Einige von Euch gehen in dieser Woche zum ersten Mal zur Schule. Und ich bin sicher, alle haben Schultüten dabei. Die sind immer bunt, beklebt und bemalt, gekauft oder auch selbstgebastelt, oben mit Papier oder Stoff und einem Bändchen verschlossen. Ich mag Schultüten, weil sie einen beim Hingucken schon fröhlich machen. Meine Tüte war übrigens knatschgrün mit tollen Sachen von meiner Mutter Naglinde drin.
Wisst Ihr eigentlich, woher das mit den Schultüten überhaupt kommt? Ich habe mal meinen Opa Nörgel, den Verfasser des berühmten Biber-Liedes „Wir nagen vor Madagaskar“, gefragt und der wusste, dass es sie schon ganz, ganz lange gibt – schon über 200 Jahre! In einem alten Buch stand wohl einmal etwas über einen Lehrer, der immer in den Schulkeller ging. Da soll es einen Baum gegeben haben, von dem er für brave Kinder Zuckertüten gepflückt hat. Na, ja, so richtig kann ich das nicht glauben: ein Baum im Keller!
Opa Nörgel erzählte auch noch, dass früher die reichen Leute ihre Kinder mit Marzipan, Pralinen und Zuckerstücken beschenkt haben, ärmere Schüler kriegten nur etwas Nützliches für den Unterricht: Kreide, Schiefertafeln und Schulschürzen. Das sind komische Sachen, finde ich, und glaube, heute sind die Schultüten dafür da, dass man sich daran festhalten kann, weil so ein Schulanfang ja schon sehr aufregend ist. Und dann kann man auch gespannt sein und sich auf die Dinge freuen, die darin verborgen sind. Da bekommt jedes Kind wohl etwas anderes. Aber ich bin ziemlich sicher: keine Schürze!