In Berlin, Hamburg oder Nordrhein-Westfalen gibt es Drogenkonsumräume bereits seit einigen Jahren. Auch in der Schweiz und Skandinavien ist das Konzept bekannt. Ein solcher Raum wird in Karlsruhe diskutiert in Kombination mit einem „Kontaktladen“. Die Räumlichkeit, sagt die Stadt, würde es ermöglichen bereits erworbene oder mitgebrachte Substanzen unter Einhaltung bestimmter Regeln unter hygienischen Bedingungen einzunehmen. Und dabei zugleich nicht erreichbare Personengruppen „an bestehende Hilfesysteme anbinden“. Die Stadt Karlsruhe rechnet mit jährlichen Kosten von rund 190.000 Euro.
Nicht verwechselt werden darf ein Drogenkonsumraum mit der sogenannten kontrollierten Drogenabgabe. Das sind Einrichtungen, in denen Schwerstabhängige künstlich hergestelltes Heroin, sogenanntes Diamorphin oder auch Methadon bekommen. In Karlsruhe wurde ab dem Jahr 2002 in einem Modellversuch, als einer von bundesweit sieben Städten, erstmals Diamorphin als Ersatz an etwa 30 Heroinabhängige Personen abgegeben. 1,8 Millionen Euro hatte die Stadt dafür in den ersten Jahren investiert. 2011 wurde daraus eine unbefristete Regelabgabe. In den von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) betriebenen Räumen in der Karlsruher Kriegstraße werden 80 Patienten mit Diamorphin, und 115 Patienten mit Methadon versorgt.