Wie aus Schichten gestapelt sieht der Felsen aus! Er liegt im Dürkheimer Wald und heißt „Schwarzer Herrgott“. Den Namen hat er von einem hölzernen Christuskreuz, das früher in seiner Nähe stand.
„Wir befinden uns in der Wüste“, sagt Winfried Kuhn vom Landesamt für Geologie in Mainz. Die Wüste im Pfälzerwald ? Aber der Geologe kann seine Behauptung erklären: „Solche Felsen lassen uns 250 Millionen Jahre in die Erdgeschichte zurückblicken. Damals lag unsere Gegend nah am Äquator und sie war trocken und heiß.“ Manchmal kam es jedoch zu starken Niederschlägen. Dann überschwemmten die Fluten alles. Sie rissen Schlamm, Sand und Geröll mit sich und lagerten das Material woanders ab. Im Laufe der Zeit verfestigten sich die Ablagerungen zu Stein. Doch der Sandstein wurde nicht überall gleich fest. „Im härteren Teil ist der Fels massig und grau. Dagegen gibt es im rötlichen, hellen Bereich mehr Tonminerale. Sie machen den Felsen weicher, und dort verwittert er schneller“, erklärt Winfried Kuhn. Der Zahn der Zeit hat also viel mehr dort genagt, wo viele feine Schichten aufeinander liegen. Hier tragen Regen, Schnee und Wind unzählige Sandkörner ab.
Aber warum sehen die Schichten so dünn aus? „Sie entstanden in kurzen Flutereignissen“, sagt der Fachmann. „Die geringen Wassermengen lagerten weniger Sand ab. Und daraus wurden immer neue und dünne Schichten.“ So ein Felsen ist wie ein Bilderbuch: Man kann darin sehen, was vor langer Zeit geschah!