Nils berichtet: Morgen liest mein Chef

Als RHEINPFALZ-Biber habe ich natürlich auch einen Chef. Er heißt Michael Garthe. Morgen, 30. Juni, 14 Uhr, liest er im überdachten Innenhof des Historischen Museums der Pfalz in Speyer aus Michael Endes Abenteuern um Jim Knopf und den Lokomotivführer Lukas. Der Eintritt ist frei.

Damit startet eine Reihe von Lesungen, in denen bekannte Leute ihre Lieblings-Kinderbücher vorstellen. Denn um die geht es ja in der Ausstellung „Das Sams und die Helden der Kinderbücher“. Auf dem Foto rechts könnt ihr sehen, wie die Museumsleute zum Beispiel die Lokomotive Emma aus den Jim-Knopf-Büchern nachgebaut haben.

Zum Schluss verrate ich euch noch ein Geheimnis: Wenn alles klappt, liest am 8. September im Museum auch mein „Papa“ Steffen Butz, der mich so gut zeichnen kann. (Archivfotos: Hoffmann, Kunz, Historisches Museum der Pfalz/frei)

Nils fragt: Was ist Kartoffelmilch

Milch kommt ja eigentlich von der Kuh, der Ziege oder dem Schaf. Es gibt auch Pferdemilch oder Kamelmilch und es gibt Milch aus der Sojabohne oder aus Hafer. Wer eine Allergie – etwa gegen die Kuhmilch hat – kann zu Sojamilch greifen. Auch wer sich vegan, also ganz ohne etwas vom Tier, ernähren will, kann das tun. Bald soll es noch eine andere Möglichkeit für solche Menschen geben. In Schweden hat eine Wissenschaftlerin ein milchartiges Getränk aus Kartoffeln und Rapsöl hergestellt, das ziemlich neutral schmecken soll, also nicht nach Kartoffel und nicht nach Raps. Mit pürierten Erdbeeren schmeckt es dann wie eine Erdbeermilch. Kaufen kann man die Kartoffelmilch aber noch nicht.

Nils fragt: Wer hat das Eis entdeckt?

Welche Eissorte isst du am liebsten? Vanille, Schokolade oder doch lieber Zitrone? Um herauszubekommen, wann es das erste Eis gab, muss man über 5000 Jahre in die Vergangenheit reisen. Nämlich zu den Chinesen, denen haben wir die Herstellung von Eis zu verdanken. Natürlich sah es damals noch nicht so aus wie heute, und geschmeckt hat es wahrscheinlich auch anders. Denn früher war die Hauptzutat Schnee, den die Chinesen aus den Bergen geholt und in tiefen Erdlöchern gekühlt haben. Zu dieser Zeit gab es ja noch keine Gefriertruhen. Erst kurz bevor sie diese Masse essen wollten, gaben sie noch Honig, Gewürze oder zerstoßene Früchte dazu.

Vor etwa 700 Jahren kam das Eis durch den berühmten Seefahrer Marco Polo nach Europa. Die Italiener verfeinerten das Rezept und ersetzten die Hauptzutat Schnee durch andere Zutaten. Die leckerste Spezialität des Sommers war geboren.

Nils erklärt: Container

Jeder hat schon einmal mit Lego gespielt. Container sind genau so, passen perfekt ineinander und lassen sich zu Türmen stapeln – nur das Container viel, viel größer sind als die Plastiksteine. Beim Transport von Waren auf Schiffen oder in Häfen sparen Container also enorm viel Platz. Eine alte Erfindung sind Container dabei nicht: Der amerikanische Umzugsunternehmer Malcom McLean hatte 1956 die zündende Idee, schon 1961 wurden die international gebräuchlichen Abmessungen für Standardcontainer festgelegt. Der Name Container kommt übrigens aus dem Englischen vom Verb „to contain“: beinhalten, weil soviel reinpasst.

Nils fragt: Was ist ein Saisonarbeiter?

In manchen europäischen Ländern geht es den Menschen nicht ganz so gut uns hier in Deutschland. Es gibt viele Arbeitslose, die dort vom Staat nicht ausreichend unterstützt werden. Die Familien können nicht genügend Essen kaufen und haben auch kein Geld, um im Winter zu heizen. Deshalb reisen sie für ein paar Monate zum Beispiel nach Deutschland oder in die Niederlande, um dort Geld zu verdienen. Auf dem Feld und in den Weinbergen werden jedes Jahr viele Helfer benötigt. „Die meisten Landwirte haben oft seit vielen Jahren die gleichen Helfer,“ erzählt Landwirt Werner Jotter. „Das hat Vorteile für beide Seiten: die Landwirte müssen nicht erst auf die Suche nach Arbeitskräften gehen, man kennt sich bereits und die Arbeiter brauchen nicht neu angelernt werden.“ Dasselbe gilt auch für die Erntehelfer. Wenn ein Bauer neue oder zusätzliche Arbeitskräfte braucht, kann er sich an Agenturen wenden. Das sind Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, Helfer aus Polen, Rumänien oder Bulgarien für bestimmte Tätigkeiten anzubieten.

Nils fragt: Was tut die Lebenshilfe?

Gestern habe ich zum ersten Mal von der Lebenshilfe gehört und direkt meinen Opa Nörgel gefragt, ob die Lebenshilfe denn allen Menschen helfe. Opa Nörgel erklärte mir, dass es sich dabei um einen gemeinnützigen Verein handelt, der für Menschen mit Behinderung und deren Familien gegründet wurde. Die Lebenshilfe will Menschen mit Behinderung helfen, gleichberechtigt am Leben der Gesellschaft teilzunehmen. Bei der Lebenshilfe arbeiten viele Menschen, die eine besondere Ausbildung haben und sich gut mit den unterschiedlichen Behinderungen auskennen. Zum Beispiel gibt es dort Heilpädagogen, Logopäden und Psychologen – also Experten, die Menschen mit Behinderung unterstützen können. Die Experten der Lebenshilfe sind in vielen Orten unterwegs und unterstützen Menschen, die eine Behinderung haben, zum Beispiel in der Schule oder zu Hause. Wusstest du eigentlich, dass es bei der Lebenshilfe auch tierische Experten gibt? Therapiehunde und Pferde nämlich! Therapiebiber gibt es leider noch nicht. Aber wir Nager können ja auch nicht überall sein.

Nils erklärt: Fußball-WM: Beim Feiern ist nicht alles erlaubt

Das gemeinsame Feiern gehört bei einer Fußball-Weltmeisterschaft einfach dazu. Deshalb fiebert auch die Polizei mit: Die Ordnungshüter drücken der deutschen Mannschaft die Daumen und freuen sich, wenn ganz viele Menschen feiern und gute Laune haben. Aber sie müssen eben auch ein Auge darauf haben, dass sich alle beim Feiern an die Regeln halten. Das gilt vor allem fürs Autofahren. Denn Fans feiern zwar gerne mit einem Autokorso in der Innenstadt, wenn ihre Mannschaft gewonnen hat. Laut Polizei ist das aber gar nicht erlaubt und könnte sogar bestraft werden. Das gilt etwa fürs Hupen, das Schwenken von Fahnen aus Autofenstern oder für Fans, die auf der Motorhaube sitzen. Wer so jubelt und einen Unfall baut, für den kann es richtig teuer werden, warnt die Polizei. Ihr Tipp daher: die WM genießen, feiern und jubeln mit der deutschen Mannschaft, aber das Auto in der Garage stehen lassen. Aber jetzt sind am Mittwoch ja erst mal wieder Jogis Jungs an der Reihe, damit es für die deutschen Fußballfans überhaupt einen Grund zum Jubeln gibt.

Nils fragt: Was ist eigentlich die Wirtschaft?

In der Zeitung lest ihr häufig das Wort Wirtschaft oder ihr hört es in Gesprächen. „Der Wirtschaft geht es gut“, heißt es dort. Oder: „Der Wirtschaft geht es schlecht“. Aber was ist das eigentlich: die Wirtschaft? Darunter versteht man alle Einrichtungen und Aktivitäten, durch die etwas gegen Geld angeboten (Angebot) oder gekauft wird (Nachfrage). Solche Einrichtungen sind zum Beispiel Unternehmen oder Haushalte oder auch der Staat. Menschen arbeiten für Geld in Unternehmen, wo Maschinen Produkte herstellen, zum Beispiel Autos. Transportfirmen bringen Waren zum Händler, der sie an Kunden verkauft – etwa im Supermarkt. Oder ein Friseur schneidet die Haare. Banken leihen Menschen Geld, damit die sich etwas kaufen können. All das sind Aktivitäten der Wirtschaft.

Nils erklärt: Was ein Rave ist

In ein paar Jahren kann ich endlich auch mal abends ausgehen. Und ein Rave steht ganz oben auf meiner Liste. Denn da kann man ganz toll tanzen. Der Begriff Rave kommt aus dem Englischen und bedeutet etwa „rasen, schwärmen, toben, fantasieren“. Zu Beginn der 1990er Jahre entstand er auf Veranstaltungen, wo zu elektronischer Musik heftig getanzt wurde. Gemacht wurde diese Musik von DJs, also von Leuten, die Platten auflegen. Das gab es zwar schon in Diskotheken, neu war an den Raves aber, dass sie als einmalige Veranstaltungen in eigens dafür präparierten Orten wie Konzerthallen, Lagerhallen, leerstehenden Häusern und Ähnlichem stattfanden. Wie eben am Wochenende bei Pfaff. Spannend – oder?

Nils fragt: Was ist ein MRT?

„Die Magnetresonanztomografie, kurz MRT, ist ein bildgebendes Verfahren, das vor allem in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Strukturen und Funktion der Gewebe und Organe im Körper eingesetzt wird“, hat mir das Vinzentius-Krankenhaus gesagt. Aha. Und wie soll ich das meinem Bruder Nals erklären? Vielleicht so: Auf einer Liege wird man beim MRT in eine Röhre geschoben und dann quasi durchleuchtet. Das MRT scannt mit Magnetwellen den Körper und erstellt auf einem PC dann ein Bild davon. Es sieht auch Dinge, die der Arzt beim Röntgen nicht sehen kann. In so einem MRT-Ding ist es aber echt komisch. Es rappelt und piepst, wie in einem Raumschiff. Nicht, dass ich noch abhebe. Oder der Sattelschlepper mit dem Gerät vorm Krankenhaus losfährt.