„Der hat aber lustige Klamotten an”, denkt sich Nils. „Sieht ja mit seinem schwarzen Mäntelchen und den weit offenen Ärmeln aus wie auf dem Kostümfest!” Nils ist mit seiner Schulklasse beim Amtsgericht in Pirmasens zu Besuch. Und dort ist ihm der Mann mit den lustigen Kleidern gleich aufgefallen. Der hat Nils dann angesprochen und sich freundlich vorgestellt: Rechtsanwalt sei er und er habe hier zu tun. Die „Robe” müsse er anhaben, das habe eine lange Tradition bei Gericht. Das alles macht Nils neugierig. „Wo immer es ein Zusammenleben gibt, braucht man Regeln – in der Familie und unter Freunden genauso wie in der Schule oder auf dem Bolzplatz”, erklärt der Rechtsanwalt. Regeln, die für alle gleichermaßen gelten, das sind die Gesetze. Ob Bauvorschriften, Vertragsrecht, die Bußgeldverordnung oder das Strafrecht: Es gibt schier unendlich viele Gesetze. Leider sind die nicht immer einfach zu verstehen. Außerdem gibt es nur selten eindeutige Fälle. Und nur wer sich gut mit den Gesetzen auskennt, kann sie auch zu seinem Vorteil auslegen. „So wie es den Arzt gibt, der bei Krankheiten hilft, gibt es uns Rechtsanwälte, die rund um Gesetze beraten, so wie ich eben.” Seine Kunden heißen Mandanten und können sich wie die Patienten von Ärzten sicher sein, dass er vertrauliche Dinge für sich behält: Ihm ist eine Schweigepflicht auferlegt, wie man sagt. Damit er sich so gut mit den Gesetzen auskennt, hat der Rechtsanwalt nach der Schule das Fach Jura (das ist Lateinisch und heißt übersetzt so viel wie „Rechtswissenschaft”) studiert.