Neulich hat mich Opa Nörgel mit ins Kino geschleppt. Da lief ein alter Schwarz-Weiß-Film, den er unbedingt sehen wollte. Warum, das war mir zunächst ein Rätsel. Die haben darin ja überhaupt nicht gesprochen! „Das ist auch ein Stummfilm. Da muss das so sein“, klärte Opa Nörgel mich auf. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Stummfilme für ein breites Publikum gedreht. Schon Anfang der 30er Jahre wurde diese Art des Filmes aber durch den Tonfilm ersetzt, so wie wir ihn heute noch kennen. Opa Nörgel sagte mir, dass es früher technisch eben noch gar nicht möglich gewesen sei, Sprache und Bild gleichzeitig zu produzieren. „Deswegen sitzt hier im Kino auch ein Pianist an seinem Klavier, der sorgt für ein bisschen Musik“, so Opa Nörgel. Durch die Musik werden dann Gefühle vermittelt und Stimmung erzeugt. Damit die Zuschauer aber der Handlung des Films folgen können, werden immer wieder Texte eingeblendet. „Wenn du wissen willst, was gesagt wird, musst du das also jetzt lesen“, sagt Opa Nörgel. Ganz schön anstrengend! Es scheint aber Leute zu geben, denen das Spaß macht. Auch heute noch werden nämlich Stummfilme gedreht. Zuletzt beispielsweise der preisgekrönte Film „The Artist“ von Michel Hazanavicius aus dem Jahre 2011.