Als Gemüse wird meist eine einjährige Pflanze bezeichnet, die roh oder zubereitet verzehrt werden kann. Das können die Blätter sein wie beim Wirsing, die Knollen wie beim Kohlrabi, die Stängel wie beim Rhabarber oder die Wurzeln wie bei Karotten oder Spargel. Die Früchte von mehrjährigen Pflanzen, also Obst und Nüsse, sowie die Samen von Getreide und Ölsaaten sind kein Gemüse.
Auf dem Markt liegt die Kartoffel beim Gemüse, aber ist sie das auch? Der Botaniker zählt sie zu den Nachtschattengewächsen – so wie Tomate, Endiviensalat oder Sellerie. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zählt sie zur Basis einer gesunden Ernährung, genau wie Getreide und Getreideprodukte. Für die Weltgesundheitsorganisation ist die stärkehaltige Kartoffel kein Obst und kein Gemüse, und auch das Lebensmittellexikon führt die Kartoffel streng genommen nicht als Gemüse, sondern als landwirtschaftliche Kultur auf. In der Landwirtschaft werden Kartoffeln als Hackfrüchte bezeichnet – genau wie Mais oder Zuckerrüben. Hackfrüchte, weil der Boden zwischen der Saat mehrfach gehackt wird. Die Kartoffel ist also kein Gemüse im eigentlichen Sinn.