Dass die Menschen am Kropsbach in Kirrweiler zuletzt teilweise ganz schön viel Krach gemacht haben, das ging vor allem Opa Nörgel auf die Nerven. „Die Bauarbeiten waren aber nötig, weil der Bach wieder natürlich verlaufen soll. Man nennt das Renaturierung. Die ist übrigens auch für Tiere gut“, erklärt Oma Nagute. Früher hat man Flüsse begradigt, also ihren geschwungenen Verlauf auf eine gerade Linie gebracht. Bei größeren Flüssen wollten die Menschen damit vor allem die Fahrt großer Schiffe ermöglichen. Bei Bächen ging es mehr darum, Landes-, Gemeinde- oder Grundstücksgrenzen abzustecken.
Heute sind die Menschen schlauer. Sie wollen es natürlicher, so wie wir Biber. Sie bauen Flüsse, Bäche und ihr Flussbett – also den Teil, der das Wasser nach unten und zu den Seiten hin begrenzt – möglichst wieder auf ihren ursprünglichen Verlauf zurück. So wird die Fließgeschwindigkeit des Wassers und dadurch die Gefahr einer Überschwemmung reduziert. Außerdem versuchen die Menschen, auf diese Art wieder Tiere an die Flüsse zu holen. „Ganz schön verrückt, oder?“, fragt Oma Nagute. „Die Tiere hatten die Zweibeiner nämlich bei der Flussbegradigung noch vertrieben.“