allerdings nach der letzten Eiszeit von Spanien, Italien und dem Balkan nach Norden verbreitet und soll nun verstärkt hier angesiedelt werden. Ziel ist es, die Fichten in Mischwäldern durch Tannen zu ersetzen. Weil die so langsam wachsen, wird das aber sehr lange dauern. „Förster denken langfristig, 100 Jahre reichen da nicht aus“, erklärt Bernd Rose von Landesforsten.

Nils fragt: Woher kommt das Pepsi im Cola?

Es ist braun, flüssig, ziemlich süß und vielleicht habt ihr es schon mal getrunken: Pepsi Cola. Doch warum heißt dieses Getränk eigentlich Pepsi Cola? Ein Apotheker namens Caleb Bradham in North Carolina in Amerika hat es 1898 erfunden. Der Name Pepsi Cola ist auf die ursprünglichen Inhaltsstoffe Pepsin und Kola-Nüsse zurückzuführen. Seit den 1960er-Jahren gibt es Pepsi Cola auch in Deutschland zu kaufen. 1886 erfand der Arzt und Apotheker John S. Pemberton in Atlanta in Amerika ein ähnliches Getränk: Die Coca-Cola, deren Hersteller heute ein großer Konkurrent des Pepsi-Cola-Produzenten ist. Das genaue Rezept ist laut dem Pepsi-Hersteller Pepsico streng geheim – das behauptet auch Coca-Cola von seiner Formel. Die genaue Zusammensetzung kennen wir also nicht. Sicher ist aber, dass die Limonade Zucker und auch Kohlensäure enthält, die dafür sorgt, dass es bei uns auf der Zunge prickelt.