Das Wort Graffiti klingt sehr modern – kommt aber aus dem Lateinischen. Es ist die Mehrzahl von „Graffito“, das übersetzt „In Stein geritzt“ oder „Kratzbild“ heißt. In diesem Sinn gehören also schon die ersten Höhlenmalereien zur Kunstform des Graffiti.
Neu belebt wurde der Begriff aber in den 1970er Jahren in New York, als ein Pizza-Austräger überall dort, wo er seine Ware hin lieferte, sein Namenskürzel als sogenanntes „Tag“ (das spricht man etwa so: „Täg“) mit Filzstift an einer Mauer hinterließ. Das machen Graffitisprüher weltweit bis heute, entweder ausschließlich oder als Autorenkürzel zu einem von ihnen gefertigten Kunstwerk. Manchen Graffitikünstlern ist es wichtig, ein besonders schönes Tag zu haben. Für sie ist Graffiti auch eine Art moderne Kalligrafie, also Schönschrift.
Graffiti waren vor allem früher oft verpönt, weil sie oft widerrechtlich auf öffentliche Flächen gesprüht wurden (und teilweise immer noch werden) und nur sehr schwer entfernt werden können. Heute aber stellen viele Städte Extra-Flächen für Graffitisprayer zur Verfügung. Und mancher Graffiti-Künstler bekommt sogar öffentliche oder private Aufträge, um Betonwände, Bauzäune oder Garagentore zu verschönern. Manche werden sogar eingeladen, ihre Kunst wie in Völklingen sogar in einer großen Ausstellung zu zeigen.