Das Auto an sich ist schon ganz schön alt. Es hat kürzlich 133. Geburtstag gehabt. Denn der badische Erfinder Carl Benz hatte seinen in Mannheim gebauten „Motorwagen“ – eine ulkig aussehende dreirädrige Kutsche ohne Pferd – am 29. Januar des Jahres 1886 zum Patent angemeldet – das er am 2. November desselben Jahres auch erhielt.
Ein Patent ist ein Schutzrecht für eine Erfindung. Da Benz als Antragsteller schneller war, gilt er formal als der Erfinder des Automobils, obgleich der schwäbische Ingenieur Gottlieb Daimler ebenfalls 1886 eine „Motorkutsche“ vorstellte, die vier Räder hatte, deutlich „erwachsener“ wirkte und aus heutiger Sicht viel stärker nach Auto aussah. Aber zur Patent-Antragstellung kam es erst später, so dass Daimler nur Platz zwei hinter Benz blieb.
Einst haben die Ingenieure Benz und Daimler also die Kutsche ohne Pferd gebaut, jetzt staunen wir über die Kutsche ohne Kutscher. Gemeint sind Roboterautos, die selbst fahren können, ohne dass ein Fahrer lenkt, Gas gibt oder bremst – und ohne, dass ein Unfall passiert. Einen Fahrer gibt es damit eigentlich nicht mehr, höchstens noch einen Aufpasser.
Carl Benz würde nicht schlecht staunen, wenn er begreifen würde, wie atemberaubend die technische Entwicklung war und ist und was aus seiner genialen Erfindung wurde. Wenigstens erinnert die Marke Mercedes-Benz noch an seinen Namen. Der übergeordnete Automobilkonzern, zu dem Mercedes-Benz gehört, heißt jedoch Daimler AG. So gesehen hat Gottlieb Daimler im Nachhinein doch gewonnen.