Nils fragt: Was ist ein Steuerbescheid?

Viele Menschen müssen dem Staat nach Ablauf eines Jahres mitteilen, wie viel Geld sie verdient haben. Dazu gibt es von einer staatlichen Stelle – dem Finanzamt – ein Formular, in das sie auf Papier oder am Computer-Bildschirm alle Einnahmen eintragen können. Außerdem geben sie an, wie viele Ausgaben sie hatten, um die Einnahmen verdienen zu können, also beispielsweise die Fahrtkosten zum Arbeitsplatz. Auch einige andere Ausgaben, etwa für die Pflege einer älteren Person in der Familie, können die Betreffenden dort notieren. Das komplett ausgefüllte Formular – ob auf Papier oder online am Computer – ist die Steuererklärung.

Anhand dieser Steuererklärung rechnet das Finanzamt aus, wie viel Steuern für das vergangene Jahr exakt zu zahlen sind. Das Ergebnis teilt sie in einem Steuerbescheid mit. In diesem Steuerbescheid steht auch, wie viel Steuern der Betreffende im Laufe dieses Jahres vorab gezahlt hat. Manchmal war das zu wenig, manchmal aber auch zu viel. Das hängt davon ab, ob man neben seinem Gehalt oder seinem Verdienst noch andere Einkünfte hatte, zum Beispiel Zinsen von der Bank oder Einnahmen aus einer Vermietung. Hat man vorab zu wenig abgezogen bekommen, muss man Steuern nachzahlen, ansonsten bekommt man zu viel gezahltes Geld vom Finanzamt zurück.

Nils erklärt: Pfingstgemeinde

Eine evangelische Pfingstgemeinde trifft sich nicht nur an Pfingsten zum Gottesdienst. Nein, Pfingstgemeinden bieten sogar viel öfter Gottesdienste an als „normale“ Kirchengemeinden. Der Name Pfingstgemeinde kommt daher, dass deren Mitglieder stark an die Kraft des Heiligen Geistes glauben, der ja nach dem Neuen Testament an Pfingsten ausgesendet wurde. Die Pfingstgemeinden sind eine recht neue Variante im Christentum. Ihre Wurzeln hat die weltweite Pfingstbewegung im Erweckungschristentum der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den USA. Einer ihrer ersten Prediger war William J. Seymour.

Die Gottesdienste in dieser Freikirche sind meist viel lebhafter als bei den Katholiken oder Protestanten. Typisch sind Gebete mit ausdrucksvoller Körpersprache. Die Leute stehen oft dabei auf oder fallen auch mal zu Boden. Auch das „Zungenreden“, eine Art ekstatisches Sprechen, wird praktiziert. Von spontanem Applaus bis zum kollektiven Tränenausbruch ist alles möglich. All dies sollen Zeichen dafür sein, dass der Heilige Geist da ist.

Das Bibelverständnis der Pfingstler ist meist fundamentalistisch ausgerichtet. Das bedeutet, dass sich die Gläubigen stark an den Worten der Bibel orientieren. Pfingstgemeinschaften praktizieren meist die Erwachsenentaufe. Homosexualität oder Schwangerschaftsabbruch werden überwiegend abgelehnt.

Weltweit breiten sich solche pfingstlich-charismatischen Bewegungen stark aus. Schätzungen zufolge gehört bereits jeder fünfte Christ einer Pfingstgemeinde an. Auch die Gemeinde in Miesau, die vor allem russische Aussiedler – also Zuwanderer deutscher Herkunft aus Russland – besuchen, ist groß geworden. Daher möchte sie ein neues Zentrum für ihre Mitglieder bauen.

Nils fragt: Sind Ponys Baby-Pferde?

Die Ponys von Fabienne Wolf sind schon süß, oder? Aber wie groß werden die denn, wenn sie erwachsen sind? „Die sind erwachsen“, weiß Fabienne. Ponys sind nicht etwa die Kinder von Pferden. Die nennt man nämlich „Fohlen“. Pony nennt man alle Pferde, die kleiner sind als 1,48 Meter Stockmaß – vom Boden bis zum Halsansatz. Ponys sind also nicht etwa jünger als große Pferde. Ganz im Gegenteil: In der Regel werden sie sogar älter.

Stadtnotizen: Nils berichtet: Königin gesucht in Postgalerie

Vor drei Jahren gab es in der Postgalerie, dem Einkaufszentrum am Speyerer Postplatz, einmal die Wahl zur „Miss Postgalerie“. Kim Reif, eine Schülerin aus Baden, gewann diesen Schönheitswettbewerb für Frauen. In diesem Jahr wird in der Postgalerie eine „Styling Queen“ gewählt. In diesem Wettbewerb geht es darum, wer sich am modischsten kleidet. „Queen“ heißt auf Deutsch „Königin“, „Styling“ ist ein Wort, das längst auch im Deutschen verwendet wird, um zu beschreiben, wie eine Person ihr Äußeres gestaltet. Der Wettbewerb findet am Samstag, 15. September, statt. Ab sofort bis zum 31. August können sich Frauen zwischen 18 und 60 Jahren bewerben. Die Postgalerie und eine Firma, mit der sie die Veranstaltung von 10 bis 18 Uhr zusammen ausrichtet, wählen aus den Bewerberinnen einige Frauen aus, die jeweils 300 Euro erhalten, um für ihr „Styling“ in der Postgalerie einzukaufen. Als Vorgabe bekommen sie am 15. September ein bestimmtes – noch geheimes – Motto. Danach stellen sie sich einem Preisgericht: Wer war die Beste? Als Mitglied dieser Jury angekündigt ist die aus dem Fernsehen bekannte „Jenny Delüx“. Für die Siegerinnen soll es Preise im Wert von 1000 Euro geben. Bewerbungen sind möglich per E-Mail: bewerbung@euromodel.de.

Nils erklärt: Wozu braucht man ein Therapietier?

In Altersheimen, psychiatrischen Kliniken und auch in Jugendheimen werden immer öfter Therapietiere eingesetzt. Das sind keine Mitarbeiter, die besonders eifrig arbeiten, sondern echte Tiere, die bei den betreuten Menschen gut ankommen. So ein Hund, der schwanzwedelnd durch die Klinik läuft, oder eine Ziege, die geschmust werden kann, sorgen für gute Stimmung im ansonsten vielleicht drögen Klinikalltag. Für viele Menschen sind das richtige Höhepunkte am Tag, wenn der Therapiehund da ist. Das funktioniert so gut, dass manche Altersheime Hunde beispielsweise fest als Therapiehund einsetzen. Das geht natürlich nur bei Menschen, die keine Angst vor den Tieren haben und die nicht gleich niesen müssen, wenn sie ein Tierhaar sehen, weil sie eine Allergie haben. Auf dem Wilensteiner Hof bei Trippstadt wollen die Therapeuten mit Tieren einen besseren Zugang zu den dort lebenden Jugendlichen finden. Die haben wegen schlechter Erfahrungen mit Menschen oft keine Lust, sich zu öffnen. Wenn aber so eine verschmuste Ziege kommt, können die Jugendlichen auch mal lachen. Seite 6

Nils erklärt: Der Rundfunkbeitrag

Ein Biberbau zählt nicht als Wohnung für euch Menschen. Sonst müssten auch wir Biber den Rundfunkbeitrag zahlen. Was es bei euch Menschen damit auf sich hat, erklärte mir mein Papa Nagbert so: Nach dem Gesetz ist für jede Wohnung ein Rundfunkbeitrag von 17,50 Euro pro Monat zu bezahlen. Mit dem Geld werden die Sendungen zum Beispiel im ersten und dem zweiten Fernsehprogramm finanziert, aber auch Radiosender. Den Beitrag müssen auch Leute bezahlen, die nie diese Programme sehen oder hören. Das empfinden manche als ungerecht. Aber die Sache hat einen Vorteil vor allem für Familien mit Kindern, die viel fernsehen. Denn der Beitrag fällt für jede Wohnung nur einmal an, egal wie viele Menschen darin leben und wie viele Geräte sie nutzen.

Nils erklärt: Daher kommt der Name Abc-Schütze

Die Bezeichnung ist sehr alt. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert. Wenn man sich überlegt, dass wir jetzt im 21. Jahrhundert leben, ist das schon eine ganz schön lange Zeit. Wie ihr bestimmt erkannt habt, besteht das Wort aus zwei Teilen. Abc steht natürlich für das zu lernende Alphabet. Der zweite Teil erklärt das Wort Anfänger. Im Lateinischen heißt Anfänger „tiro“. Das wurde mit dem italienischen Wort „tirare“ für schießen und dem französischen Wort „tirer“ für ziehen in Verbindung gebracht: Ein Schütze muss zuerst den Bogen spannen, bevor er schießen kann. So wurde aus dem Anfänger ein Schütze.

Nils erklärt: Was ist ein Pas de deux?

Ein Pas de deux mit einem Bagger präsentiert die französische Tanzgruppe „Beau Geste“ bei der Pirmasenser Veranstaltung Industrie-Kultur am 18. und 19. August. „Was heißt Pas de deux?“, frage ich meinen Opa Nörgel. „Ach, mein Junge, das erinnert mich an die Zeit, als Oma Nagute und ich noch jung waren. Was haben wir getanzt …“, sagt Opa und seufzt. Ein Pas de deux ist ein Duett zweier Tänzer und wird zum Beispiel als Höhepunkt eines Balletts getanzt. Besonders berühmt ist das Pas de deux, das der schwarze Schwan Odile und Prinz Siegfried im dritten Akt von „Schwanensee“ tanzen. Ein Tanz zu zweit kann wunderschön anzuschauen sein, sagt Opa Nörgel. Wie aber ein Tanz mit einem Bagger aussehen soll, das weiß Opa jetzt auch nicht. Seite 5

Nils berichtet: Dürkheimer Gottesanbeterin

Nals hatte gestern hitzefrei. Also haben wir die Zeit genutzt für einen Ausflug nach Bad Dürkheim. Als wir durch die Innenstadt Richtung Römerplatz laufen, schreit mein kleiner Bruder plötzlich laut auf: „Was ist das für ein riesiges Insekt, das da an dem Strauch sitzt?“, will er wissen. „Das ist eine Gottesanbeterin“, sage ich. „Kein Grund zur Panik, Kleiner.“