Auf Brücken trifft man oft ein und dieselbe Figur: ein Mann in geistlicher Kleidung mit einem Kreuz in der Hand. Es ist der Heilige Nepomuk, der die Brücke und deren Benutzer schützen soll. Johannes von Nepomuk kam um 1350 in Tschechien zur Welt. Er war Notar und Priester in Prag. Der Legende nach soll Johannes Beichtvater der Königin gewesen sein. Weil er dem König Wenzel nicht verriet, was seine Frau ihm anvertraut hatte, soll ihn der Herrscher von der Prager Karlsbrücke in den Fluss Moldau werfen lassen haben. Wahrscheinlich war aber ein politischer Streit zwischen dem König und dem Erzbischof der Auslöser für Nepomuks gewaltsamen Tod im Jahr 1393. Er ist nicht nur Schutzpatron der Brücken, Schiffer und Flößer, sondern auch der Priester und Beichtväter. Sein Name steht für Verschwiegenheit. Einige Statuen zeigen ihn daher, wie er den Finger auf den Mund legt.