Als Biber ist Spargelgemüse nicht so mein Fall. Aber die Menschen sind im Frühjahr ganz verrückt nach den weißen Stangen. Bis zum Johannistag, dem 24. Juni, schlagen sie sich damit die Bäuche voll. Und dann müssen sie wieder ein Jahr darauf warten. Warum eigentlich? Nun, man könnte auch später noch Spargel ernten, denn die Wurzel dieser Staudenpflanze bringt auch dann noch Triebe hervor. Aber weil die vorherigen Triebe immer wieder abgeschnitten wurden, hat die Pflanze kaum noch Energie. Die weißen Stangen schmecken deshalb nicht mehr so gut, und der Kraftverlust kann die Pflanze so schädigen, dass sie im nächsten Jahr nicht mehr genügend Sprossen produziert. Die Bauern würden sich also selbst schaden.
Die eigentliche Bestimmung der Wurzeln ist es, aus den Sprossen einen grünen Busch wachsen zu lassen. Deshalb muss der Bauer die Pflanze auch mal wachsen lassen. Der geeignete Zeitpunkt dafür ist die Sommersonnenwende, wenn die Tage kürzer werden. Weil diese etwa mit dem Johannistag zusammenfällt, gilt der 24. Juni als Stichtag für das Ende der Ernte. (ww)