Normalerweise passiert es im Herbst, wenn die Tage kürzer und die Nächte kühler werden: Die Bäume fangen an, ihren Blättern vor Wintereinbruch das wertvolle Chlorophyll zu entziehen. „Das Chlorophyll ist der grüne Farbstoff, der das Licht für die Fotosynthese einfängt“, erklärt Förster Volker Westermann. Und dieser Stoff wird in Zweigen, im Stamm und in den Wurzeln bis zum Frühjahr gespeichert. Oder besser gesagt, die Grundbausteine des Chlorophylls werden eingelagert. Das sind im Wesentlichen Magnesium und Stickstoff. „Der Baum denkt sich: ,Diese Stoffe sind so wichtig, die behalte ich und mein Bauch ist so groß, da habe ich Platz dafür.‘ Und in der Tat, braucht er alles wieder. Junge Blätter kommen grün raus – und nicht gelb. Stimmt’s?“, fragt der Förster. Und was genau ist Fotosynthese? „Das ist ein Vorgang, bei dem aus Kohlendioxid und Wasser Sauerstoff und Traubenzucker wird. Mit Hilfe von Sonnenlicht. Der Sauerstoff ist nur ein Abfallprodukt für den Baum – aber für Menschen und Tiere wichtig. Den Traubenzucker braucht der Baum, um sich aufbauen zu können.“