Nils erklärt: Islandpferde

Islandpferde stammen von der Insel Island, die nördlich von Großbritannien im europäischen Nordmeer liegt. Es sind kleine, sehr starke Pferde, die ein dickes Fell und kräftige Muskeln haben. Das brauchen sie, damit sie auf der Insel, auf der es oft nass und kalt ist, überleben können. In Island wurden die Pferde früher als Reit- und Lasttiere gebraucht. Seit etwa 60 Jahren sind die Islandpferde auch in Deutschland heimisch geworden. Eure Omas und Mamas erinnern sich bestimmt noch an die Filmreihe mit den Mädels vom Immenhof. Die spielte auf einem Islandpferdehof. Seitdem sind viele Pferde von der Insel nach Deutschland gebracht worden und werden hier als Reittiere gezüchtet, weil sie sowohl Kinder als auch Erwachsene tragen können. Ganz besonders viele Islandpferdezüchter gibt es in Rheinland-Pfalz und im Saarland.

Nils berichtet: Mit dem Charter in Urlaub fliegen

Bist du schon einmal mit deinen Eltern an einen beliebten Ferienort geflogen? Und saßen in dem Flugzeug auch viele andere Leute, die in den Urlaub wollten? Dann war euer Flug vermutlich ein sogenannter Charterflug (gesprochen „Tscharter-Flug“). Reiseanbieter organisieren solche Flüge, wenn genügend Leute zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Urlaubsort reisen möchten. Es liegen dann so viele Buchungen vor, dass alle oder wenigstens fast alle Plätze im Flugzeug besetzt sind und sich der Flug damit auch wirklich lohnt. Bei sogenannten Linienflügen ist das anders. Linienflugzeuge starten immer zu einer bestimmten Zeit, unabhängig von der Anzahl der Fluggäste. Ihre Flugzeiten sind in einem Flugplan schon lange vor dem Abflug festgelegt und gelten unabhängig von der Anzahl der Passagiere. Der Begriff „Charter“ stammt übrigens aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Anheuern oder Mieten.

Nils erklärt: Was Maria Montessori zur Kindererziehung sagte

In Pirmasens im Rheinberger-Gebäude gibt es eine Montessori-Schule. Schwieriger Name, aber was bedeutet das denn? Maria Montessori war eine italienische Ärztin und Pädagogin, die von 1870 bis 1952 gelebt hat. Sie hat eigene Methoden entwickelt, wie Kinder am besten spielerisch lernen. Dabei sollen Kinder zu selbstständigen Menschen erzogen und besonders gefördert werden. „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist das Motto. Montessori war es wichtig, die Neugierde von Kindern zu wecken. Denn Kinder entwickeln sich am besten, wenn sie von etwas begeistert sind und ihr eigenes Tempo haben dürfen, sagte sie. Die Pädagogin und Ärztin hat Materialien für Sprach- und Mathematik-Unterricht entwickelt, aber auch Spiele, bei denen sich die Kinder gegenseitig helfen. Es gibt Montessori-Kindertagesstätten und Montessori-Schulen.

Nils fragt: Wie wird man Feuerwehrmann?

Um Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau zu werden, muss man eine Ausbildung machen. Damit können Jugendliche ab einem Alter von 16 Jahren beginnen. Aber auch Kinder können schon mitmachen. Das hat mir Jugendwartin Carolin Fleischmann aus Freinsheim erzählt. Sie zeigt den zwölf Kindern der Freinsheimer Jugendfeuerwehr, was Feuerwehrleute so alles können müssen. Dafür machen die Kleinen genau das, was die Großen machen, „nur spielerischer“ und mit leichteren Geräten. Bei der Jugendfeuerwehr können schon Kinder ab zehn Jahren mitmachen. Dann können sie sich überlegen, ob ihnen das Spaß macht und ob sie die Ausbildung machen wollen.

Nils fragt: Was ist ein Kolumbarium?

Wenn jemand stirbt, wird er beerdigt, etwa in einem Sarg. Man spricht dann von einer Erdbestattung. Oder der Verstorbene wird verbrannt, und die Asche wird in eine Urne gefüllt. Das heißt Feuerbestattung. Die Urne muss, so wie der Sarg, beigesetzt werden. Sie kann in einem kleinen Grab beerdigt werden – oder in ein Kolumbarium kommen. Letzteres ist wie ein Regal oder ein Schrankfach. Hier werden die Aschegefäße hineingestellt. Manchmal sind es auch Säulen mit Fächern. Diese nennt man dann Urnenstelen. Wird eine Urne beigesetzt, wird die Kammer mit einer Steinplatte verschlossen.

Im Übrigen haben schon die Römer ihre Verstorbenen in Kolumbarien beigesetzt. Weil die Grabkammern die Menschen im alten Rom an einen Taubenschlag erinnerten, erhielten die Kammern ihren Namen. Das Wort Kolumbarium stammt nämlich aus dem Lateinischen (Columba) und heißt Taube. Heute ist die Form der Bestattung wieder sehr beliebt, denn sie kostet wenig und braucht keine Grabpflege.

Nils fragt: Was hat der Klebstoff mit dem Vogel zu tun?

Der Uhu heißt bei uns Uhu, weil sich sein Ruf genauso anhört. Wenn Namen so zustande kommen, nennt man das lautmalerisch. „Uhu, kenn ich!“, ruft meine vorwitzige kleine Schwester Nessy, die gerade beim Basteln ist, und hält mir eine schwarz-gelbe Tube entgegen. „Du hast wohl nen Vogel“, sage ich. Aber es wundert mich schon, warum der Alleskleber genauso heißt wie die Großeule. Das kam so: Der Apotheker August Fischer hat 1932 einen Kunstharzkleber entwickelt. Damit kann man Papier und vieles anderes kleben. Produziert hat Fischer in seiner eigenen kleinen Fabrik in Bühl. Auf Fischers Firmengelände im Schwarzwald lebten Uhus, und weil es damals in der Papier- und Schreibwarenbranche üblich war, Produkten Vogelnamen zu geben, nannte er seinen Kleber Uhu. Bestimmt gibt es auch bei euch zu Hause noch andere Dinge mit Vogelnamen: eine alte Adler-Schreibmaschine oder einen Pelikan-Füller zum Beispiel.

Nils fragt: Was ist eine Oboe?

Die Oboe steht häufig im Schatten anderer Holzblasinstrumente wie Querflöte, Klarinette und Saxofon. Doch sie ist ein klassisches Orchesterinstrument. Nach dem Konzert befragte ich Opa Nörgel über die Spiel- und Bauweise dieses Instruments, das ein wenig exotisch klingt. Grundsätzlich haben die Holzbläser eine ähnliche Griffweise wie die Blockflöte: Mit Griffdeckel, Brillenringen oder Klappen haben sie eine sogenannte Mechanik, die zwar kompliziert aussieht, aber Erleichterungen beim Greifen bringt. Der Tonumfang wird so größer, alle Tonarten lassen sich spielen.

Schon in der Antike soll es Vorläufer der Oboe gegeben haben, aber erst vor etwa 350 Jahren entstand die Barock-Oboe. Die war einfacher gebaut, hatte nur zwei Klappen und sieben Grifflöcher. Über die Jahre wurde die Oboe verfeinert Die heller klingende Oboe ist mit der drei Töne tiefer klingenden Oboe d’amore und dem fünf Töne tiefer klingenden Englischhorn, das kein Horn ist, verwandt. Die Griffweise bei der Oboe ist zwar ähnlich der einer Blockflöte, dafür ist das Anblasen mit einem Doppelrohrblatt – wie ein Strohhalm – schwieriger.

Nils erklärt: Alu ist leicht und doch fest

Nehmt ihr zu Hause manchmal eine silbrig-weiße Folie, um Lebensmittel abzudecken oder einzupacken? Die Folie für die Lebensmittel besteht aus Aluminium, kurz „Alu“ genannt. Es sind zwei Eigenschaften, die das Alu auch in der Industrie zu einem der beliebtesten Werkstoffe machen: Seine Leichtigkeit und seine Festigkeit. Verglichen mit Stahl sind Teile aus Aluminium bei gleicher Festigkeit ungefähr halb so schwer. Deshalb bestehen beispielsweise Flugzeuge aus vielen Alu-Teilen. Sie werden dadurch leichter als bei der Verwendung anderer Metalle und benötigen weniger Treibstoff. Das chemische Element Aluminium befindet sich in der Erdkruste. Zur Gewinnung von Alu für die Industrie gibt es spezielle Verfahren. Aluminiumhütten stellen das Leichtmetall gleich so her, wie es als Werkstoff benötigt wird.

Nils fragt: Was ist eine Bankkarte?

Bestimmt kennt ihr die kleinen rechteckigen Plastikkärtchen in der Geldbörse eurer Eltern, auf denen der Name einer Bank oder Sparkasse steht. Damit können eure Eltern Geld am Automaten ziehen und oft auch im Geschäft bezahlen. Ihr Vorteil: Eure Eltern müssen beim Einkaufen oder im Urlaub nicht so viele Scheine und -münzen dabei haben. Wer eine Karte nutzt, bekommt das Geld aber nicht geschenkt. Die Bank zieht den Betrag von einem Konto ab, auf dem eure Eltern Geld für tägliche Ausgaben aufbewahren. Zu den bekanntesten Bankkarten gehört die Girocard.

Nils fragt: Wofür zahlt man Maut?

Langsam kommen alle meine Freunde aus dem Urlaub zurück. Meine Familie war in den Ferien in Frankreich am Meer. Das war super. Aber auf dem Weg in den Süden mussten wir auf den Autobahnen immer wieder halten und Geld zahlen. „Was soll das denn?“, habe ich meine Mama Naglinde gefragt. „Das sind Mautstellen“, hat Mama gesagt. Die Autobahnen in Frankreich werden von privaten Unternehmen in Schuss gehalten. Dafür muss man als Autofahrer Geld zahlen. „Aber das ist in Deutschland doch auch nicht so“, habe ich protestiert. „Na ja, zumindest noch nicht“, meinte Mama. Die deutschen Autobahnen gehören dem Staat, der sie mit Steuergeldern instand hält. Zwar zahlen die privaten Autofahrer im Moment nichts, geplant ist das aber schon länger. „Mal schauen, wann das eingeführt wird“, meint Mama. Und Lastwagen müssen jetzt schon eine Maut für die Benutzung der Autobahnen zahlen. Seit vergangenem Monat zahlen die Brummis außerdem für Fahrten auf Bundesstraßen.