Der Georg von Neumayer, nach dem die deutsche Forschungsstation in der Antarktis benannt ist, das war ein richtiger Tausendsassa. Der hatte es nicht nur im Köpfchen, sondern konnte auch zupacken: Als junger Mann heuerte er als Seemann auf Segelschiffen an und lernte so Südamerika und Australien kennen. Nebenbei erwarb er das Steuermannspatent und baute in Australien ein Observatorium auf, das er auch mehrere Jahre lang leitete.
Dabei war Neumayer als „Landratte“ geboren worden, und zwar 1826 im nordpfälzischen Kirchheimbolanden. In Speyer drückte er die Schulbank. Dort begeisterte ihn der geniale Mathematiker Friedrich-Magnus Schwerd für Physik und Astronomie. Nach dem Studium in München und den Jahren in Australien wurde er 1873 Direktor der von ihm mitbegründeten Deutschen Seewarte in Hamburg. Ihre Aufgabe: Die je nach Jahreszeit unterschiedlichen Wind- und Strömungsverhältnisse auf den Meeren zu erforschen und so die Seefahrt sicherer zu machen. Daneben setzte er sich für die deutsche Polarforschung ein. 1909 ist er in seiner pfälzischen Heimat in Neustadt gestorben. Was für ein beeindruckender Mensch dieser Forscher und Macher war, zeigt sich an seinen ungezählten Ehrungen: Er wurde geadelt, nach ihm wurden ein Krater auf dem Mond und Schulen und Straßen in der Pfalz benannt. Und die 14.000 Kilometer entfernte deutsche Forschungsstation in der Antarktis.