Nils fragt: Was ist ein Blitz?

Beim letzten Unwetter ist auch meine ganze Familie sehr erschrocken. Es hat ganz laut „Bumm!“ gemacht. Sogar Opa Nörgel ist die Zeitung aus der Hand gefallen. Wir sind alle nach draußen gelaufen, um nachzuschauen. In den großen Baum in Nagerhausen ist ein Blitz eingeschlagen. Als wir wieder drinnen waren – es hat geregnet und gewittert, also sind wir schnell rein –, habe ich Oma Nagute gefragt, wie so ein Blitz entsteht. Oma hat gesagt, dass in den Wolken das Wasser aneinanderreibt. Denn die Wolken sind Wasserdampf, der ganz weit oben im Himmel schwebt. Durch das Reiben lädt sich die Luft mit Elektrizität auf. Wenn genug Elektrizität da ist, entlädt die sich wieder. Dann kommt ein Blitz nach unten geschossen. Blitze gibt’s in ganz vielen Sorten, meistens als Strich, der gezackt nach unten schießt. Er schlägt dann oft in etwas ein, dass sehr hoch ist. Also: „Bei Gewittern weg von Bäumen bleiben“, hat mir Oma geraten. Danach hört man den Knall, das ist der Donner, den der Blitz erzeugt. Opa ist übrigens gar nicht mit rausgegangen und hat nur gesagt: „Pah, das war doch kein Blitz! Früher hatten wir noch richtige Blitze!“ Seite 2

Nils erklärt: Wir leben in der Eiszeit

35 Grad im Schatten, Badehose, Handtuch und Sonnencreme. Schaut man das Wetter an, ist es kaum zu glauben: Seit 2,6 Millionen Jahren leben wir in einer Eiszeit. Das bedeutet nur, dass beide Pole mit Eiskappen bedeckt sind. Das Klima der Erde ist immer im Wandel – auch in Eiszeiten gibt es deutlich wärmere und kältere Phasen. So waren beispielsweise in der letzten Warmzeit, dem sogenannten Eem (so heißt ein Fluss in Holland) die Temperaturen noch wärmer als jetzt. Das Eem begann vor 126.000 Jahren und endete vor 115.000 Jahren. Es war so warm, dass viele Tiere, wie beispielsweise das Nilpferd aus dem warmen Afrika bis zum Rhein auswanderten. Der Eem-Warmzeit folgte die Würm-Kaltzeit (ein Fluss in Bayern). Sie endete vor etwa 11.700 Jahren. Vielen Tieren waren die Winter zu kalt und sie starben aus oder zogen sich wieder in den Süden zurück. Wissenschaftler können diese Zeiten übrigens relativ genau eingrenzen. Sie bestimmen dafür unter anderem das Alter von tierischen und pflanzlichen Funden. Die jetzige Erwärmung ist nach Meinung vieler Wissenschaftler übrigens durch den Menschen gemacht.

NILS FRAGT: Was ist die ISS?

Habt ihr schon mal von Alexander Gerst gehört? Der ist öfter mal im Fernsehen zu sehen, nicht nur auf dem Kinderkanal, da auch, aber auch im Erwachsenen-Fernsehen. Alexander Gerst ist Astronaut, das heißt, er fliegt ins All und erforscht, wie es dort so ist. Im Moment ist Alexander Gerst wieder im Weltraum, genauer gesagt ist er auf der ISS. ISS steht für International Space Station, das ist englisch und heißt übersetzt Internationale Raumstation. Die ISS umkreist schon seit einigen Jahren die Erde, in einer Höhe von etwa 400 Kilometern. Sie wurde von vielen Ländern zusammen gebaut, die USA und Russland sind beteiligt, aber auch andere europäische Länder, dazu Kanada und Japan. Die Station ist ständig bemannt, das heißt, dass immer Menschen an Bord sind. Alexander Gerst war schon 2014 für einige Monate auf der ISS, vor rund vier Wochen ist er ein zweites Mal hingeflogen, er bleibt bis Weihnachten etwa im All. Zu bestimmten Zeiten kann man die ISS sogar mit bloßem Auge sehen.

Nils berichtet: Schinderhannes in Otterberg

Um berühmte Menschen ranken sich oft Geschichten, von denen man nicht genau weiß, ob sie wahr sind. So eine Erzählung ist auch der Besuch des Schinderhannes in Otterberg. Der berüchtigte Räuber hieß eigentlich Johannes Bückler und wurde 1779 geboren. In seinen 24 Lebensjahren hat er gestohlen, geraubt, erpresst und gemordet. Wie viele Straftaten er begangen hat, weiß man nicht so genau. Mal ist von 130, dann von mehr als 200 die Rede. Jedenfalls wurde er 1803 zum Tode verurteilt. Dieser Schinderhannes soll einmal im Blauen Haus zu Mittag gegessen haben. Als die Polizisten unterwegs waren, um ihn zu verhaften, hat ihm das ein Otterberger ins Ohr geflüstert. Daraufhin soll er der Erzählung nach durch das geschlossene Fenster auf sein Pferd gesprungen und im Galopp davongeritten sein. Sein Pferd verlor dabei ein halbes Hufeisen, das an den Eisenring angeschweißt wurde, an dem der Flüchtende sein Pferd angebunden hatte. Neben dem Haupteingang zum Gasthaus sind noch heute der Ring und das halbe Hufeisen zu sehen.

Nils fragt: Was macht ein Schuhmacher?

Turnschuhe sind meine Lieblingsschuhe. Ich trage sie, bis die Sohle abgewetzt ist. Und dann werfe ich sie in einen Altkleidercontainer. Nörgel-Opa bringt seine schwarzen Lederstiefel, Größe 43, zum Schuhmacher. Mir kommt es so vor, als ob die Schuhe genauso alt sind wie er. Aber Opa Nörgel besteht darauf: „Neue Sohlen drauf und sie sind wie neu!“ Ein Schuhmacher ist jemand, der Schuhe in Handarbeit herstellt und sie repariert. Das ist ein Handwerksberuf, den es schon im Mittelalter gegeben hat. Umgangssprachlich wird ein Schuhmacher auch „Schuster“ genannt.

Der Schuhmacher, zu dem Opa Nörgel geht, sitzt in seiner Werkstatt und bearbeitet Opa Nörgels Stiefel mit Werkzeugen wie einer Beißzange oder einem Hammer, damit Opa Nörgel später sagen kann: „Siehste Nils, die sind wie neu!“

Nils fragt: Wieso gibt es CDU und CSU?

CDU, CSU, Fraktionsgemeinschaft: Nils begreift das alles nicht mehr. Hilfesuchend läuft er zu Opa Nörgel, um sich das erklären zu lassen. „Na ja, die Bayern sind eben irgendwie anders“, schmunzelt Opa Nörgel. Das sei auch vor etwa 70 Jahren so gewesen, als sich in Deutschland nach dem Weltkrieg die Parteien neu bildeten. 1945 gründete sich in Bayern die „Christlich-Soziale Union“, also die CSU. Als 1950 dann die „Christlich Demokratische Union“, also die CDU, gegründet wurde, machten die Bayern nicht mit. Und das, obwohl die Mitglieder und Wähler beider Parteien oft ähnliche politische Ansichten vertreten. Deshalb spricht man auch von den Schwesterparteien CDU und CSU.

Bei Wahlen, erklärt Opa Nörgel, sei das nun so: Die CDU kann in allen Bundesländern gewählt werden – außer in Bayern. Dort steht eben „CSU“ auf dem Wahlzettel. Im Bundestag sitzen dementsprechend Bundestagsabgeordnete der CDU, darunter derzeit 14 aus Rheinland-Pfalz. Dazu kommen noch 46 CSU-Abgeordnete aus Bayern. Zusammen bilden alle diese Frauen und Männer eine gemeinsame Gruppe im Parlament. So etwas heißt, erläutert Opa Nörgel, Fraktion. Und weil die Abgeordneten aus zwei verschiedenen Parteien, eben CDU und CSU kommen, spricht man auch von einer Fraktionsgemeinschaft.

Nils erklärt: Wie ich Falschgeld erkennen kann

Mein kleiner Bruder Nals ist vielleicht einer! Wollte er mir doch glatt Spielgeld andrehen! Na ja, das Geld aus dem Monopoly-Spiel war leicht zu erkennen als Spielgeld. Bei Falschgeld, also Geld, das jemand in betrügerischer Absicht hergestellt hat, damit andere glauben, dass es echt ist, ist das nicht immer so einfach zu erkennen, was echt und was falsch ist. Die Polizei empfiehlt, einen Schein genau anzuschauen. Echte Banknoten haben einige Sicherheitsmerkmale, die jeder überprüfen kann – ganz ohne technische Hilfsmittel. So fühlen sich Geldscheine besonders an, so gar nicht wie normales Papier. Das kannst Du ja mal überprüfen, indem Du einen garantiert echten Schein mal anfasst, einen, den Papa oder Mama direkt von der Bank geholt haben. Dann gibt es noch das Wasserzeichen, das man erst sieht, wenn man den Schein gegen das Licht hält. Ein ganz verlässliches Merkmal ist die sogenannte Smaragdzahl. Die steht links unten auf dem Schein und gibt den Wert des Scheins an, den man in der Hand hält. Die Zahl ändert ihre Farbe von Smaragdgrün ins tief Blaue, wenn man den Schein kippt. Das ist laut Polizei so gut wie gar nicht zu fälschen.

Nils berichtet: Der WM-Pokal

Es ist der Traum aller Fußballer, einmal den WM-Pokal zu gewinnen. Der 37 Zentimeter hohe und etwas mehr als sechs Kilogramm schwere Goldpokal wird seit 1974 überreicht. Die Trophäe hat der italienische Künstler Silvio Gazzaniga entworfen. Der Pokal soll zwei Sportler darstellen, die eine Weltkugel halten. Am unteren Teil des Pokals sind grüne Halbedelsteine eingearbeitet. Auf der Unterseite werden die jeweiligen Weltmeister eingraviert. 2014 gewann Deutschland den Pokal in Brasilien. Im Stadion durften die Spieler die Trophäe dann in die Höhe stemmen. Nach der Siegesfeier musste die Nationalelf den Pokal aber zurückgeben. Zumindest den echten. Mit nach Hause nehmen – sozusagen als Erinnerungsstück für den Sieg – durften die Deutschen nur eine Kopie.

Den echten Pokal könnt ihr euch normalerweise im Fifa-Museum in Zürich anschauen. Seit September vergangenen Jahres ist er aber auf einer Art Welttournee durch 50 Länder, ehe er nach dem Finale am 15. Juli in Moskau an die Spieler des frisch gekrönten Weltmeisters übergeben wird. Das wird nicht Deutschland sein. Denn die Mannschaft von Joachim Löw ist bereits nach der Vorrunde ausgeschieden.