Im Milchviehbetrieb werden Kuh und Kalb direkt nach der Geburt getrennt. Die Kuh wird vom Menschen gemolken. In einer Mutterkuhherde bleibt das Kalb dagegen bei seiner Mutter und trinkt die Milch aus dem Euter. So hat es die Natur auch vorgesehen.
Meist bleibt es acht oder neun Monate bei der Mutter. In so einer Mutterkuhherde ist meist auch der Vater, also ein Bulle, anzutreffen. Mutterkuhherden sieht man meist dort, wo sich das Land eher weniger zum Ackerbau lohnt, die Böden also nicht so gut sind. Es gibt solche Herden aber auch dort, wo der Landwirt nicht mehr so viel Gras benötigt. Da er vielleicht kein Milchvieh mehr zu versorgen hat und deshalb weitgehend auf das Düngen verzichtet. Es werden vor allem anspruchslose Rassen eingesetzt. Das sind Tiere, die Kälte und Hitze vertragen und kaum einen Halm verschmähen. Dazu zählen Limousin, Charolais, Angus, Galloway, Hochlandrinder oder auch die Glanrinder. Eine Mutterkuhherde kann eine Landschaft offenhalten: Die Tiere fressen nämlich alles, was da so wächst. Ohne die Herde würden dort erst ganz viele Büsche aus der Erde sprießen und dann Wald.